MINISTRY live in der lautesten Sauna Leipzigs - 08.08.2018
Uncle Al hat gerufen und über 600 Fans folgten ihm in die lauteste Sauna Leipzigs! Die Amerikanische Industrial-Metal Legende gastierte bei Rekordtemperaturen im Täubchenthal und machte dabei ihrem Ruf als ein der wohl lautesten Bands alle Ehre.
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Als Opener hatte sich Uncle Al die finnischen Post Punks/Post Rocker von GRAVE PLEASUERS eingeladen. Die Zuschauer, welche sich trotz des extremen Innenraumklimas in den schwarzen Konzertsaal trauten, hatten Gelegenheit durchaus solide Songs mit gutem Gesang und eingängigen Melodien zu genießen.
Deutlich stressiger wurde es bei dem New Yorker Hardcore Act CONVERGE. In Leipzig sind die Jungs längst keine Unbekannten mehr, da sie bereits im April im legendären Conne Island spielen durften. Die harte verzerrten Gitarren gepaart mit aggressiven Shouts verfehlten ihre Wirkung beim Publikum nicht.
Fragte man sich während der Vorbands noch, ob der Abend wie so viele Wochentagskonzerte unter drastischem Besuchermangel leiden könnte, so wurde man um 21:30 eines Besseren belehrt. Der großzügige Saal war prall gefüllt und der Schweiß tropfte fast von der Decke.
MINISTRY waren und bleiben eine politische Band. So verwunderte es kaum, dass die links und rechts der Bühne aufgeblasenen Gockelfiguren, welche jeweils ein durchgestrichenes Hakenkreuz zierten, die markante Frisur des aktuellen US Presidents trugen. Themen wie Migration, Fremdenhass und Antifaschismus sind bezeichnend für Al Jourgensens Lyrics. Beim Song „Antifa“ wurden dann zugleich die Anarchie- und Antifa Flaggen auf der Stage geschwungen. Die Titel vom aktuelle Long Player „AmeriKKKant“, fünf an der Zahl, bestimmten natürlich das Set. Unvermeidliche Eskalation war bei Klassikern wie „Just One Fix“ oder „New World Order“ im Mosh Pit angesagt. Uncle Al hatte sichtlich Freunde während der 13 Tracks des sehr kurzweiligen Main Sets. Für die zwei finalen Zugaben „Psalm 69“ und „Bad Blood“ ließ man sich etwas bitten, aber die aufgeheizte Masse dankte es nochmals mit tosendem Applaus.
Als Fazit bleibt zu sagen: MINISTRY erlebt man schon mal vor 20.000 Besuchern Open Air. Doch so eine intime Club Show wie gestern bleibt unübertroffen und meißelt sich für immer in die Erinnerung. Es bleibt zu hoffen, dass Al und seine Mannen in naher Zukunft erneut den Weg in die sächsische Metropole finden und routiniert ein weiteres Brett vorlegen.
Setlist:
1. Twilight Zone
2. Victims of a Clown
3. Punch in the Face
4. Señor Peligro
5. Rio Grande Blood
6. LiesLiesLies
7. We’re Tired of It
8. Wargasm
9. Antifa
10. Just One Fix
11. N.W.O.
12. Thieves
13. So What
Zugabe:
14. Psalm 69
15. Bad Blood
Ein Blick in die Bandhistory von MINISTRY: 1981 von Alain Jourgensen (kurz Al Jourgensen) als reines Synthie-Pop-Projekt in Chicago gegründet. Bald wandelte sich der Sound, bedingt durch Einflüsse aus EBM und Industrial. In der weiteren Entwicklung wurde der Industrial-Metal-Stil für den Ministry bekannt ist, vollständig ausgeprägt. Auffallend ist Jourgensens politisches Engagement. Ihr aktuelle 13. Studio-Album heisst "AmeriKKKant" und wurde im März 2018 veröffentlicht.