12. DARKSTORM Festival - 2008 - Bericht

UNHEILIG ++ AND ONE ++ DIARY OF DREAMS ++ CREMATORY
Chemnitz - Stadthalle - 25.12.2008
Chemnitz - Stadthalle - 25.12.2008
Wem es nach dem besinnlichen Weihnachtsfest und Geschenkeauspackwahn nicht mehr so nach heimeliger Atmosphäre zumute ist, der begibt sich seit Jahren am 25. Dezember in Richtung Sachsen.
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Copyright Fotos: Falk Scheuring

ROTERSAND ++ ABSOLUTE BODY CONTROL ++ PAINBASTARD ++ CEPHALGY MONO INC. eröffneten den Konzertreigen und wir konnten bei unserer Ankunft noch zwei Stücke des ohnehin relativ kurzen Set’s „erhaschen“. Augenscheinlich war ihr Auftritt gut beim Publikum an, wofür auch der charismatische, immer auffällig gestylte Frontmann Martin sorgte. Die Band hatte uns selbst bereits beim Nocturnal Culture Night Festival mit ihrem Auftritt überzeugen können. Die Berliner Crew um Sänger Teufel statteten den Chemnitzern und Gästen diesmal als Gruppe TANZWUT einen Besuch ab. Mit Mittelalterklängen plus E-Gitarren Einsatz und elektronische Verstärkung versuchten sie die Menge in den Bann zu ziehen. Derbe Sprüche, wie unter Spielleuten eben so üblich heizten die Stimmung an. Besonders auffällig war wieder der Kleidungsstil der Akteure. Treten dieselben Mannen als CORVUS CORAX auf, stellt dies eine Freude für die Augen in ihren Mittelalterkluften dar. Den gemischten Cybergoth-Mittelalter-Military-Freizeitlook-Stil bei TANZWUT halte ich für etwas überzogen, aber er gehört bereits zum gewohnten Erscheinungsbild der Gruppe. DIARY OF DREAMS
Ein augenscheinlich bestens gelaunter Adrian Hates betrat unter großem Jubel die Bühne. Seine langen Haare bereits offen, schien dies den Fans allein schon ein Grund für einen extrastarken Jubel zum Empfang. Mit dem ersten Stück „Menschfeind“ und unter Einbeziehung der Fans beim Refrain schoss die Stimmung augenblicklich auf einen Höhepunkt. Lediglich 45 Minuten hatten die Veranstalter der seit geraumer Zeit zum Kult erhobenen Band gegeben und die Akteure holten das beste aus der Zeit heraus. Mehrfach wurde Adrian am Mikrofon durch Keyboarder Torben Wendt (DIORAMA) unterstützt. Großartige Duette konnten wir miterleben und Torben legte sich mit Gestik und Mimik dermaßen intensiv in die Texte hinein, dass er sogar Frontmann Adrian übertrumpfte. Flankiert von Gitarristen Gaun:A wirbelten beide währenddessen zusätzlich auf der gesamten Bühnebreite und dem in das Publikum ragenden Steg hin und her, so das man seine Mühe hatte, das komplette Geschehen aufzusaugen. Nicht zu vergessen die Musiker Taste am Keyboard und D.N.S. am Schlagzeug, welche im Hintergrund an ihren Instrumenten arbeiteten.

