THE PRODIGY - zelebrieren The Night Is My Friend
... oder auch "The Day Is My Enemy", so wie der Album und Tourname - ganz wie ihr wollt. 12.04.2015 Swiss Life Hall in Hannover
Diese Band bringt sie ALLE zusammen, Metaller, Gothics, HipHoper, Punks, Technofreaks. Wenn THE PRODIGY rufen, dann eilen sie in Scharen herbei.
THE PRODIGY sind ein Phänomen, nein Kult, und live wie aus Konserve einfach nur einmalig. Dies bewiesen sie jetzt bei lediglich zwei Deutschland-Konzerten auf ihrer aktuellen Europa-Tour.
Vorausgegangen ist die Veröffentlichung einer neuen Scheibe, was nur alle zig Jahre einmal der Fall ist und von den Fans schon entsprechend gefeiert wurde. "The Day Is My Enemy" ist ein ganz typisches Werk der Jungs, die mittlerweile auch schon straff auf die 50 zugehen. Doch ruhiger werden sie deshalb noch lange nicht! 14 Tracks wischen uns auf dem Album die Füße weg. Ein direkter Vorgeschmack auf das Konzert!
Wenn THE PRODIGY ein Konzert anzetteln, dann ist es vor allem laut, derb und heftig körperbewegungsbetont. Wie in Hannover nun erlebt, strömt dazu das Bier bereits vorab in Strömen. Zum heutigen Konzert gab es vorab eine kleine Geduldsprobe bei Beschallung per DJ-Set zu Drum'n'Bass Klängen. Das ließ sich trotz der schwül-warmen Halle (mit viel Zigarettenaroma?!) relativ gut aushalten. Doch nach einer Stunde wurde die Menge zunehmend unruhiger.
Die zum Bersten gefüllte Halle ist schwer testosterionbelastet, doch auch ein ganzer Anteil weiblicher Anhänger ist sich nicht zu fein für die Wunderkinder aus Bristol, deren gute Kinderstube sie scheinbar längst vergessen haben. Zumindest gehört "Fucking" zur hochinflationär am häufigsten gebrauchten Vokabel in der Show. Doch eigentlich sche...egal, es rockt vom ersten bis zum letzten Ton der Show wie Sau!!
Das Zepter hält Maxim in der Hand und dirigiert so seine tanzenden Marionetten ganz nach Belieben. Keith als zweiter Mann am Mikrofon geht daneben fast etwas unter.
Das brandneue Album "The Day Is My Enemy" haben die Fans trotz der kurzen Zeit seit Veröffentlichung längst wie den Sauerstoff inhaliert und so scheint es völlig egal, ob neue Songs oder die Klassiker (wie dooof klingt das bei einer solchen Band??) aus den Boxen drückt.
Crowd Surfing gehört ebenso zum Sport der Besucher, wie ein schnell kreisender Circle Pit. Fehlte nur noch die "Wall Of Death" passend zum gleichnamigen neuen Song. Der Aufruf dazu fiel "leider" seitens der Band aus. Ich kann gut reden, hatten wir uns doch einen sicheren Platz ganz vorn in den Rängen gesichert. Nach insgesamt knapp 90 Minuten inklusive zwei Zugaben ist die Messe gelesen, die Jünger körperlich ausgelaugt und taumeln ins Freie.