3. NOCTURNAL CULTURE NIGHT FESTIVAL - Bericht Tag 2
Bericht zum NCN³ Festival 2008 Tag 2
Nach einer kurzen Nacht und mit wetterfester Kleidung, denn es war unbeständiges Wetter angekündigt, begaben wir uns wieder zum Festivalgelände.
05.09.2008
Den zweiten Festivaltag eröffneten das in der Lausitz beheimatete Duo HEAD-LESS, die mit ihrem elektonischen Futurepop die ankommende Gäste geradewegs vor die Amphibühne zogen. Ausgedehnte Liveerfahrung hat die Band im Rücken und dazu tat die lockere Art von Sänger Rene´ Hentzschel ihr übriges zu einem gelungenen Auftritt. Meist ist der Opener-Jobs ja etwas undankbar, aber HEAD-LESS konnten sicherlich an diesem Tag einige neue Hörer für sich gewinnen.
Nun wurde das Interesse zur zweiten Bühne, wenige Meter entfernt gelenkt: Die junge Band THE PUSSYBATS kehrte dort die dunkle Seite des Rock'n'Roll hervor, wirkte dabei aber zum Glück wenig depressiv. Viel mehr punketeten sie durch ihre offensichtliche Spielfreude. Das Quartett überzeugte dieNCN-Besucher, denn im Verlauf der Show kamen immer mehr Zuschauer hinzu und zollten den Jungs mit Applause ihren Respekt. - Merkt euch diesen Namen vor, denn da könnte es noch steil aufwärts gehen mit der Karriere!
Von Fans und Musikerkollegen gleichermaßen als die große Hoffnung der britischen Gothic-Szene der frühen 90er Jahren gefeiert, verschwand die Band im Nirgendwo, kehrten nun aber mit neuem Album zurück und waren für einen Auftritt in Deutzen geladen. Die Rede ist von dem japanisch-britischen Trio SINS OF THE FLESH.
„The Death of the Flesh“ zündete heuer beim NCN nicht so sehr. Während es sich neugierige Zuschauer auf den sonnenbeschienenen Rängen bequem gemacht hatten, wirkten SINS OF THE FLESH auf der großen Bühne in ihrem Spiel etwas verloren. Zu dem scheinbar fehlenden Bekanntheitsgrad, gesellten sich laufende Technikprobleme, welche Sänger und Band offensichtlich nicht in den Griff bekamen. So zog sich schließlich eine , unserem Anschein nach unglückliche Band ohne Zugabe, zurück in den Backstage-Bereich.
LAHANNYA, die smarte Sängerin aus London brachte mit ihrem Industrial-Electro-Rock schließlich im Handumdrehen das Stimmungsbarometer steil nach oben und sorgten gleichzeitig für eine Erhöhung de Frauenquote bei den Künstlern des NCN. Genau betrachtet, waren die männlichen Künstler an dem Wochenende in der absoluten Mehrheit vertreten. Begleitet von Lutz Heppner am Bass, sprühte die Sängerin vor Freude und die gute Laune übertrug sich auch auf das zahlreich anwesende Publikum.
Kleinere Panne, wie ein abgerissener Gitarrengurt von Heppner, wurden mit lockerem Humor gemeistert und so bleibt uns dieser kurzweilige Auftritt in besonderer Erinnerung. Doch sollten wir zu unserer Freude, Lahannya später noch einmal auf der Bühne erleben können...
Etwas warm werden, mußten erst STATE OF THE UNION (USA) auf der AMPHI-Bühne. Mit jedem Song des Sets kamen sie mehr und mehr in Schwung. ein Großteil der Zuschauer zog es vor, die Show vom Sitzplatz aus anzusehen. Doch ließen sich mehr und mehr zu einem Tanz hinreißen. Immerhin hatten die Newcomer eine Stunde Spielzeit eingeräumt bekommen, um sich in die Herzen der NCN Gemeinde zu spielen. Musikalisch sehr eingängig im Future-Pop-Stil, stellte für viele Fans dieser Stilrichtung stellte der Auftritt im Rahmen ihrer "Evol Love Industrial-Tour" für viele eine positive Überraschung dar. Die Beine wippten quasi automatisch im Rhythmus der Stücke mit. Der kalifornische Sonnyboy Johann Sebastian stand während der Show an seinem chromfarbenen Mikrofonständer im Mittelpunkt, während sich sein Partner Jimmy Nimra im Hintergrund an den E-Drums abzuschuftete. Spätestens nach ihrer VNV NATION Fassung von„Honour“ war der Knoten geplatzt. Leider ging da ihre Auftrittszeit schon zu Ende.
