"The Last Goodbye" - HobbitCon 2016 unsere Rückschau
01.-03.04.2016 im Maritim Hotel Bonn
Hell-Zone Bericht zur Hobbit Con 2015
"Wollt ihr mir folgen, ein letztes Mal?" war der Satz den Zwergenkönig in disguise Thorin Eichenschild zu seinen Anhängern im Film sagt. Es war auch der Satz den Peter Jackson seinen Fans via Trailer zuraunte, als es um die Veröffentlichung des letzten Teiles seiner Mittelerde – Saga ging. "One last time" war das Motto rund um die Premiere von "Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere". Zum letzten Mal sollten Fans sich in Gewandungen hüllen und die Mittelerde-Helden auf der Leinwand bestaunen und das Spektakel gebührend feiern. Doch weit gefehlt.
Die vierte und letzte HobbitCon fand am ersten April-Wochenende im Bonner Maritim statt und bezeichnete auch so etwas wie das Ende einer Ära. Denn im letzten Jahr fand nach 14 Jahren auch die letzte RingCon statt (Fantasy Convention im Namen des „Herrn der Ringe“). Obwohl wir nach dem Ende des dritten und letzten Teiles der Hobbit Trilogie „Die Schlacht der Fünf Heere“ schon im letzten Jahr von einer dritten und letzten HobbitCon ausgingen, fand aufgrund der überwältigenden Resonanz der Fans und Stargäste noch eine vierte Convention statt.
Nachdem die RingCon ihren Zenit überschritten hatte, ereilte dieses Schicksal nun auch die HobbitCon. Die Filme sind schon lange aus dem Kino raus, das Interesse am Thema sinkt. Viele Fans sind an andere „Fandoms“ wie das Marvel Universum abgewandert. Aus diesem Grund finden auch in Deutschland dieses Jahr viele Comic-Conventions statt. Doch zurück zur HobbitCon.
Das „Last Goodbye“ - der letzte Abschied – jedoch fiel pompös und überschwenglich aus, genau wie auch die Filme von Peter Jackson, beginnend mit der Opening Ceremony.
Impressionen von der HobbitCon Clip
Vorwort für Con-Neulinge:
Auf einer Convention im Fantasy oder Sci Fi oder Horror /Vampir oder Comic Bereich, treffen sich Fans dieser Genres aus aller Welt um gemeinsam dem Hobby zu frönen, sich Autogramme zu verschaffen oder Stars aus dem Genre hautnah zu erleben. Es gibt derer Conventions dutzende rund um den Erdball, die bekannteste sicherlich die San Diego Comic Con, auf die die Stars von den jeweiligen Verleihern regelrecht zu Promozwecken "gezwungen" werden. Von den Marvel Helden, wie Tom Hiddleston bis hin zu Heisenberg aus Breaking Bad erscheint dort jeder. Ein Ticket für dieses Event zu bekommen ist mittlerweile fast unmöglich.
Einzigartig auf diesem Gebiet der Conventions ist die FedCon GmbH aus Deutschland. Angefangen hat es mit einer Trekkie-Con - der FedCon. Mit dem "Herrn der Ringe" von Peter Jackson wurde dann die "RingCon" geboren. Einmal im Jahr treffen sich Fans im Bonner Maritimhotel und feiern gemeinsam. Familiäre Atmosphäre, Vorträge von Tolkien-Experten, Konzerte (unter anderem "Crüxshadows", "Battlelore", "Schelmish"), Parties, Workshops und Stargäste sind eine Mischung, die so in der Convention Welt kein zweites Mal zu finden sind.
