BATTLE BEAST – Ein Abend im Zeichen des (Power)Metal – CIRCUS OF DOOM OVER EUROPE Tour 2024
21. Februar 2024, Hellraiser Leipzig
An einem Mittwochabend kam die finnische Heavy Metal Band Battle Beast ins Hellraiser Leipzig um ihr – immerhin schon 2022 erschienenes – aktuelles Album Circus Of Doom im Rahmen der Circus Of Doom Over Europe Tour zu promoten. Wer wollte und das nötige Kleingeld hatte, konnte neben der regulären Eintrittskarte ein VIP-Ticket erwerben. Ein Konzept, das inzwischen relativ häufig anzutreffen ist. Für die VIP-Ticket-Besitzer ging es bereits eine Stunde vor dem regulären Einlass ins Hellraiser, um sich ein paar Autogramme von Sängerin Noora Louhimo, den Gitarristen Juuso Soinio und Joona Björkroth, Basser Eero Sipilä, Keyboarder Janne Björkroth und Schlagzeuger Pyry Vikka abzuholen, einige Fotos zusammen mit der Band zu machen, einen kurzen Plausch zu halten und sich die besten Plätze in der ersten Reihe zu sichern.
Fotos: Matthias Puschnik - Bildergalerie >>
Pünktlich 18:30 Uhr war dann auch Einlass für „normale“ Konzertbesucher, von denen an diesem Abend um die 600 erwarten wurden. Obwohl die Veranstaltung an einem Mittwochabend stattfand, war das Hellraiser bereits schon vor der ersten Vorband gut gefüllt. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass man sich auch die beiden Vorbands – Induction und Saint Deamon – durchaus anhören kann, obwohl das mit den Vorbands ja immer so eine Sache ist. Thematisch waren sie aber schon mal gut gewählt (beide spielen Power Metal), so dass Anlass zur Hoffnung bestand.
19:00 Uhr legten dann auch schon Induction los. Neben Sänger Craig Cairns betraten Gitarrist Tim Kanoa Hansen (dem geneigten Helloween-Fan dürfte der Name bekannt sein, ist er doch der Spross von Helloween Saitenhexer Kai Hansen), Gitarristin Celine Peren, Basser Dominik Gusch und Schlagzeuger Andi Rhode die Bühne. Am Anfang gab es noch ein paar kleine Soundprobleme, da die rechten Boxen immer mal kurz ausgestiegen sind. Das wurde aber ganz schnell und unauffällig behoben. Cairns haut die Songs live super raus. Dass bei den ganz hohen Tönen hier und da mal ein kleiner Schnitzer dabei war, macht die ganze Sache nur noch sympathischer. Geboten wurde astreiner Progressive Power Metal mit Symphonic Einflüssen, sehr schön anzusehen, sehr schön anzuhören und sehr kurzweilig. Das 45-minütige Set war gefühlt ruckzuck durch und hätte auch gerne noch eine Zugabe bieten können. Hat man sich im Publikum umgehört, hat man viele begeisterte, positive Kommentare gehört. Induction dürften den einen oder anderen Fan dazugewonnen haben.
Nach einer kurzen Umbaupause waren dann die Mannen der schwedischen Power Metal Band Saint Deamon dran. Sänger Jan Thore Grefstad, Gitarrist Andreas Bjurström, Basser Magnus Noberg und Schlagzeuger Alfred Fridhagen hatten ebenfalls ein 45-minütiges Set im Gepäck und auch Saint Deamon konnten das Publikum abholen und mitnehmen. „Load Your Cannons“ vom aktuellen Album League of the Serpent ist live ein absolutes Brett. Basser Nobby hat es aber locker geschafft, Grefstad die Show zu stehlen, indem er quasi wie ein Flummi absolut energiegeladen über die Bühne gewirbelt ist. Da konnte man gar nicht mehr wegsehen.
Noch eine kurze Umbaupause und dann standen 21:00 Uhr auch schon Battle Beast auf der Bühne. Und eines ist gewiss: einer Noora Louhimo stiehlt definitiv keiner die Show! Sie ist nicht nur in ihrem Bühnenoutfit ein absoluter Blickfang, sondern auch eine der besten Metal Sängerinnen überhaupt. Absolut bombastische Stimme, sauber auch in den hohen Tönen und dennoch mit einem Wumms, die hohen Screams sitzen auf Anhieb – da kann man nur sprachlos und neidisch zuhören. Noora schafft es auch live ohne Probleme, die Songs wie auf dem Album abzuliefern. Falls Noora mal ausfallen sollte, kann offensichtlich auch Basser Sipilä übernehmen. Er hat als kleines Gimmick „Can You Feel The Love Tonight“ von Elton John mit deutschem Refrain gesungen und man rieb sich verwundert die Augen, wie gut er doch singen kann. Fast ein wenig schade, dass er sonst nur in den Backing Vocals zu hören ist. Keyboarder Björkroth durfte auch wieder an seine „Drums of Doom“ – eine Kombi aus Keyboard und E-Drums auf einem Gestell samt „Bar“. Von Drummer Vikki hereingezogen, Björkroth hinterher, beim Versuch, die Finger irgendwie auf dem Keyboard zu behalten und eine vernünftige Melodie zu spielen. Anschließend mixte Björkroth gekonnt Gin Tonic für die Band und das Publikum und wurde dabei akustisch von den anderen Jungs begleitet. Und ich könnte schwören, das Riff von „Du Hast“ von Rammstein gehört zu haben. Die Setlist war ein guter Mix von Liedern vom aktuellen Album und Hits von den alten Alben. Um 22:30 Uhr hieß es dann nach drei Zugaben leider schon „Goodbye Leipzig“ und die Realität hatte einen wieder. Immerhin konnte man dadurch am nächsten Morgen halbwegs lebendig wieder auf Arbeit wackeln.
Fazit: Ein absolut kurzweiliges Konzert, das irgendwie viel zu schnell vorbei war. Super Organisation durch das Hellraiser Team, alles lief sehr entspannt und locker ab. Der Einzige, der etwas leiden musste, war der sehr nette Security, dem während der Show von Battle Beast das Magnesium der Pyro-Sparkles auf den Kopf rieselte. Jederzeit gerne wieder, sowohl zu den Bands als auch ins Hellraiser.
Setlist Induction:
1. Born From Fire
2. Fallen Angel
3. Scorched
4. I Am Alive
5. Set You Free
6. Go To Hell
7. Queen Of Light
Setlist Saint Deamon:
1. In Shadows Lost From The Brave
2. The Only One Sane (Nevermore)
3. The Final Fight
4. No Man’s Land
5. Load Your Cannons
6. Captain Saint D
7. Run For Your Life
8. The Brave Never Bleeds
Setlist Battle Beast:
1. Circus Of Doom
2. Straight To The Heart
3. Familiar Hell
4. Place That We Call Home
5. No More Hollywood Endings
6. Eye Of The Storm
7. Where Angels Fear To Fly
8. Bastard Son Of Odin
9. Russian Roulette
10. Wings Of Light
11. Eden
Zugabe:
12. Master Of Illusion
13. King For A Day
14. Beyond The Burning Skies