Die Zwi waren an dem Tag immerwährend auf dem Gelände zu sehen, sprachen mit Besuchern und verteilten als Promotion ihre neue CD.
TERMINAL CHOICE
schon den ganzen Tag konnte man die teils auffällig gestylten Fans nach ihrem Idol Ausschau halten sehen. Der ließ sich auch nicht lange bitten und stand schnell umringt von Jüngern, verteilte Autogramme, hielt Smalltalk oder sah sich andere Auftritte an. Die Rede ist von Chris Pohl, seines Zeichens Chef und Sänger von TERMINAL CHOICE.Der Kult ist teilweise nicht ganz nachvollziehbar, aber he, er scheint alles richtig zu machen.
Nach diesem Warm Up - Empfang der Fans konnte es nur eine große Party werden. Mit einer kurzen po(h)larisierenden Moderation wurden TERMINAL CHOICE auf die ausgehungerte Meute los gelassen. Chris hatte seine Fans völlig problemlos im Griff und die feierten was das Zeug hielt. Beim ungleich härteren Programm zu seinem derzeit erfolgreichsten Projekt, aber sehr virtuosen Projekt BLUTENGEL, kann er sich heute mit den rockrig-rotzigen TC-Stücken so richt austoben. Zeitweise scheinen Gitarren gegen Gesang anzukämpfen. Die Maschinen gewinnen dabei leicht die Oberhand, aber egal scheints. Neben Stücken vom letzten Album "New Born Enemies", wurde eine gute Mischung aus den über 10 Jahren der Bandhistorie dar geboten. Mit der Coverversion „I Ran“ gab es zudem noch eine Livepremiere.
SOMAN
Bei dem Projekt des Dresdener Industrial-Techno-DJ's SOMAN (Kolja Trelle) ging wohl die größte Party der kleinen Bühne ab. Schon allein das munter-fröhliche Auftreten des Künstlers sorgte augenscheinlich für gute Laune. Doch damit nicht genug, hatte er sich LAHANNYA dazu geholt, welche mit SOMAN auch einige Stücke gemeinsam aufgenommen hatte. Dieses Duo war heute unschlagbar und die Leute tanzten sich scheinbar die Seele aus dem Leib.
S.P.O.C.K
Dunkle Wolken zogen über Deutzen auf, nachdem das Wetter bis dato erstaunlich gut durchgehalten hatte. Doch zum NCN scheint Regen einfach zum Programm zu gehören. Die Fans ließen sich die Freude an der außergewöhnlichen S.P.O.C.K-Show nicht durch das Nass vermiesen. So einige Überraschungen gab es in der Show. Unter anderem den Besuch von Außerirdischen. Die gute Laune der Band übertrug sich auf das Publimum und so hatten beide Seiten sichtlich ihre Freude an den Synthiepop-Sounds.
PSYCHE casteten kurzerhand ihren Keyboarder für das NCN-Konzert, während der Wartezeit am örtlichen Bahnhof.... Grund dafür war die Entscheidung, an diesem Tag ein rockiges Set zu spielen. So stand erstmals Michel am Keyboard, der das angestammte Instrument mit der Gitarre tauschte. Lassen wir Niels von PSYCHE selbst zu Wort kommen, den wir nach seinen Eindrücken zum NCN gefragt haben:
MEIN Eindruck Vom Moment an wo wir auf die Bühne gekommen sind: Wir spielen die ersten Töne vom "Unveiling the Secret" Intro und plötzlich machts PLOPP. Alles aus. Scheiße.
Die Regenschirme machen ein unisones "ooooh", eine Taschenlampe kommt hektisch auf die Bühne -
In dem Moment hab ich Darrin angestupst und gesagt:
"Lass uns die Stücke akkustisch spielen". Haben wir dann kurzerhand auch gemacht.
Die Reaktion vom Publikum hat mich berührt weil wohl keiner damit gerechnet hat, dass wir auch ohne Strom spielen würden.
