2. E-WERK Ost Festival "Bässer - Härter - Lauter" Reithalle / Strasse E, Dresden
FRONT LINE ASSEMBLY ++ HOCICO ++ LEGEND + ASSEMBLAGE 23 ++ HENRIC DE LA COUR ++ BATTLE SCREAM
Mit einem internationalen Line Up von Old bis New School präsentierte sich die zweite Ausgabe des E-WERK Ost Festivals in den alt ehrwürdigen Hallen der Strasse E/Reithalle zu Dresden. Getreu dem Motto Bässer - Härter - Lauter konnte man für das kleine Schwesterfestival des E-TROPOLIS maßgeblich elektronische Acts, wie die kanadischen Industrial Götter von FRONT LINE ASSEMBLY oder auch die isländischen Ausnahmetalente von LEGEND, verpflichten.
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Fotos: Alexander Jung - talecs Konzertfotografie
Die Eröffnung des Abends bestritt die heimische Formation BATTLE SCREAM. Leider ließ es der massive Dresdener Feierabendverkehr nicht zu, dass wir diese Show erleben durften.
Für uns begann der Abend mit dem sehr emotionalen Auftritt von HENRIC DE LA COUR. Der groß gewachsene Schwede legt stets sehr viel Gefühl in seine Performance und versteht es mit den Songs von den beiden bei PROGRESS PRODUCTIONS erschienenen Alben die Zuhörer zu berühren. Die Show wurde untermalt von einer wirklich großartigen Light Show.
Die zweitweiteste Anreise hatte sicherlich Tom Shear alias ASSEMBLAGE 23. Die Europaauftritte des US amerikanischen Future Poppers sind rar gesät. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Show großen Zuspruch fand. Die zuckersüßen Popmelodien gingen ins Ohr und ließen die Zuschauer verzückt das Tanzbein schwingen. Auch Fronter Tom Shear konnte dies noch an diesem Freitag Abend, bevor er sich am Folgetag in Oberhausen den Fuß brach.
Trotz Anlaufschwierigkeiten folgte mit dem Auftritt von LEGEND eines der Highlights des gesamten Festivals. Die Kombination der einzigartigen Stimme von Sänger Krummi mit den großartigen nordisch-sehnsüchtigen Melodien suchen ihres Gleichen. Neben fantastischen Songs, wie „Benjamite Bloodline“ oder „City“ vom 2012er Debutalbum “Fearless“, wurde auch ein neuer monumentaler Track präsentiert. Die Band ist aktuell im Studio und hofft noch in 2016 das Nachfolgewerk veröffentlichen zu können.
Die Co-Headliner Position bespielte die mexikanische Feuerwalze HOCICO. Während des ersten Tracks betraten zunächst nur zwei geflügelte mit Catchermasken vermummte Drummer die Bühne, während Erks Konterfei über die Videoleinwand eingeblendet wurde. Ab dem zweiten Song dominierte dann der routinierte Fronter die Stage und wusste im Handumdrehen sein Publikum zu begeistern. Der Moshpit kochte und das Festival erreichte stimmungstechnisch seinen Höhepunkt.
Mit deutlicher Verspätung war es danach an der Zeit für den Headliner FRONT LINE ASSEMBLY. Der Schreiber dieser Zeilen möchte seine Begeisterung für die kanadischen Industrial Heroen nicht verbergen. Bill Leeb konnte für die kurze Europa-Tournee abermals seinen alten Weggefährten und Produzenten-Gott Rhys Fulber verpflichten. Es ist großartig für jeden FLA-Fan die beiden Haudegen vereint, wie in der guten alten Zeit um 1995, auf der Bühne zu sehen. Ein feines Set hatte die Band natürlich ebenfalls im Gepäck. Nach dem Intro „The Chair“ vom 92er „Caustic Crip“ Album erwartete die Fans ein Querschnitt durch den beachtlichen Back Catalogue der Formation. Neben Klassikern wie „Plasticity“ oder „Final Impact“ durften natürlich überragende Tracks, wie „Killing Grounds“ oder „Blood“ vom letzten Long Player „Echongentic“, nicht fehlen. Das Ende des Haupsets markierte der „Caustic Crip“-Klassiker „Mental Distortion“. Zur Zugabe ließ sich die Band zwar etwas länger bitten, jedoch wurden die ausharrenden Fans mit dem sensationellen „Ghosts“ und dem gitarrenfreien „Millenium“ belohnt. Fast hatte man die Befürchtung das Bill Leeb die Bühne ohne seinen größten Hit verlassen würde. Glücklicherweise schloss er als dritte und schlussendlich letzte Zugabe „Mindphaser“ an.