Die RingCon, ehemals geboren als Convention für Tolkien-Fans und "Herr-der-Ringe"-Film-Stars, ist mittlerweile auch offen für andere Fantasy-Epen wie "Twilight", "Games of Thrones", "Harry Potter" usw. Tolkien ist immer mehr in den Hintergrund gerückt, je länger die "Herr-der- Ringe"-Filmpremiere zurücklag. Pünktlich nach Erscheinen des neuen "Hobbit"-Filmes von Peter Jackson hat die FedCon GmbH im Jahre 2013 zu Ostern (30.3.-1.4.2013) eine ausgelagerte Veranstaltung aus dem Boden gestampft: Ebenfalls im Maritim Hotel Bonn, mit einem reichhaltigen Programm bestehend aus Workshops, Expertenvorträgen und Panels, Autogrammstunden und Fotosessions, ist nun die Hobbit-Convention angesagt.
Auf der "HobbitCon" können Elben, Zwerge und Hobbit-Fans sich tatsächlich noch einmal treffen und in die Welt von J.R.R. Tolkien eintauchen. Gemeinsam mit den Stars der "Hobbit"-Trilogie feiern und bei Workshops und Vorträgen noch mehr über das Fantasy-Universum lernen.
Stargäste waren unter anderem:
Ryan Gage - Alfrid
John Tui - Bolg
Adam Brown - Ori
John Bell - Bain (Bards Sohn)
John Callen - Oin
William Kircher - Bifur
Jed Brophy - Nori
Stephen Hunter -Bombur
Mark Hadlow - Dori
Mark Atkin - Thorin Stunt Double
Eröffnet wurde die Opening Ceremony von einer Mittelerde Casting Show mit Parodien auf Bruce Darnell, David Hasselhoff und einer mehr schlechten als rechten Peter Jackson Imitation ( „Hobbit 1-3“; „Herr der Ringe 1-3“ ). Ein grandioses Peter Jackson-Cosplay wurde allerdings unter den Fans gesichtet. Carmen Kalkbrenner aus Österreich hatte sich erst in allerletzter Minute für dieses originelle Cosplay entschieden. Die Idee kam von einer Freundin. Für sie ist dies die zweite HobbitCon. Sie hatte damals im Forum von herr-der-ringe-film.de von der HobbitCon gehört. Peter Jackson selbst ist Carmen leider noch nicht begegnet. Dafür wird sie an diesem Wochenende sicher dem ein oder anderen Star aus den HobbitFilmen über den Weg laufen, der vielleicht zweimal hinschaut, wenn er Peter Jackson plötzlich vorbeilaufen sieht. Stilecht mit Oscar und Teetasse.
Höhepunkt der Castingshow war der musikalische Auftritt von Dallas Barnett („Lutz Farning“ in „Der Hobbit“), der die Bühne der HobbitCon optimal für sich nutzte, später gar für einen Heiratsantrag. Des weiteren bot die Opening Ceremony die Vorstellung der Vortragenden und Stargäste, eine etwas unglückliche Irish-Stepdance-Performance und ohrenbetäubendes Gekreische aus dem Saal Maritim.
Viele Vortragende wurden dieses Jahr leider schmerzlich vermisst, darunter Friedhelm Schneidewind, der seinen Con-Abschied letztes Jahr bekannt gab. Auch das beliebte Streitgespräch mit Stefan Servos fiel weg, sowie weitere Vorträge der Tolkien Experten, wie Marcel Buelles. Auch der beliebte Stuntworkshop stand nicht mehr auf dem Programm. Demzufolge waren Workshops wie Buchbinden komplett ausgebucht und die vorhanden Vorträge mehr als überfüllt. Es zeigte sich, dass Vorträge und Workshops ein fester Bestandteil der von der FedCon veranstalteten Conventions sind und diese im Gegensatz zu den Cons des amerikanischen Modells zu etwas Einzigartigem machen.
Besonders charmant gestalteten sich die Einspieler der Stargäste, die wegen Drehverpflichtungen absagen mussten: Graham McTavish und Dean O'Gorman. Sie schickten verschiedene Video-Grüße an ihre „Zweitfamilie“ in Deutschland. Mark Ferguson bekam diesmal Unterstützung von seinen RingCon Kollegen, den Kiwis (Bezeichnung für Neuseeländer) Craig Parker und Lori Dungey ( Elb„Haldir“ in „Herr der Ringe“ und Hobbitdame „Mrs.Bracegirdle“ in „Der Herr der Ringe“). Ein weiteres Tribut für 14 Jahre RingCon konnte man beim Videocontest bewundern.
