HURTS Exile Showcase 09.02.2013 - Bericht
Support: Say Lou Lou
Berlin - Postbahnhof (FritzClub) - 09.02.2013
Großer Bahnhof gestern Abend in Berlin und das an dieser Stelle nicht wegen der gerade laufenden 63. BERLINALE, sondern schlicht wegen "HURTS".
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Copyright Fotos: Falk Scheuring
Das britische Duo hatte, zwei Tage nach der Show in London, zum exklusiven Showcase – einem außerordentlichen Konzert im kleinen Rahmen geladen. Grund: Feierliche Präsentation von „HURTS in 2013“ und erster Live-Test mit neuen Titeln ihres bevorstehenden zweiten Albums, dem Nachfolger des weltweiten Überraschungserfolgs „Happiness“ von 2010. Deutschland war eines der Länder, die diese Beiden mit ihrem Electro-Wave-Sounds und einmaliger Stimme zum Erfolg verhalfen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Tickets wegen zu erwartender hoher Nachfrage, dafür vorab verlost wurden. Gleich vorab: Es war ein großartiger Abend von HURTS, den äußerst erfolgreichen Protagonisten, die es schafften, das musikalische Gefühl der 80er in das hier und jetzt zu transportieren und augenscheinlich den Zeitnerv getroffen haben.
Lange Schlange am Einlass des Postbahnhof bei Minusgraden an diesem Februar Samstag, drinnen dann kuschlig warm und als Anheizer spielten SAY LOU LOU. Die Band mit zwei Frauen an vorderster Front spielten sehr eingängigen sphärischen Electro-Pop, der durchaus in eine Sparte mit HURTS zu stecken ist und dadurch vom Publikum sehr wohlwollend aufgenommen wurde.
Sollte uns die Musik in der Umbaupause schon auf eine Richtung einstimmen? - Es liefen unter anderem düster wabernde Stücke vom NINE INCH NAILS - Sideprojekt "HOW TO DESTROY ANGELS" und dann endlich verdunkelte sich die Bühne für die neuen englischen Shooting-Superstars:
Ein weibliches Wehklagen drang aus den Boxen, die Bühne in diffuses Rot-Blau-Licht getaucht .... so enterten HURTS mit dem für sie bisher untypisch hartem neuen Stück „Exile“ die Bühne. Im Hintergrund agierten ein Drummer, Gitarrist, Keyboarder plus Backstage-Sängerin. Adam Anderson am Piano nahm am vorderen Bühnenrand Platz und Theo Hutchcraft mit tief ins Gesicht gezogenem schwarzen Kapuzenmantel und schwarzen Lederhandschuhen stürmte fast vor zu seinem Mikrofon. Nahtlos ging es über in das ebenfalls neue und wunderbare „Miracle“. Offene Münder und Begeisterung über HURTS: Insbesondere Sänger Theo wirkt um Längen selbstbewusster und sicherer als zuletzt auf Tour mit dem Debütalbum. Er wirbelte auf der Bühne umher, sprang, tanzte lachte, winkte, flirtete mit dem Publikum und animierte sie häufiger zum Mitsingen. Auch Adam wirkte sehr locker und entspannt. So bedächtig er Stücke am Piano begleitete, desto erstaunlicher dann seine Wandlung: Sobald Adam das Istrument hin zu einer E-Gitarre getauscht hatte, war er kaum wiederzuerkennen und haute in die Saiten. Diese Euphorie, ja fast magische zu bezeichnende Stimmung, übertrug sich auf die Fans. Sympathiepunkte erhielt Theo zudem durch kleine eingestreute deutschsprachige Happen. Die Arme sah man nicht nur während vieler Songs hoch erhoben, sondern auch als Hutchcraft regelmäßig langstielige Rosen ins Publikum geworfen wurden. Die neuen Stücke, insgesamt fünf Stück die geschickt zwischen die Hitsongs eingebettet wurden, gehen „übrigens“ gleich so richtig ins Ohr, bedürfen kaum einer Eingewöhnung. Wow, das macht mehr als Appetit auf das kommende Werk! Die allermeisten Fans nahmen die Stücke begeistert auf, die zumindest live rockiger daher kommen, als die Tracks vom Debüt. Diese Weiterentwicklung und das neue Auftreten stehen ihnen bestens zu Gesicht. Die Krönung an neuen Songs bildete dann „The Road“, Hutchcraft mutierte hierbei zur echten Rampensau: Das Stück beginnt gefühlvoll, der Refrain gleicht gefühlsmäßig einem Vulkanausbruch. Stroboblitze zucken dazu passend über die Bühne, „Dave Gahan like“ reckt er den Mikroständer mehrmals quer über den Kopf und der bricht am furiosen Ende des energiegeladenen Songs sogar in zwei Teile. Aus. Die Bühne ist leer. Doch sie kamen noch einmal zurück und zelebrierten „Better Than Love“ sowie „Stay“. Noch einmal aufrichtige Zeichen des Dankes in Richtung Publikum und die Herren sind wie ein Zauber von der Bühne verschwunden, nach exakt einer Stunde und 10 Minuten mit insgesamt 14 gespielten Titeln.
Gebannt blicken die Besucher zur Bühne und verlangen nach weiteren Zugaben, doch das Saal-Licht nimmt zumindest diese Illusion. So mystisch wie sie angekommen sind, waren HURTS auch wieder verschwunden. Genial! HURTS, die Jungs aus Manchester sind mit ihrer Band auch persönlich gewachsen und wirken dabei bodenständig, wie man sie seit 2010 kennenlernen konnte.
Für das neue Werk kombinierten sie nach eigenen Angaben Elemente von Nine Inch Nails mit dem Sound von "Happiness". Exile“ erscheint offiziell am 8. März 2013 und im Anschluss geht es ab 14. März unter anderem auf ausverkaufte Mini-Tour durch Deutschland.
Setlist HURTS Showcase Berlin 2013 (* neue Stücke)
01 Exile *
02 Miracle *
03 Wonderful Life
04 Silver Lining
05 Blind *
06 Evelyn
07 Cupid *
08 Sunday
09 Blood Tears & Gold
10 Unspoken
11 Illuminated
12 The Road *
02 Miracle *
03 Wonderful Life
04 Silver Lining
05 Blind *
06 Evelyn
07 Cupid *
08 Sunday
09 Blood Tears & Gold
10 Unspoken
11 Illuminated
12 The Road *
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13 Better Than Love
14 Stay
14 Stay
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