ERASURE in Leipzig 2018 - Hochstimmung zur Pop-Zeitreise im ausverkauften Auensee
ERASURE - statteten der Messestadt auf ihrer „World Be Gone“ - Tour einen Besuch ab. Andy Bell und Vince Clarke beehrten die Sachsen mit nur einem Konzert und ließen das Auensee buchstäblich aus allen Nähten platzen. - Die Show war bereits seit Monaten ausverkauft .
03.03.2018 - Haus Auensee Leipzig
Support: Bright Light Bright Light
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Seit nunmehr weit über 30 Jahren sind Vince Clarke und Andy Bell als eines der weltweit erfolgreichsten Popduos unter dem Namen ERASURE aktiv und erfolgreich. Nach seinem Ausstieg bei DEPECHE MODE und anschließendem großen Erfolgen mit dem Projekt YAZOO, suchte Vince für eine neue Band mit sehr konkreten Vorstellungen nach einem Sänger und wurde schließlich mit Andy fündig. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte unter dem Namen ERASURE. Seit dieser Gründung 1985 ging es bis in die Mitter der 1990er Jahre steil bergauf mit dem eher ungleichen Duo, des lieber im Hintergrund agierenden Musiktüftlers Clarke und des gegenteiligen, extrovertiert, teils trashigen Bell mit seiner unnachahmlich einmaligen Stimme. Ihre Live-Shows waren und sind legendär Und in jeder Discothek gehörten die Erasure-Songs jahrelang zum quasi Standard-Repertoire.
Blende vom Rückblick zuück auf die Neuzeit: Ihr aktuelles Album „World Be Gone“ veröffentlichten die Briten im Frühjahr des Vorjahres und gingen im Sommer als Support von Frauenmschwarm Robbie Williams auf gefeierte Tour. Für 2018 kündigten sie dann sieben eigene Headliner-Shows in Deutschland an.
Nun endlich war es soweit und Leipzig, neben Berlin einiger Auftritt im Osten, stand an. Die ersten Fans hatten sich bereits Stunden vor Einlassbeginn am Eingangstor eingefunden und harrten dort trotz eisiger Temperaturen unter Null geduldig aus. Aufgewärmt wurden die Popfans später in Reihe 1 angekommen, zuerst durch das britische Trio Bright Light Bright Light. Hinter dem Namen verbirgt sich Rod Thomas, der bereits mit großen Namen zusammearbeitete und zum Beispiel mit Elton John gemeinsam auf Tour rund um die Welt reiste. Der walisische Sänger und Wahl-New Yorker kredenzte passend zum Hauptact lupenreinen 80s Electronic-Pop.
Zum aus der Serie „Tales Of The Unexpected“entliehenen Titelsong startete die Show. Ein aufsehenerregender, kastenförmiger Bühnenaufbau mit grellfarbigen Neon-Lichtleisten an allen Seiten ausgestattet, sorgte für den ersten Hingucker. Zum Beginn nahm Andy in lasziver Pose, breitbeinig auf einem mittig stehend Stuhl Platz. Rund drei Meter über ihm und für die ersten Fanreihen somit übrigens leider fast unsichtbar, postierte sich Vince an seinen Klanginstrumenten. Links und rechts wurden die Backgroundsängerinnen und Tänzerinnen Emma Whittle und Valerie Chalmers Bilderrahmengleich in Szene gesetzt.
„Oh, L’Amour“ - mit ihrem ersten Überhit eröffneten sie die Megaparty für die gut 3500 Anwesenden im Saal, die in Erinnerung schwelgen wollten und ab dem Moment sowie in den folgenden 90 Minuten bestens bedient wurden. - So auch mit dem folgenden „Ship of Fools“ von 1988. Andy erschien anfangs "obenherum" noch mit einem kerzenwachs (?) verzierten Jackett bekleidet, darunter Shirt sowie einer auffällig lange Perlenkette. Bei den Beinkleidern schaute man unweigerlich genauer hin: Waren das etwa Tätowierungen? Nein, Mr. Popikone Bell trug hautfarbene Leggins mit auffällig farbigem Muster zu weiß-schwarzen Schuhen. Ein optischer Auftritt, welcher zu seinem Wesen passt und keinen Fan mehr wirklich verwundert. Jubelstürme bis in die hintersten oberen Ränge, als er sich des Jacketts entledigte und einige Songs später auch noch sein Shirt auszog. - Niemand zeigt so selbstverständlich Figurbetonung wie dieser Mann, als er der über 50jährige im hautfarbenen engen Ganzkörperanzug das weitere Programm vollzog.
Songtechnisch fand sich für jeden Geschmack aus den musikalischen Epochen der Band etwas dabei und wer in der engen Halle seinen Quadratmeter Bewegungsspielraum gefunden hatte, der tanzt ausgiebig und sang die Pophymnen lautstark mit. Wunderbar erschienen auch die Stücke „World Be Gone“ und „Love You to the sky“ vom letzten Album hier im Live-Gewand. Mit „Always“ und „Sometimes“ strebte das Konzert unweigerlich seinem Finale entgegen.
Für eine Zugabe ließen sich ERASURE zu gern noch einmal auf die Bühne bitten. Dafür verließ Vince Clarke seinen „Turm“ und griff zur Akustikgitarre. Gemeinsam zelebrierten sie am Bühnenrand in unmittelbarer Nähe zu ihren Fans den Hit „A little Respect“ als krönenden Abschluss. Nach einem kurzen aber sehr herzlichen Dank und Abschied bei den Fans, erloschen die Neonlichter, flammte das grelle Saal-Licht auf und holte damit die Besucher aus diesem Popzauber in die Realität zurück.
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Erasure im Netz: www.erasureinfo.com