22. WAVE GOTIK TREFFEN Leipzig - 2013
WGT - Leipzig - 17. bis 20.05.2013
Copyright Fotos: Falk Scheuring [www.FS-DIGITAL.de]
Ja das WGT, viel wird darüber diskutiert, genau wie über den Wandel der Szene à la „früher war alles besser“. Und doch ist man letztendlich in jedem Jahr wieder gern dabei. Allerspätestens mit der Ankunft in Leipzig stellt sich dieses großartige und über die zwölf Monate etwas verloren geglaubte Gefühl wieder ein. Man muss sich ja nicht zwangsläufig an der Flaniermeile vor den Agra-Hallen, dem Zentrum des Treffens, aufhalten. Ganz nach Belieben konnte man sich auch 2013 wieder aus unzähligen Locations ob Indoor oder Open Air etwas heraus ziehen, sollte ruhig auch mal den „Mut“ besitzen, auch unbekanntes musikalisches Terrain zu betreten. So ist das WGT wie jeher ein Pool für Strömungen und absolut spannend. Auch wir sahen uns Headliner-Bands, genau so wie kleine und noch sehr unbekannte Künstler an.
Ein erstes Highlight kredenzte man den 20.000 WGTlern gleich am ersten der 4 Veranstaltungstage: DAS ICH traten wieder live auf! Stefan Ackermann ist praktisch wieder auferstanden, welche Freude! Die große AGRA-Halle zeigte sich entsprechend gut gefüllt. Stefan ist nach seinem schweren Hirnschlag nicht mehr der agile, sich um seinen Mikrofonständer windende Typ. Er agierte etwas unsicher, schien sehr vorsichtig zu sein und schaute häufig wie um um Unterstützung suchend, zu seinem Freund und Musikerkollegen Bruno Kramm hinüber. Gänsehautmomente, als er Gott den ausgestreckten Finger zeigt. Die Menge ist ehrerbietig, denn DAS ICH ist eine Institution - nicht nur in Deutschland. DAS ICH wird weltweit, trotz ausschließlich deutscher Texte, verehrt und das Publikum in Leipzig ist bekanntlich sehr international. Eine andere Richtung wurde im Anschluss mit den Helsinki-Vampiren und ihrem Düster-Rock eingeschlagen. Doch wir wollten nun weiter, statteten jetzt dem Kohlrabizirkus in einer anderen Ecke der Stadt unseren Besuch ab. Dort erlebten wir BRUDERSCHAFT, das Projekt von DJ Rex Arcana. Trotz Multitalent Daniel Myer als Gastsänger am Mikrophon, bot man musikalisch eher eine schwache Vorführung. Ein Lichtblick ist da zum Glück regelmäßig die nachfolgende Band: IN STRICT CONFIDENCE. Dennis Ostermann ist seit geraumer Zeit mit weiblicher Verstärkung unterwegs, eine echte Bereicherung. Die Fans drängten sich am Bühnenrand und lauschten den Szenehits, von denen ISC über die Jahre schon sehr viele gesammelt haben.
Warum wird eigentlich immer eine so große Kunstpause eingelegt und dann ein so genanntes „Mitternachtsspecial“ gebracht, welches nicht 0 Uhr, sondern erst 1 Uhr beginnt? Nun, wir werden es wohl nie erfahren. ;-) Das Special fuhren diesmal auf jeden Fall AND ONE und brachten damit trotz der späten Stunde die Halle zum kochen. SUICIDE COMMANDO und das mit einem Vintage-Set, also nur „Old School“-Stücke aus den Anfangsjahren des Belgiers um Johan van Roy? - Geht immer. Also war am Folgetag unter anderem nochmal die, ob ihres Charmes und nicht gerade vorteilhaften Sounds (vorsichtig ausgedrückt) eher etwas ungeliebte Location, das Ziel. Sirenengeheul zum Einstieg und dann ließen sie ein Electrogewitter sondersgleichen auf die Massen herab prasseln. Johan selbst wirkte wie das leibhaftige Böse, wenn er so gestikulierend über die Bühne wirbelte. - See You in Hell!!!
