SEETHER - Köln - Bericht 2012
SEETHER - "Triple Threat Tour" 2012
Support: Heaven's Basement
Köln - Stollwerk - 05.12.2012
Wir haben Mittwoch den 5.12.2012 und die Nacht ist eisig und verregnet. Man hat den Frost in den Knochen, aber man freut sich auf das heutige Ereignis des Abends – das Konzert von SEETHER. Denn endlich kommen Sie nach langem Warten auch mal nach Köln ins Stollwerk. Wir betreten die Location gegen 20.50 Uhr und die Garderobe ist schon komplett mit Jacken belegt - genauso wie der ganze Saal voll von Fans ist.
... GALERIE mit Konzertfotos>>>
Copyright Fotos: Julia Suvorova
Sofort danach als wir vor der Bühne stehen, geht schon die Vorband aus England Heaven's Basement an den Start für die heutige Show. Punkt 21.00 Uhr erklingt der erste Song UNBREAKABLE auf der Bühne, um das Publikum mit auf eine lange Reise an diesen Abend zu nehmen. Die Britischen Hard Rocker Aaron Buchanan und seine Jungs holten mit viel Leidenschaft zur Musik die Kälte aus den müden Knochen des Publikums raus und brachten Vorfreude und Stimmung in die Bude. Sie spielten mehrere Songs aus Ihrem kommenden Album „Filthy Empire“, das 2013 veröffentlicht werden soll. Mit Liedern wie „Can`t Let Go“, „Fire, Fire“ oder „Nothing left to lose” brachten sie den Rock aus England mit nach Köln.
Das Publikum ging gut mit und fühlte sich angesprochen. HEAVEN'S BASEMENT spielten bis ungefähr 21.30 Uhr und verabschiedeten sich unter anerkennendem Beifall mit ihrem ebenfalls neuen Song „Executioner`s Day“ von der Bühne.
Laut Plan tritt der Star des Abends SEETHER um 22.00 Uhr auf. Das Warten während des Bühnenumbaus schien für uns alle ewig zu dauern. Als Shaun Morgan und seine Band die Szene betraten löste sich lauter Jubel und Pfeifen aus. Alle wollten die Band nun endlich sehen und spielen hören.
Während der Umbaupause waren zwei Mikrofone an beiden Enden der Bühne aufgestellt worden. Daher war zu Beginn etwas unklar, an welcher Stelle Shaun eigentlich steht, da man das Gesicht des Frontman vor lauter Haare nicht sofort identifizieren konnte. So herrschte zumindest unter den Fotografen ein paar Sekunden Verwirrung, woher eigentlich, die Gesänge kammen. Erst nach den ersten paar Zeilen des Songs war klar wohin sich das Augenmerk des Publikums richtet.
Nach einem kurzen Intro wandelte sich die Musik zum ersten Song des gelpanten Auftritts und die ersten Töne vom energischen Gasoline waren zu erkennen. Natürlich hat jeder im zweistöckigen Raum den Song direkt mitgesungen. Ohne lange Pause entwickelte sich daraus der Song Needles, der dann langsam in Fine Again überging und im melodramatischen Driven Under mündete. Bei schon etwas stickiger Luft tanzte die Menge zu der klangvollen Musik. Das Bühnenlicht unterstrich die Atmosphäre des richtigen Grunge-Konzertes und die schwache Beleuchtung war ganz passend dazu. Während auch die letzten Besucher ins Stollwerk eintrudelten, stimmten Seether schon ihren Song 69 Tea an.
An vordester Front standen die Hardcore Fans, die laut johlten und pfiffen. Direkt hinter ihnen begannen dann auch schon die ersten Fans mit dem Pogen, was sich teilweise das ganze Konzert über hinzog. Im weiteren Verlauf gab es auch eine einzigartige Solonummer vom Schlagzeuger John Humphrey, der nur mit bloßen Händen auf seine Becken gehauen hat. Mit großem Erstaunen und Verwunderung beobachteten alle dieses Ereignis.
Nach den nächsten Songs, wie zum Beispiel dem bombastischen Hit Brockin', das Shaun einst zusammen mit Emy Lee aufgenommen hat, und Rise Above This, kam die Zeit für das Neue Album Holding onto Strings better Left to Fray. Here and Now, For Cue, Tonight oder auch Country Song – alle diese Songs wurden dargeboten.
Alles hat gut zueinander gepasst - das Aussehen von Shaun, sein Gesang mit der Überspanntheit in der Stimme, eine glanzlose Beleuchtung und natürlich die treuen Fans. Es ergab sich so ein richtiger Grunge-Cocktail mit allen Folgen.
Sehr oft hat sich der Gitarrist Dale Stewart auch mal in Szene gesetzt und sich bravourös präsentiert. Unter anderem hat er auch nach fast jedem Song die Gitarre gewechselt, womit er sehr auffiel. Die Gitarrenränder leuchteten im Dunkeln, mal eher schlicht oder auch nur mittels kleiner Glühbirnen. Gerne und oft hat auch der Schlagzeuger seine Drumsticks nach oben geworfen oder auch als Geschenk in die Menge geschleudert.
Leider ging dieser Abend auch zu Ende und SEETHER schlossen ihn denkwürdig mit Ihrem Song Remedee ab.
Schließlich verabschiedeten sich unsere Heros von ihren Fans, erwähnten noch mal Ihre Vorband HEAVEN`S BASEMENT und gingen von der Bühne. Auffallend war, das es gar keine Zugabe gab und die Fans auch keine verlangten, obwohl Sie noch mehrere Minuten vor der Bühne standen.
Doch als Belohnung hat Shaun für die Fans was dargeboten und kam von der Bühne runter in den Fotograben und klatschte die Fans in der ersten Reihe ab, was die natürlich in totale Begeisterung versetzte. Die anderen Bandmitglieder hinterließen während des Konzertes auch Souvenirs, in Form von Schweißtüchern, Drumsticks und Plektrons.
Als Fazit kann man sagen, das SEETHER es definitiv geschafft haben, das Publikum zu begeistern. Die Fans waren die ganze Zeit über voll dabei, sangen und johlten so lange sie konnten. Die Lieder wurden zum Teil live sehr anders interpretiert, und klangen deshalb nicht so wie gewohnt. Dies gab dem Ganzen zwar eine besondere Note, doch hätte man sich aber trotzdem etwas mehr vom „Originalklang“ gewünscht. SEETHER haben ihre Premiere in Köln erfolgreich bestritten und man ging mit einer super Laune und Lust auf ein weiteres Konzert nach Hause.
Text: Wladimir Dippel
Fotos: Julia „Klodiya“ Suvorova
Setlist Seether:
Gasoline
Needles
Fine Again
Driven Under
69 Tea
Here And Now
Brokin
Humphree or Die
For Cue
Rise Above This
No Resolution
Tonight
Country Song
Gift
Change-Flies
Fake It
Remedee
Setlist Heavens Basement
Unbreakable
Can’t Let Go
Fire Fire
I am Electric
Nothing left to lose
Reign
Executioner's Day
Tags: Seether