Vor der Opening Ceremony wurden die Einsendungen des Video-Contests gezeigt, darunter waren einige lustige, einige weniger amüsante Beiträge. Auf jeden Fall sah man wieder, welche Kreativität und Ideenvielfalt in der Hobbitcon-Community vorhanden ist. Gut gefallen haben uns Szenen wie: zwei Dialoge zwischen Benedict Cumberbatch und Martin Freeman wurde aneinandergeschnitten. Erst ein paar dramatische Worte von Smaug an Bilbo, danach der Cut zu einer Szene aus "Sherlock", in der Martin Freeman als Watson antwortet "You're such a drama queen, Sherlock."
Werner Krappweis, der Vater von Tommy und Hobbitcon-Neuling sprach zur Begrüssung noch etwas zu lange, was Tommy laut Augenzeugen einen hochroten Kopf bescherte, bis er ihm dann freundlich-bestimmt das Mikrofon aus der Hand nahm. Dies wurde zur Buchpremiere der Familie Krappweis am nächsten Morgen noch einmal gewohnt lustig thematisiert, dazu später mehr. Jed Brophy klatschte diesmal auch die Besucher auf der Empore ab und machte seinem Ruf als „tasmanian Devil“ alle Ehre. Ein weiterer Con-Neuling, Ryan Gage ( „Alfrid“ im „Hobbit“), war völlig geflashed vom Enthusiasmus der ihm entgegenwallte. Damit war man dann eingestimmt auf ein erbauendes, fantastisches und frohgemutes Wochenende.
Nach der "Opening" direkt im Anschluss gab es einen weiterer Höhepunkt: die Comedy Hour mit Jed Brophy, Adam Brown, Craig Parker und Mark Ferguson. Dabei zogen die vier Schauspieler alle Register. Es wurde improvisiert auf der Grundlage von Stichworten, die vom Publikum eingefordert wurden. Alle vier zeigten ihre schauspielerischen Fähigkeiten, ihr Talent für Comedy, Spontanität und ihre Vielseitigkeit. Aufgeführt wurde unter anderem die beliebte Variante des Geschichtenerzählens, in dem jeder Schauspieler abwechselnd nur ein Wort sagt und die Geschichte dann oft absurd-lustige Wendungen erfährt. Weiterhin wurde der echte Heiratsantrag in einer Eisbar, über die eine schwedische Hobbitcon-Besucherin kurz auf der Bühne berichten konnte, mehrfach von den vier Schauspielerin komödiantisch nachgespielt. Dabei wurde auf Stichworte wild gewechselt zwischen verschiedenen Rollen und Genres, zB. Western, Horror oder Kinder-Fernsehen, es tauchten sogar spontan Ex-Freunde des jetzigen Paares auf . Zum Abschluss stellten die Vier noch neuartige Superhelden dar, deren Namen spontan aus dem Publikum zugerufen wurden. Dies natürlich wieder möglichst absurd und kreativ. So wurde daraus eine improviserte Performance von Mark Ferguson als "Cheese Transformation Man", Adam Brown war der ständig hüftschwingende "Hula-Hoop-Man", Jed Brophy ein Delphin mit Superpower und Craig Parker der Mann, dessen Superkraft wohl durch Wütendsein auf Ziegen ausgelöst wurde. Es war sehr unterhaltsam.
Die Comedy Hour beweist immer wieder, dass die Stargäste nicht nur zum Autogramme schreiben auf der Convention sind, sondern auch um das Publikum professionell zu entertainen. Wer die Möglichkeit hat und nicht auf der Con war sollte sich eine der Comedy Hours auf den HobbitCon DVDs anschauen. Die Eröffnungsparty danach war ein voller Erfolg auch wenn eine live Bandperformance zB von Tommy Krappweis, wie in einem der letzten Jahre gefehlt hat. Die Party der Deutschen Tolkien Gesellschaft war leider auch schon vorbei bevor man es zeitlich schaffte hinzukommen. Wie immer mischten sich die Stargäste unter die Partygäste und feierten ordentlich mit.
