APOPTYGMA BERZERK - gefeiertes Clubkonzert in Glauchau - Bericht 2014
Minitour 2014 mit APOPTYGMA BERZERK (Nor) und Support Essence Of Mind
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Copyright Fotos: Falk Scheuring
Die Norweger mit Mastermind Stephan L. Groth haben sich in den letzten drei Jahren leider etwas rar gemacht. Dies betraf sowohl Liveauftritte (ihr Einzelgig auf der Festung Königstein 2013 wurde frenetisch gefeiert) als insbesondere neues Material. Das letzte reguläre Album ist schon auf das Jahr 2009 datiert. Dann gab es im Jahr 2010 eine zugegeben sehr gute Live-DVD und zuletzt punktete man mit der „Major Tom“-Coverversion im letzten Jahr. So ganz ruhig ist es also nie um Stephan Groth geworden. Dazu pflegen Apop ihre Fan-Schar im Netz sehr ordentlich. Deshalb wächst diese stetig weiter.
Warum ich dies alles erzähle? - Es besteht immer die Gefahr das man als Musiker und Band in der schnelllebigen Zeit ganz schnell aus dem Focus der Leute gerät. Bei APOPTYGMA BERZERK ist dies zum Glück nicht passiert.
Alte Spinnerei Glauchau im Jahr 2014: Ein lange Schlange Wartender in ordentlicher Zweierreihe steht vor dem Club, die Vorfreude scheint schon hier spürbar.
Die Location war schließlich bestens gefüllt und vorn an der Bühne drängten sich die Gäste zum WarmUp: Die Apop-Landskollegen ESSENCE OF MIND trafen hier auf bestens gelaunte Konzertbesucher. Die musikalisch-elektronische Seelenverwandtschaft zur Hauptband konnten sich Sänger Erlend und seine vier Kollegen sehr zu nutze machen. Melodiöse Momente wechselten sich schnell mit krachenden Beats und Gitarren ab. Dazu mit Erlend ein Sänger mit stimmlichen Facetten zwischen ZEROMANCER und NECRO FACILITY. Das sorgt ganz automatisch für Stimmung, egal ob man die Band vorher schon kannte oder noch nicht.
Die Spannung schien dann zum Greifen, als sich der Club erneut verdunkelte und das Intro zu APOPTYGMA BERZERK einsetzte. Und ja was soll man dazu sagen... . Die Musiker Angel und Jonas, Drummer Ted und Sänger Stephan enterten die plötzlich in tiefen Nebel und gleißendes Strobolicht gehüllte Stage. Die ersten Takte vom Song „Unicorn“ setzten ein und sofort wirkte die Band zu 100 Prozent wach und die Fans ebenfalls. Als wäre man nie weg gewesen, gab man musikalisch Vollgas. Eine vortreffliche Wahl hatte man mit den ersten Songs getroffen, da blieb der Masse kaum eine Wahl als gnadenlos zu tanzen und mitzusingen. Weniger bekannt dürfte vielen das eingestreute und ruhige „Dead Air Einz“ (die B-Seite auf der "Major Tom"-Vinyl) sein. Bei der eigenen und sehr tanzbaren „Major Tom“-Interpretation wurde nach Kräften mitgesungen, dass lag der anwesenden NDW-Altersgruppe 35+ natürlich voll im Blut und Stephan ging für den Refrain auf Tuchfühlung mit den Fans. Nachdem Stephan vor vier Jahren die Bandbesetzung komplett umkrempelte, werkelt seitdem sein Bruder Jonas Groth mit an dem Projekt. In seine Rolle ist er mittlerweile bestens hinein gewachsen. Bleibenden Eindruck hinterließ Jonas mit seiner Version zu „Shake The Disease“. Ich schätze einmal das 90 Prozent ebenfalls DEPECHE MODE-geneigte Leute (Fans) zugegen waren. Phantastisch, wenn ein ganzer Saal dieses Stück gemeinsam singt. Stephan fing diese Stimmung gekonnt auf und führte die mit dem Begriff euphorisch eher untertriebene Beschreibung der Atmosphäre zu immer neuen Höhenflügen. „Until The End Of The World“, „Shine On“, „Starsign“, die Menge war in Ekstase, die alten und etwas renovierungsbedürftigen Spinnereimauern zitterten förmich und nach den Zugabeblöcken ließen Apop mit einem lauten und gekonnten Outro schlussendlich (leider) keine weiteren Zugabe-Rufe zu sich hindurch. Fazit: Das war ganz großes Kino, danke!
Setlist Apoptygma Berzerk Glauchau:
Intro • Unicorn • Eclipse (OE Remix) • Burning Heretics • In This Together • Dead Air Einz • Shadow • Sentinel • Love Never Dies • Kathy's Song • Major Tom • Shake the Disease & Black VS White (Solo Jonas Groth) • Something I Should Know • Until The End Of The World
Zugaben: Untitled Too • Shine On • Starsign
Non Stop Violence • Paranoia • Outro