Neben Material und dem gleichnamigen Ohrwurm PRAY gab es jede Menge bekannte Songs aus der gut 15-jährigen Bandgeschichte zu hören. Die Stimmung war gut, doch Sänger Felix Stass genügte dies bei weitem nicht. Beständig forderte er Einsatz vom Publikum und bekam umgehend das Feedback in Form von „Pommesgabel-Hand“ und Headbanging.
Neben Sänger Felix sorgten Gitarrist und Sänger Matthias Hechler, Bassist Harald Heine, Keyboarderin Katrin Jülich und Drummer Markus Jülich für die musikalische Metal-Dröhnung. COVENANT, das schwedisch-deutsche Trio enterte nun die Mainstage. Sie lieferten eine solide Show ab. Sänger Eskil Simonsson tänzelte in gewohnt lässiger Art und Weise und oft mit erhobenen Armen über die Bühne und Joakim Montelius ergänzte sich am Keyboard mit Daniel Myer. Zusätzlich brachte Daniel an den Percussions einen eigenen Drive in die COVENANT-Stücke, die sich so dargeboten doch um einiges von der Variante der Studioalben unterscheiden. Er hat eine beachtliche nicht zu leugnende neue Strömung in den Livesound der Schweden gebracht hat. Besonders beeindrucken konnte uns die Band heute dennoch nicht. Der Beginn der Show war stark von balladesken Stücken durchsetzt für die partywütige Menge nicht geeignet. Doch schließlich kam mit Stücken wie „The Men“, „Stalker“ und „Ritual Noise“ zum Glück wieder etwas wett gemacht werden.

Nach seinen beiden Musikern an Hennning (Keyboard) und Licky (Gitarre) betrat der Graf schnellen Schrittes die Bühne. Schlicht beeindruckend, welche Natürlichkeit und Offenheit er in seinem Auftreten ausstrahlt. Seinen deutschen Texten sprechen das Publikum direkt an.
Die im Werbeflyer angekündigte Weihnachtsshow (Weihnachtslieder neu intoniert) gab es nicht. Dafür ein Best Of Set und jede Menge Songs vom aktuellen Hitalbum „Puppenspiel“.
Gefühl pur war angesagt, welche ihren Höhepunkt und zugleich Finale mit dem Stück „Mein Stern“ und unzähligen im Publikum verteilten Knicklichtern zelebriert wurde.

Als Anheizer schickte Mastermind Steve Naghavi seine Kollegen Chris Ruiz und Gio van Oli vorweg auf die Bühne. Sie schlenderten am Bühnenrand entlang und animierten die Fans. Im Gegensatz zur Bodypop-Tour hatte man auf die Pulte hinter denen die zwei Keyboarder fast vollständig verschwanden verzichtet. Stattdessen zierte eine simple orangene Leuchstoffröhre ihre Tasteninstrumente. Ansonsten wirkte die Bühne recht karg.
Sänger Steve selbst stürmte mit dem PET SHOP BOYS - Cover „It's A Sin“ auf die Bühne. – Eine wieder mal überraschende Eröffnung seiner Show! Danach brannte er sein bekanntes Feuerwerk bekannter Songs ab, zu denen insbesondere Stücke vom letzten Erfolgsalbum „Bodypop“ gehörten. Zum Stück „Traumfrau“ holte er sich weibliche Unterstützung aus dem Publikum auf die Bühne. Selbige schien äußerst angetan von dieser überraschenden Aktion. Mit spontanen markigen Sprüchen geizt er nicht und sein Publikum läßt sich in Kombination mit der Musik zu Begeisterungsstürmen hinreißen.
Eher grenzwertig erschien uns das ALPHAVILLE-Cover zu „Big In Japan“, denn Steve’s Gesangsqualitäten erreichen das original nicht.
Hingegen sind Stücke wie „Deutschmaschine“, „Military Fashion Show“ oder „Metalhammer“ die Partygaranten schlechthin und „Timekiller“ im Original von PROJECT PITCHFORK hat ohnehin schon einen Stammplatz im Set der Drei. Nach einer guten Stunde war auch ihre Show gefühlt viel zu schnell vorbei und damit auch ein sehr gut organisiertes Festival mit vielen Highlights für die Besucherschar.
Eher grenzwertig erschien uns das ALPHAVILLE-Cover zu „Big In Japan“, denn Steve’s Gesangsqualitäten erreichen das original nicht.
Hingegen sind Stücke wie „Deutschmaschine“, „Military Fashion Show“ oder „Metalhammer“ die Partygaranten schlechthin und „Timekiller“ im Original von PROJECT PITCHFORK hat ohnehin schon einen Stammplatz im Set der Drei. Nach einer guten Stunde war auch ihre Show gefühlt viel zu schnell vorbei und damit auch ein sehr gut organisiertes Festival mit vielen Highlights für die Besucherschar.