Die positive Überraschung unter den Stargästen war Ryan Gage. Wie alte Con-Hasen es schon mehrfach erleben konnten, entpuppen sich anfangs unspektakulär wirkende Gäste als echte Sympathen . Ryan spielte eine der unbeliebtesten Figuren der Hobbit Trilogie: Ekel „Alfrid“- eine Figur die von Tolkien nicht erwähnt wurde, lediglich in einer Buchzeile „Der Bürgermeister hatte Berater.“ Erwähnung fand, wie Ryan Gage in seinem Panel (Frage Antwort Stunde) noch einmal erwähnte. Gage überzeugte als charmanter britischer Vollblutschauspieler mit 1000 Gesichtern und viel Humor. Besonders spannend waren seine Anekdoten vom Hobbit-Set. Unter anderem erzählte , wie er von Peter Jackson „gepranked“ wurde indem dieser ihn einen Tag nach seinem letzten Drehtag überraschenderweise noch einmal zu einem Nachdreh antreten liess. Wohlwissend, dass die Schauspieler ihren letzten Drehtag gern feuchtfröhlich bis in die Morgendstunden feiern. Auf skurrile Fan-Fragen reagierte er nonchalant und mit Humor. So gab es beispielsweise eine Dame, die sich in Lobpreisungen des Charakters Alfrids gar sehr verstieg und dessen Missetaten in Missverstandenes uminterpretierte. Ryans reagierte: „Are you Alfrids mother?“ ( „Bist du Alfrids Mutter?“) bedankte sich aber dennoch, denn besonders ihm als Darsteller ist der Charakter Alfrid sehr ans Herz gewachsen.
Zeitgleich präsentierten Tommy und Werner Krappweis zusammen ihr neues Buch "Sportlerkind" im Saal Beethoven. Tommy als Hobbitcon-Stammgast sprach diesmal also nicht über „Mara und der Feuerbringer“ ( Fantasyroman und Film von Tommy Krappweis). Ausser kurz bei der Begrüssung, als er sich für die guten Verkaufszahlen der Mara-DVD bedankte. Neben dem neusten FantasyWerk "Ghostsitter" stellte Multitalent Tommy Krappweis nach "Das Vorzelt zur Hölle", ein weiteres Buch zusammen mit seinem Vater vor. Wieder ein ein stark humorlastiges, unterhaltsam geschriebenes Buch mit autobiografischem Hintergrund. Es geht um den sportbegeisterten Vater, der seinen gar nicht sportinteressierten Sohn zu Sportliebe zwingen wollte. Werner und Tommy lasen jeweils ein Kapitel, es wurden Gespräche aus der Gegenwart zwischen Vater und Sohn zum Buchthema gezeigt, sowie Super 8-Filme der Familie Krappweis aus den 70er und 80er Jahren. Im Buch geht es unter anderem um die unterschiedlichen Sport-Interessen von Vater und Sohn. Also einem Vater der seit 45 Jahren Radrennen fährt, lange Jugendtrainer im Radsport-Verein "Sturmvogel" ist und das jährliche Trainingslager des Vereins zu Ostern in Italien gern als Familienurlaub deklariert. Man sah schon im Originalfilm von damals, wie ein ca. 8jähriger Tommy zunächst das Geschenk "Rennrad" bei der Ostereiersuche nicht findet und sich dann nur mittelmässig darüber und über sein Trikot mit der Aufschrift "Tommi" (Original mit i) erfreut ist. Garniert wurde diese Buchvorstellung mit diversen Anekdoten, z.B. wie Werner noch am Tag der Geburt von Tommys Bruder ein Radrennen fahren wollte und sich dann schon allein aus Termingründen besonders beeilt hatte, damit "aus Versehen" das Rennen überlegen gewann. Dann aber nicht mehr auf die Siegerehrung