IMPERICON 2018 - LEIPZIG - DAS FINALE
Ein Marathon der ganz besonderen Art
Auf der Neuen Messe herrschte am 28.04.2018 in Halle 1 Ausnahmezustand.
20(!) Bands an einem Tag...dafür bedarf es eines straffen Zeitmanagements. Dem Impericon-Festival ist es nun schon zum 8. Mal gelungen alles unter einen Hut zu bringen und auf den Punkt zu präsentieren. Respekt!
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Samstag, 28.April 2018, 10.45 Uhr am Morgen, kamen wir bei strahlendem Sonnenschein endlich auf dem Parkplatz an.
Trotz dem, dass wir die erste Band, die New Generation Sieger Black Tooth Scares, verpasst hatten, waren wir noch lange nicht die Letzten. Ganz im Gegenteil, als wir die Höhle, nein, Halle betraten, war noch nicht wirklich viel los.
Aufgrund der vielen Bands und der Tatsache, das ein Tag nur 24 Stunden hat, waren zentral zwei Bühnen, die Monster Stage und die Marshall Stage, nebeneinander aufgebaut. Während die eine bespielt wurde, konnte auf der anderen alles für die nächste Band aufgebaut und vorbereitet werden. So war es auch möglich die Bands mit je nur fünf Minuten Pause spielen zu lassen.
Genau gegenüber der beiden Stages stand eine riesige Tribüne mit perfektem Blick auf die Crowd und die Shows der Bands. Zu späterer Stunde diente sie stellenweise auch als Schlafplatz für den einen oder anderen. Der Barbier war, wie die letzten Male, wieder in einem Zelt in der Festival-Halle untergebracht und ein riesiger Merchandise-Stand war ebenfalls am Start. Besonders gut finden wir, dass man die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd jetzt öfter auf Konzerten und Festivals antrifft.
Angekommen an der Monsterstage spielten The Plot In You bereits ihren dritten Titel. Vor allem Songs, wie 'Take Me Away', 'Disposed Fix' und 'Feel Nothing' machten uns schon im Vorfeld auf die Amerikaner aufmerksam. Leider mussten sie sich bereits nach einer halben Stunde wieder verabschieden. Aus unserer Sicht hätten sie sehr gern zu einem späteren Zeitpunkt und mehr Spielraum auftreten können. Die Jungs sind wirklich großartig!
Weiter ging es für uns zur Marshallstage, auf der Polaris ebenfalls eine halbe Stunde lang ihr Bestes gaben, um die relativ kleine Menge Fans vor der Bühne in Bewegung zu bringen, mit Erfolg.
Boston Manor konnten danach vor allem mit ihrem Abschlussong 'Laika' punkten. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass der Elan der Fans immer noch auf Sparflamme lief. Es war auch wirklich schade, dass man keinen einzigen Merchartikel dieser Band erwerben konnte.
Mit fortschreitender Stunde erschienen immer mehr Festivalbesucher und es wirkten viele motivierter als noch am Vormittag.
Bis zu dem Moment, als um 15.35 Uhr Alazka die Bühne betraten, haben wir uns gewundert, warum der Anteil weiblicher Fans plötzlich so rasant anstieg. Als dann aber Sänger Kasim Auale um die Ecke kam, wurde uns einiges klar. Dem Geräuschpegel nach zu urteilen hätte man denken können Justin Bieber höchstpersönlich steht da oben. Für uns war dieses softe Stimmchen leider nichts, aber die Jungs haben auf jeden Fall eine mega Fanbase.
Einmal so richtig die Sau rauslassen...kein Problem zu der Musik von Attila. Gleich mit dem ersten Song 'Moshpit' gab es ordentlich was auf die Ohren. 'Fuck this shit, you can find me in the moshpit!' - Dieser Titel mit seinem Rhythmus überträgt eine sagenhafte Energie und die Textzeile geht einfach nicht mehr aus dem Kopf. Man könnte es auch als Lebensmotto ansehen. Und zu recht gab es das 'I survived the Attila moshhpit' – T-shirt am Merchstand zu kaufen.
Was gehört unbedingt zu einem richtigen Impericon Festival dazu? Richtig! Ein Circlepit. Für diesen haben Any Given Day gesorgt. Eigentlich sollte es ein Riesencirclepit, um den Wellenbrecher und die Technikinsel werden. Das hat allerdings nicht ganz so funktioniert, wie geplant, so dass es am Ende, wie ein Strudelpit aussah. Aber egal, die Leute hatten eine Menge Spaß! Wie auch bei den nachfolgenden Bands wie Rings Of Saturn, Bury Tomorrow, Neaera und einigen anderen mehr. Die Zeit schritt voran, man bekam in der dunklen Halle kaum mit, in welchem Abschnitt des Tages man lebte, aber ging man irgendwann mal in den Außenbereich um etwas zu essen, war eine Sonnenbrille dringend notwendig.
Am Abend wurde es in den ersten Reihen voll! Sehr voll! Das konnte nur bedeuten, dass gleich, die von vielen heiß ersehnten Eskimo Callboy die Halle „zerlegen“ werden. Als David Friedrich, mittlerweile ja TV-Star, zu seinen Drums schlenderte, herrschte dann auch Kreischalarm. Irgendwie verständlich bei dem sympathischen Typ! Mit 'MC Thunder' und 'VIP', zwei neuen Hits der Band, wurde der Auftritt der Jungs zu einer gigantischen Party mit viel Spaß und Glitzer- Kanonen
In der letzten Pause vor dem großen Headliner des Abends lief wie immer Musik zum Zeitvertreib. Aber wer hätte gedacht, dass gerade Scooter mit dem Titel 'One (Always Hardcore) für das längste und lauteste Singalong des Tages sorgen?! Es wird tatsächlich in jeglicher Hinsicht nie langweilig auf diesem Festival!
Mit etwas Verspätung ging es nun in die finale Runde. Heaven Shall Burn gaben an diesem Abend ihr letztes Konzert vor der großen Bandpause. Dementsprechend emotional wurde es. Den Anfang machte ein Glitzer-Luftschlangen-Regen, gefolgt von einer eine gigantischen Feuershow, bis hin zu einem Riesencircelpit über die komplette Breite der Halle. Heaven Shall Burn-Frontmann Marcus Bischoff hatte den Fans genau erklärt wie er sich das vorstellt und was sie machen sollen. Und die Fans haben es gemacht! Wenn man dieses Schauspiel von der Tribüne aus beobachten kann, ist es sehr beeindruckend, großartig und verursacht Gänsehaut!
Marcus versicherte seinen Fans in einer recht emotionalen Ansprache während der Show auch mehrmals, dass es nicht das Ende von HSB sei. Die Bandmitglieder möchten sich nur für eine gewisse Zeit um andere, berufliche und private Dinge kümmern. Und wenn sie wiederkommen, dann mit einer brandneuen Platte!