Wer sie nicht kennt bzw. nicht auf das „Mitternachtsspecial“ des Tages gewartet hatt, der verpasste eine Show der Extraklasse. Bei IAMX mischen sich absolute Professionalität mit Perfektionismus und guter Musik. Chris Corner und seine Band zeigten sich in Höchstform. Ein Zauber aus Musik und Lichteffekten. Der absolute Knaller! Ohne Zugaben entließ man IAMX nicht von der Bühne und zu Gehör kamen die beliebtesten und bekanntesten Stücke von "Kiss And Swallow"über "Spit It Out", "The Unified Field" bis hin zu "Nightlife".
17 Uhr AGRA-Halle: Für lichtscheue Gestalten wie Gothics (besonders nach den langen WGT-Nächten) eine „unchristliche“ Zeit, für Fans von LORD OF THE LOST aber schon genau passend. Als Opener am Sonntag luden sie zu dieser frühen Stunde ein und die Venue präsentierte sich voll, wie selten zu dieser Uhrzeit am WGT. Das zeigte, Chris Harms macht alles richtig und seine Fanschar wächst zusehends von Tag zu Tag. Hier wird künftig noch einiges zu erwarten sein. Merkt euch also dringend: LORD OF THE LOST!
Uns zog es einmal mehr hin zum Kohlrabizirkus, denn der angekündigte Auftritt von DESIRELESS wurde von uns mit Spannung erwartet. Wisst ihr eigentlich noch, wer oder was sich hinter diesem Namen verbirgt? - Richtig, die Dame mit den hochtoupierten Haaren und ihrem Hit „Voyage, Voyage“ in den 1980er Jahren. Die Französische Sängerin ist in ihrer Heimat Frankreich immer noch sehr populär. Auch heute in Deutschland konnte sie mit Charme, Stimme und neuen Songs, gemeinsam mit dem jungen Künstler „Operation For The Sun“, für echte Hochstimmung sorgen. Gute Laune verbreitete sich im Konzertsaal und natürlich spielten sie ihren Hitsong in einer frischen Version. Dieser Auftritt war groß und bleibt uns ganz sicher dauerhaft in Erinnerung.
Mit NAMNAMBULU stand, nach ihrer Trennung im Jahr 2005, ein Reunion-Konzert an. Die Stücke wie „Alone“ oder „Faces“ kennt wohl jeder, es sind dancelastige Clubnummern, die seit Jahren auf den Playlisten der Djs stehen. So war dem Sänger Henrik Iversen die Freude quasi ins Gesicht geschrieben und er bedankte sich herzlich bei den zahlreich anwesenden Fans für deren Aufwartung.
Jetzt aber schnell zu einem weiteren Highlight. Mit dem Einfliegen von THE BIRTHDAY MASSACRE aus dem kanadischen Toronto hatte man weder Kosten noch Mühen gescheut. Die charismatische Sängerin Chibi, ausgestattet mit dem „böse Mädchen Girlie-Charme“, weiß gemeinsam mit ihren männlichen Bandkollegen die Menge in Schwung zu bringen. Mit ihrem treibenden Synth-Rock hüpfte man unter anderem zu „Video Kid“ gemeinsam kreuz und quer über die Stage und Stücke wie „Needles And Pins“ „Blue“ durften im Set natürlich nicht fehlen. Selten beim WGT bzw. Festivals: Die Band durfte mit „Sleepwalking“ sogar noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne zurück. Dafür sorgte einfach der frenetische Jubel der Fans.
Anschließend machten dem deutschen Gothic-Export schlechthin Platz: LACRIMOSA beehrten das WAVE GOTIK TREFFEN wieder einmal und zog das Puiblikum in den Bann. Als neue Location ist das zentrumsnahe „Alte Landratsamt“ in den Kreis der zahlreichen WGT-Locations gerückt. Hier durften wir am letzten Festivaltag die Münsteraner Rock-Band BURN live erleben. Die Stimme von Felix Friberg ist eindrucksvoll. Umso trauriger stimmt es, dass zeitgleich Trennungsgerüchte die Runde machten. Hoffen wir das es mit dieser Band aber trotzdem weiter gehen wird. Mehr Infos findet ihr unter www.burnmusic.de . Hört rein, es lohnt sich wirklich! Eine Baustelle errichteten die Berliner PATENBRIGADE: WOLFF während ihrer Show auf der Bühne und sorgten damit und mit ihrem orangefarbenen Outfit für Verwirrung und gleichzeitig Neugier bei zahlreichen Gästen. Ratlose Presse-Fotografen: Wen von den vielen Leuten da auf der Bühne sollen wir ablichten, wer ist hier eigentlich der Sänger?? Aber die wollen doch nur spielen, nämlich ihre elektronische Tanzmusik! ;-) Das Gratis-Bier per Pipeline von der Bühne herunter nahm das Publikum jedenfalls sehr gern an.