warten konnte, da er sofort ins Krankenhaus fahren musste. Interessanterweise konnte man sich dann bildlich vorstellen, dass der junge Tommy in einer weiteren Anekdote im Sportunterricht sich erst richtig wohlfühlte, als es hiess "Hallenhockey" statt Fussball. Denn Zitat Tommy: "Endlich eine Waffe in der Hand!" Für SciFi-Fans kann man natürlich auch das gleichzeitige Auftreten von Vater und Sohn als Reise in die Zukunft von Tommy betrachten. Offenbar trägt Tommy dann auf einer Con in ca. 25 Jahren weiterhin Weste und ist trotz leichter Ergrauung immer noch nerdig, kreativ und unterhaltsam. Manch einen mag die späte Aufarbeitung des Vater-Sohn-Verhältnisses auf einer Fantasy Convention verwundern, doch Tommy Krappweis ist seit vielen Jahren Stammgast auf Ring und HobbitCon und hat mit seiner Reihe „Mara“ Fantasy bücher geschrieben und verfilmt. Er ist von der Hobbitcon Bühne mittlerweile nicht mehr wegzudenken.
Ganz besonders toll sind immer die Vorträge und Workshops von WETA – der Design und Effektschmiede aus Neuseeland. Diesmal war Frank Victoria zu Gast. Der aus Kanada stammende Frank Victoria ist Illustrator für Kinderbücher, Comics und Concept Designer und hat bei Weta für Filme wie Tim und Struppi, Der Hobbit und Thor - The Dark World. Derzeit unterrichtet er Concept Art an der University of Hertfordshire. Er zeigte seine frühen Designskizzen,als der Hobbit Film noch ein geheimes Projekt mit dem Namen „Little Rivers“ war. Dazu im Vergleich immer das fertige Requisit im Film und den Entstehungsprozess dazu. Sein Repertoire reichte von Zwergenäxten bis hin zu Zwergenkinderbärten. Sehr intressant war vor allem wie sich das Design im Laufe der Zeit noch änderte und für welchen Entwurf sich Peter Jackson letztendlich entschied. Bemerkenswert war auch die Aussage Victorias, dass die wirklich großartigen Filme immer auf den Entscheidungen Einzelner basieren. Das heisst – einer hat den Hut auf und macht alles. Als Beispiele nannte er zum Beispiel Stephen Spielberg aber natürlich auch Peter Jackson.
Ein weiterer neuer Gast war ebenfalls unter den Vortragenden: Beatrice Noack referierte über Tarot im Allgemeinen und im Speziellen über die Tarot-Karten in den Tolkien-Editionen "Herr der Ringe" und "Hobbit", alle gestaltet von Terry Donaldson. Die 36jährige aus Köln ist neben ihrer seit 2 Jahren hauptberuflichen Tätigkeit in den Bereichen Tarot, Astrologie und esoterische Lebensberatung eine Tolkien-Kennerin. Die Fähigkeiten hat sie von ihrer Großmutter erworben.Da sich der Laptop und der Beamer kommunikativ nicht verstanden, konnten die Motive ausgewählter Tarotkarten nur von der Assistentin herumgezeigt werden. Das tat aber dem interessanten Vortrag keinen Abbruch. Es war vielmehr eine indirekte Überleitung zur ersten vorgestellten Tarot-Karte "der Magier", der Merkur und Hermes entspricht, manchmal "Der Alchemist" genannt wurde und allgemein dem Thema Kommunikation zugeordnet wird. In den HdR-Tarotkarten ist auf dieser Karte passenderweise Gandalf abgebildet. Beatrice stellteeinige wichtige Karten vor und diskutierte, ob die jeweils ausgewählten Motive aus dem