Trotz Brexit: Pan-Europäische Hard-Rock-Show in Berlin mit DEF LEPPARD + EUROPE
HYSTERIA BEIM FINAL COUNTDOWN!
DEF LEPPARD + Special Guest: EUROPE (+ John Diva And The Rockets Of Love) spielten am 2. Juli 2019 live in der Zitadelle Berlin ihre einzige Headlinershow in Deutschland.
Support: John Diva
Nachdem bei Bekanntgabe dieser einzigen deutschen Einzelshow beider Bands die Running Order mit DEF LEPPARD als Haupt-Act (angesichts ihrer besten Album-Platzierung in Deutschland auf Platz 8 und ihrer besten Single-Platzierung in Deutschland auf Platz 22) und EUROPE als Special Gust (mit ihrer besten Album-Platzierung in Deutschland auf Platz 6 und ihren besten Single-Platzierungen in Deutschland auf Platz 1 und Platz 6) für Manchen noch etwas überraschend gekommen sein mag, war diese Rollenverteilung für die Besuchern an diesem lauen Sommerabend in der Berliner Zitadelle ganz eindeutig: Ein Großteil des Publikums kam gekleidet im DEF LEPPARD-T-Shirt, zum Teil in Heavy-Metal-Kutten mit Aufnähern anderer Vertreter des härteren Genres versehen zum Citadel-Musik-Festival und erwartete den Auftritt der britischen Hard-Rock-Legenden mit sichtlicher Vorfreude.
EUROPE als Special Guest überraschten das Publikum - wie allerdings bei Ihnen üblich - mit einer sehr rockigen, von vielen aktuellen neueren Songs getragenen Setlist. So startete man - dem Logo im Bühnenhintergrund folgend - mit dem Titelstück und dann „The Siege“ vom jüngsten 2017er Album „Walk the Earth“. Erst als dritter Song folgte mit „Rock the Night“ der erste große Hit Sänger Joey Tempest hatte das Publikum aber von Anfang an fest im Griff: Mit breitem Grinsen und gewinnenden Gesten animierte er die Besucher zum Mitsingen und Klatschen, die Stimmung war sehr ausgelassen. Dabei konnte er sich auf die seit dem Comeback in 2004 wieder in Originalbesetzung spielende Band verlassen. Der damals zurückgekehrten Gründungsmitglied John Norum nutzte die einstündige Show, seine Kunst an der Gitarre in beeindruckenden Soli zu zeigen. Im Set wechselten weiter Klassiker mit Songs neuer Veröffentlichungen ab. Die obligatorische Hit-Ballade „Carrie“ fehlte dabei ebensowenig wie mit „Scream of Anger“ vom zweiten 1984er Album „Scream of Anger“ der älteste Titel am Abend. Bei „Superstitious“, neben „Ready or Not“ der zweite Song vom Album „Out of This World” von 1988, wurde „Here I Go Again“ von Whitesnake angespielt – eine Reminiszenz an David Coverdale & Co. EUROPE lieferten bei ihrem Auftritt einen tollen Auftritt ab und zeigten sich dabei sowohl stimmlich wie auch musikalisch und bei der Beherrschung ihrer Instrumente auf der absoluten Höhe der Zeit. Nach Cherokee wurde die Setlist natürlich mit „The Final Countdown“ beschlossen, dem grössten Hit der Band und ihrem Schlüsselsong, bei dem Gruppe und Publikum nochmal zu einer Einheit wurden.
Dann folgte der Auftritt der Headliner DEF LEPPARD. Vom ersten Ton an wickelte Sänger Joe Elliott das Publikum um seinen kleinen Finger, er liess die Zuschauer beim Großteil der Songs die Refrains singen, was die Besucher liebend gern taten. Man wartete auch nicht mit den großen Hits, sondern legte gleich direkt vom Start weg mit den ersten großen Erfolgen los: Rocket, Animal und Let It Go waren die ersten 3 schnellen Nummern, gefolgt von der Power-Ballade When Love and Hate Collide im akustischen Gewand als erster ruhiger Track. Beeindruckend neben dem Wechselgesang zwischen Leadsänger und Zuseherschaft war zusätzlich der Satzgesang der beiden Gitarrtisten Phil Collen und Vivian Campbell sowie des Bassisten und Gründungsmitglieds Rick Savage. Für diese 3 waren auf der Bühne insgesamt 6 Standmikrofone an beiden Seiten sowie oben vor dem großen Screen vorbereitet, so dass alle 3 an ganz unterschiedlichen Positionen singen konnten und ständig in Bewegung waren. Leadsänger Joe Elliott erklärte, dass man seit 42 Jahren im Geschäft und auf den Bühnen der Welt ist. Auf dem Bildschirm im Bühnenhintergrund liefen passende, im Retrostil gehaltene Filme und Videos. Viele Utensilien der Band wiesen auf ihre britische Herkunft hin und wiesen sie als stolze Bürger von Großbritannien aus, so zierten den Bass von Rick Savage wie auch die Kopfhörer und das T-Shirt von Drummer Rick Allen die Union Jack als Nationalflagge des Vereinigten Königreiches. Beeindruckend war dessen Virtuosität am Schlagzeug insbesondere, weil er an Dezember 1984 bei einem Autounfall seinen linken Arm verlor und seither ein eigens für ihn entwickeltes elektronisches Schlagzeug spielt, welches er mit dem verbliebenen rechten Arm und mit den Füßen bedient, einmalig in der Rockwelt. In der Mitte der Setlist folgte mit der elektronischen Ballade „Love Bites“ ein weiterer Höhepunkt. Beim Song „Hysteria“, dem Titel-Track ihres 4. und erfolgreichsten Albums, wurde ein kurzes Zitat aus „Heroes“ von David Bowie angespielt in Memorium an den 2016 verstorbenen großen Musiker. Der Mega-Hit „Pour Some Sugar on Me“ beendete die reguläre SetList und hinterließ ein glückliches und zufriedenes Publikum, welches aber noch immer nicht genug hatte von seiner Lieblinsgband… Zum krönenden Abschluss schloss sich die Zugabe mit den Hits „Rock of Ages“ und „Photograph” an.
Insgesamt ein absolut gelungener Abend mit 2 tollen Bands, die einander in nichts nachstanden.
Running Order:
06:00 - 06:30 PM John Diva on Stage
07:00 - 08:00 PM Europe on Stage
08:30 PM Def Leppard on stage
09:55 PM showend
SETLIST EUROPE:
Walk the Earth
The Siege
Rock the Night
Scream of Anger
Last Look at Eden
Ready or Not
War of Kings
Carrie
Dance the Night Away
Superstitious (with snippet of "Here I Go Again" by Whitesnake)
Cherokee
The Final Countdown
SETLIST DEF LEPPARD:
Rocket
Animal
Let It Go
When Love and Hate Collide
Let's Get Rocked
Armageddon It
Rock On
Two Steps Behind
Man Enough
Love Bites
Bringin' on the Heartbreak
Switch 625
Hysteria (With "Heroes" snippet by David Bowie)
Pour Some Sugar on Me
Encore:
Rock of Ages
Photograph
Fotos: Ulrich "Uli" Laux