KNORKATOR Stadtfest Saarbrücken 2012
KNORKATOR-Show - Stadtfest Saarbrücken 2012
Staatstheater-Platz - Saarbrücken -30. Juni 2012
Wer
kennt das nicht, da blättert man sich durch das Line-Up eines Events das einen gar nicht mal so interessiert und entdeckt auf einmal eine echte Perle darunter. So neulich auch bei mir und dem Saarbrücker Stadtfest: „Kenn ich nicht... mag ich nicht... mag ich nicht... Knorkator... kenn ich ni.... moment mal... Knorkator?“ Ja, Knorkator. Eine durchaus ungewöhnliche Wahl für ein Stadtfest. Ungewöhnlich, aber cool genug um mich nach langer Zeit mal wieder auf eine solche Art von Festivität zu bewegen.
Copyright Fotos: Kai Bimber
Los ging der Auftritt direkt unter suboptimalen Bedingungen, gab es doch eine aktuelle Unwettermeldung. Deswegen verlegten die Organisatoren das Konzert auch kurzfristig um 45 Minuten vor. so wollte man im Worst-Case eines Abbruchs den Zuschauern wenigstens ein wenig Knorkator bieten. Und so stand dann auf einmal um 21:30 ein sichtlich gut gelaunter Stumpen in hautengem Captain-America-Outfit vor dem noch etwas perplexen Publikum, kündigte die „Boyband Knorkator“ an und schon ging es los (sowohl mit der Action auf der Bühne als auch mit dem Regen. Yeah.). Der werten (und zunehmend nasseren) Zuhörerschaft wurde im Verlauf des Konzerts dafür dann aber ein absolut lohnenswerter Querschnitt durch die „schlächtst of“ der „meisten Band der Welt“ geboten, seien es nun Klassiker wie „Alter Mann“, „Ma Baker“ oder „Zeig mir den Weg nach unten“.
Knorkator zeigten sich dabei wieder als eine extrem publikumsnahe Band und bezogen permanent die anwesenden Fans mit in die Show ein: Immer wieder durfte die erste Reihe mitsingen, immer wieder wurden Fans auf die Bühne geholt und dann auf Stumpens gewohnt liebenswürdige Art („Und jetzt mach dich weg!“) wieder stagedivenderweise von selbiger herunterkomplimentiert. Interessant war dabei auch der, sagen wir mal, Ideenreichtum von Stumpen. Der stellte während des gesamten Auftrittes übrigens wieder einmal unter Beweis, dass er wesentlich beweglicher ist als man ihm auf den ersten Blick zutrauen würde, was den "Abflug" von der Bühne angeht. Vom Huckepack-Stagediven bis hin zum Salto waren so ziemlich alle Varianten der Flugkunst vertreten. Ebenfalls ein sehr erwähnenswerter Moment (und etwas das ich in sechs Jahren Fotografie noch nicht erlebt habe): Die Band holte mehrere der anwesenden Fotografen auf die Bühne um von dort ein paar Fotos des jubelnden Publikums zu schießen (und ja, ich gebe zu, ich war zu diesem Zeitpunkt gerade Bier holen, Schande auf mein Haupt. Ahämm.). Das geschickte Händchen für die Songauswahl und die ganze Show von Knorkator hatten dann auch nach kurzer Zeit, allen wetterlichen Unbillen zum Trotze, den Staatstheater-Platz in einem einzigen feierwütigen, frenetisch mitsingenden Mob verwandelt, das Kostüm von Stumpen inzwischen einem beinfreien Body gewichen und Alf Ator durfte auch das eine oder andere Mal seine Sangeskünste zum Besten geben als dann auch schon viel zu schnell das Ende des Auftritts angekündigt wurde. Auch wenn darauf noch vier Zugaben – unter anderem das kultige „Wir werden alle sterben“ - auf dem Plan stand verabschiedeten sich Knorkator dann nach geschätzten 80 Minuten von ihrem Publikum, das der Band sicher noch Stunden hätte zuhören können.
Abschließend würde ich sagen dass wohl niemand der Anwesenden es bereut hat sich dieses Konzert anzuhören und anzusehen – Knorkator-Gigs sind schließlich seit je her ein ganz besonderes Erlebnis, und alleine weil man nie im Vorfeld weiß was Stumpen als nächstes für einen Unsinn treiben wird ist auch nie ein Auftritt wie wie der andere. Ich für meinen Teil sage jedenfalls: Gerne und so schnell wie möglich wieder!
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