Tolkien-Universum zur allgemeinen Lesart der Tarotkarten gut oder weniger gut passen. Als Beispiel sei die wichtige Großkarte "der Narr" genannt. Diese Karte wird mit Ende und Neuanfang assoziiert und mit dem Thema "eigene Entscheidung aus mehreren Möglichkeiten auswählen" in Zusammenhang gebracht. In diesem Kontext wäre also das Motiv im Hobbit-Kartenset passend, denn man sieht, wie Bilbo Beutelsend gerade verlässt, weil er eine eigene mutige Entscheidung getroffen hat. Im HdR-Set der Tarotkarten sieht man dagegen Gollum am Teich sitzen mit der Unterschrift "Er hat viele Möglichkeiten zu bedenken". Allerdings hat Gollum ja eigentlich nur eine Wahl in dieser Situation. Deswegen wäre also dieses Motiv eher unpassend, könnte man sagen. Vorgestellt wurden u.a. noch die Karten "Eremit", "Herrscher",
"Hohepriesterin", "Hohepriester" und "Tod". Im Anschluss an den Vortrag bot die Vortragende noch an, dass Interessierte selbst noch jeweils eine Karte aus einem Set ziehen konnten, die danach von Beatrice gedeutet wurde. Das Angebot wurde eifrig genutzt und schloss diesen interessanten Einblick in die Tarot-Welt ab. Ihr Fachwissen stellte sie bei dem „Speed-Reading“ unter Beweis in der jeder Teilnehmende im Raum der deutschen Tolkien-Gesellschaft
eine Karte ziehen konnte. Die magische HobbitCon Stimmung schien in diesem Moment ganz konzentriert auf den Raum, als alle erwartungsvoll auf die Deutung ihrer Karte warteten. Tatsächlich waren wir Redakteure von der Präzision dieser Kurzdeutung sehr überrascht, da sie äußerst treffend war.
Die messingglänzenden Räume des Maritim waren wieder mit interessanten Händlern belegt, wobei auch professionelle Autogrammjäger und -verkäufer darunter waren, die naturgemäß noch weit mehr als nur Hobbit-Schauspieler angeboten haben. Natürlich konnte man sich aber auch für personalisierte Autogramme der Stargäste anstellen oder für ein Foto mit seinem Lieblingsstar. Weiterhin gab es noch Merchandise zu kaufen, ebenfalls zu verwandten Themen wie "The Walking Dead", "The Big Bang Theory", "Game of Thrones" oder "Breaking Bad". Im Händlerraum konnte man von Nerd-Converse Schuhen über Dracheneier bis DVDs aus der Krabbelkiste alles bekommen. Ein perfekter Markt für Geburtstagsgeschenke.
Nicht wegzudenken auch der Sea Sheperd Stand (https://www.sea-shepherd.de/). Erfreulicherweise laufen immer mehr Menschen mit Sea Sheperd Hoodies herum, unter anderem auch die Stargäste mit Vorbildfunktion. Nach den letzten Erfolgen der Maritimen Tierschutzfraktion in beispielsweise Taji und Sea World sieht man einmal mehr wie wichtig die Arbeit der Tierschutzorganisationen wie Sea Sheperd ist. Umso besser, wenn sich auch auf der HobbitCon für den guten Zweck eingesetzt und auf Probleme aufmerksam gemacht werden kann. Auf weiteren Panels konnte man die Zwergendarsteller Adam Brown, John Callen, Jed Brophy, Stephen Hunter, Mark Hadlow und William Kircher , Hobbit „Pippin“ aus dem Herrn der Ringe Billy Boyd , Bösewicht „Bolg“ aus dem Hobbit, John Tui, sowie John Bell („Bain“/Hobbit) und Sadwyn Brophy ( Sohn von Jed Brophy und Arwens Sohn in „Herr der Ringe“ ) treffen.