Nach "Eternal" haben wir (weil der Saft immer nur sporadisch kam) noch "Under the Milkyway" gespielt
und die Reaktion war so überschwänglich, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen konnte.
Eigentlich
Wir haben dann als alles wieder ging unser Set weitergespielt und waren ungefähr vorm letzten viertel
(also noch ca. 6-7 Stücke zu spielen) da kam eine LAUTSPRECHERDURCHSAGE vom MischerMann
"So, noch ein Song und dann ist Schluss".
Die Regenschirme machen ein unisones "ooooh", eine Taschenlampe kommt hektisch auf die Bühne -
In dem Moment hab ich Darrin angestupst und gesagt:
"Lass uns die Stücke akkustisch spielen". Haben wir dann kurzerhand auch gemacht.
Die Reaktion vom Publikum hat mich berührt weil wohl keiner damit gerechnet hat, dass wir auch ohne Strom spielen würden.
Nach "Eternal" haben wir (weil der Saft immer nur sporadisch kam) noch "Under the Milkyway" gespielt
und die Reaktion war so überschwänglich, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen konnte.
Eigentlich
Wir haben dann als alles wieder ging unser Set weitergespielt und waren ungefähr vorm letzten viertel
(also noch ca. 6-7 Stücke zu spielen) da kam eine LAUTSPRECHERDURCHSAGE vom MischerMann
"So, noch ein Song und dann ist Schluss".
Wir waren vorgewarnt daß wir unseren set etwas kürzen sollten, aber "Goodbye Horses" war definitiv nicht
als letzter Song geplant und ich hatte den Eindruck, dass auch das Publikum trotz Regen noch nicht gehen wollte.
Weil die Regenschirme dennoch keine Anstalten gemacht haben zu gehen und eh nass waren habe ich dann nochmal die Akustik-Klampfe umgeschnallt, mit Darrin und Ur-Kotzritzer angestossen und als letzten Song "Destiny" gespielt. > I hope it`ll really change one day! Ergo: Ein tragikomischer Gig mit historischem Charakter, der für die 13 Stunden Reisezeit mit grade 45 Minuten VIEL zu kurz war.
als letzter Song geplant und ich hatte den Eindruck, dass auch das Publikum trotz Regen noch nicht gehen wollte.
Weil die Regenschirme dennoch keine Anstalten gemacht haben zu gehen und eh nass waren habe ich dann nochmal die Akustik-Klampfe umgeschnallt, mit Darrin und Ur-Kotzritzer angestossen und als letzten Song "Destiny" gespielt. > I hope it`ll really change one day! Ergo: Ein tragikomischer Gig mit historischem Charakter, der für die 13 Stunden Reisezeit mit grade 45 Minuten VIEL zu kurz war.
Was passiert, wenn sich ein großartiger Techno-Künstler und ein EBM-Freak (NITZER EBB) zusammentun? Es entsteht ein genialer Mix, wie FIXMER / McCARTHY mit bereits zwei Alben beweisen. Das Duo war als Headliner der Hauptbühne mit einer Fulltime-Show, das heißt für ein Festival ungewöhnliche 1,5 Stunden Spielzeit eingeplant. Ein ziemlich durchnäßter Teil der Festivalbesucher flüchtete sich nun bereits in die (hoffentlich) trockenen Zelte oder Unterkunft. Trotz des andauernden Regens ließ sich jedoch eine stattliche Menge die Feierlaune nicht verderben. Ab den ersten Takten geriet die Fangemeinde in Bewgung und es erschien zur Überraschung ein vom Haupthaar befreiter, sprich glattrasierter Frontmann Douglas McCarthy. Angetrieben von den mitreißenden Beats und dem Einsatz von Shouter Mr. Mc Carthy, der energiegeladen über die nasse Bühne fegte, während Terence Fixmer ziemlich emotionlos hinter seinem Technikboard werkelte, wurde es ein denkwürdiger Auftritt. Live kommen die Songs nochmal viel besser rüber, als von Konserve und mit "Control Im here" wurde den NITZER EBB-Fans extra ein Leckerbissen kredenzt, der dankbar in stampfende Tänze umgewandelt wurde. Danke für diesen sehr professionellen Auftritt unter den widrigen Wetterumständen!
Für uns auf jeden Fall DAS Highlight vom Wochenende!