Mit NAMNAMBULU stand, nach ihrer Trennung im Jahr 2005, ein Reunion-Konzert an. Die Stücke wie „Alone“ oder „Faces“ kennt wohl jeder, es sind dancelastige Clubnummern, die seit Jahren auf den Playlisten der Djs stehen. So war dem Sänger Henrik Iversen die Freude quasi ins Gesicht geschrieben und er bedankte sich herzlich bei den zahlreich anwesenden Fans für deren Aufwartung.
Jetzt aber schnell zu einem weiteren Highlight. Mit dem Einfliegen von THE BIRTHDAY MASSACRE aus dem kanadischen Toronto hatte man weder Kosten noch Mühen gescheut. Die charismatische Sängerin Chibi, ausgestattet mit dem „böse Mädchen Girlie-Charme“, weiß gemeinsam mit ihren männlichen Bandkollegen die Menge in Schwung zu bringen. Mit ihrem treibenden Synth-Rock hüpfte man unter anderem zu „Video Kid“ gemeinsam kreuz und quer über die Stage und Stücke wie „Needles And Pins“ „Blue“ durften im Set natürlich nicht fehlen. Selten beim WGT bzw. Festivals: Die Band durfte mit „Sleepwalking“ sogar noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne zurück. Dafür sorgte einfach der frenetische Jubel der Fans.
Anschließend machten dem deutschen Gothic-Export schlechthin Platz: LACRIMOSA beehrten das WAVE GOTIK TREFFEN wieder einmal und zog das Puiblikum in den Bann. Als neue Location ist das zentrumsnahe „Alte Landratsamt“ in den Kreis der zahlreichen WGT-Locations gerückt. Hier durften wir am letzten Festivaltag die Münsteraner Rock-Band BURN live erleben. Die Stimme von Felix Friberg ist eindrucksvoll. Umso trauriger stimmt es, dass zeitgleich Trennungsgerüchte die Runde machten. Hoffen wir das es mit dieser Band aber trotzdem weiter gehen wird. Mehr Infos findet ihr unter www.burnmusic.de . Hört rein, es lohnt sich wirklich! Eine Baustelle errichteten die Berliner PATENBRIGADE: WOLFF während ihrer Show auf der Bühne und sorgten damit und mit ihrem orangefarbenen Outfit für Verwirrung und gleichzeitig Neugier bei zahlreichen Gästen. Ratlose Presse-Fotografen: Wen von den vielen Leuten da auf der Bühne sollen wir ablichten, wer ist hier eigentlich der Sänger?? Aber die wollen doch nur spielen, nämlich ihre elektronische Tanzmusik! ;-) Das Gratis-Bier per Pipeline von der Bühne herunter nahm das Publikum jedenfalls sehr gern an.
Das Schönste kommt bekanntlich zum Schluss, dachten sich sicher auch die Organisatoren des WGT. Und sie behielten damit absolut Recht. VNV NATION sorgten am Montag Abend für eine rappelvolle AGRA-Halle, in welcher bald der Schweiß von der Decke tropfte. Neidlos ist Mastermind Ronan anzuerkennen, das er über beste Entertainer-Qualitäten verfügt und mit seinen Electrohymnen den Nerv der Menge zu einhundert Prozent traf. Ein kleiner Fingerzeig des Wahl-Hamburgers genügte und die Fans tanzten und feierten nach seinem Willen.
Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Freunden und der WGT-Gemeinde, der Alltag sollte uns schnell wieder vereinnahmt haben. Bis zum nächsten Mal! Was bleibt sind bleibende Eindrücke aus dem schwarzen Leipzig. Ein Dank an die Organisatoren des WGT 2013!