Der Cosplay Contest, veranstaltet von Hydra Forge, stellte mit Über 70 Teilnehmern und über 40 Startnummern den bisherigen Contest Rekord auf . In der Jury waren kreative Köpfe aus Rüstungsbau und Schneiderei- Qualitativ scheinen die Kostüme fast alle auf Höchstniveau angelangt, nur einen seltsamen Moment mit ein paar Babypuppen gab es, ansonsten Sehgenuss und einen kurzweiligen Jurybreak von Costume Empire mit einem Plädoyer für Tolkien und warum wir alle froh sind, das Tolkien nie von Disney verfilmt werden wollte. Interview mit Costume Empire Am Ende wurde ein Banner enthüllt auf dem stand: „Danke RingCon & HobbitCon“.
Gewinner waren in den Kategorien:
Best Build – ein Bombur, Best Dress eine Hobbitdame Lobelia Sackheim-Beutlin, Beste Show– um Janett Jolman Thorin und Gruppe Die Herr der Ringe Orks. Die besten Kostüme konnten der Worbla Sauron, Joshuas Drachenkrankheit und Sascha mit seinem Wargreiter absahnen.
"Herr der Ringe Orks" Contest Gewinner
Warg Reiter - Costume Contest Gewinner
Wer sich nicht zu lange auf der Knicklichtparty des Vorabends verausgabt hatte, konnte am Morgen beim zweiten Vortrag von Frank Victoria sehen, wie er live am Laptop via Beamer eine Zwergenfigur zeichnete und dabei erklärte, welche Werkzeuge er benutzt und welche Techniken am besten sind. Hier konnte man wieder einiges lernen.
Danach war ein Besuch bei den Proben des Chorworkshops angesagt – über die Jahre ist der Chor zu einem gewaltigen Chor angewachsen, der den Vergleich mit berühmten Chören nicht scheuen sollte. „I see fire“ von Ed Sheeran und „The Last Goodbye“ wurden für die Closing Ceremony einstudiert. Die Mitglieder des Chores opfern dafür viel Zeit am Con -Wochenende selbst, treffen sich auch ausserhalb der Convention auf Trainingslager Wochenenden. Allein die Probe war Garant für Gänsehaut und Tränen in den Augen. All das konnten die Besucher der Con dann auf der Closing live erleben. Als Höhepunkt griff Billy Boyd dann selbst zur Gitarre und performte seinen Song. Passender konnte man das Ende der Con-Ära nicht inszenieren.
So viel Kreativität, Kultur und Kunst auf einen Haufen kann man selten irgendwo finden. Inspiriert und beschwingt fährt man nach Hause. Loslassen von diesem Event möchte Keiner. Haben sich doch viele Freundschaften und Communities, ja eine Zweitfamilie gebildet. Irgendwie ist es ja auch schon Tradition. Doch ein Hoffnungsschimmer besteht – nächstes Jahr soll die MagicCon stattfinden. Eine Fantasy Convention unter deren Dach Ring und HobbitCon vereint werden, aber auch Serien wie „Outlander“ und „Game of Thrones“ ein zuHause finden. Der Termin der Con sollte dann gleich als Fantasy Feiertag in Deutschland eingeführt werden,damit auch alle Zeit haben, hinzufahren.
Wir treffen noch einmal Carmen und fragen ob sie denn mit Peter Jackson verwechselt wurde: „Einige wollten sogar ein Foto mit mir machen. Einer der Stargäste, Stephen Hunter, war ebenfalls begeistert und hat sogar ein Foto von mir getwittert.“ Wie hat Carmen die Con gefallen? „Die schönsten Momente waren die beiden Male, als Billy Boyd gesungen hat. Allgemein wird mir jetzt in der nächsten Zeit einfach das Fandom fehlen. Hier zu Hause kann ja im Grunde niemand nachvollziehen wie es auf der HobbitCon ist und warum es so schade ist, dass sie schon wieder vorbei ist.“ Nächstes Jahr dann MagicCon? „Habe ich eigentlich schon vor, wobei ich mal mit einem Economyticket einsteige.“
Also sehen wir uns dann alle nächstes Jahr – auf der MagicCon.