Der W - Leipzig - Bericht

am . Veröffentlicht in Photoreports 2011

Zeromancer auf Tour in LeipzigDer W auf "Autonomie" Tour (ausverkauft)
 
Leipzig - Haus Auensee - 15.03.2011
 
Neben München, Köln, Dresden, Hamburg und Stuttgart ist auch das Konzert von DER W in Leipzig bereits Wochen vor dem Termin restlos ausverkauft. Eine eingeschworene Fangemeinde aber auch viele vor allem vom Altersdurchschnitt recht junge Fans fanden sich teilweise bereits ab 15 Uhr vor dem Haus Auensee ein um die besten Plätze für eine einmalige und heiße Show zu sichern.
 

 

Nach dem Tourerfolg aus 2009 lag die Messlatte und die Erwartungen der Fans nun hoch.
Für das leibliche Wohl und die Vorbereitung einer tierisch genialen Party gab es Bier an jeder Ecke und ziemlich schnell wurde der Pulk an Fans zu einer feierfreudigen, aber stets gesitteten weidnerschen, jubelnden Masse.

  

 

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Copyright Fotos: Mandy Privenau


 

 

Pünktlich um 20h startete die Vorband MOTORJESUS – die 5 Jungs aus Mönchengladbach begleiten die Band um DER W seit Tourbeginn und man hatte das Gefühl, dass die Jungs genau wissen wie sie das Publikum begeistern können. Absolut genialer Rock, viel Gitarre und Schlagzeug und eine super angenehme Stimme von Frontmann Lars brachten das Publikum richtig in Fahrt. Eine Mischung aus allen Genres des Rock ´n Roll prasselte auf die Zuhörerschaft ein und gipfelte in euphorischen Mitsingen beim Cover von "T.N.T.".
Der W - Stephan Weidner in LeipzigDie Band bedankte sich mehrfach aufrichtig für das Mitmachen und Willkommen heißen, denn anscheinend war bisher nicht jedes Publikum so offen für die nicht mehr ganz neue Band, welche bereits 3 Studioalben veröffentlicht hat.
Die Leipziger hatten ihren Spaß und waren nun richtig „heiß“ für ihren Stephan Weidner.
Die Sprechchöre reichen von „Stephan Weidner“ über „Der W ist eine Band“ bis hin zu „Jetzt geht’s los!“ und nach einer kurzen Umbaupause tat sich für die ungeduldige Crowd dann endlich etwas auf der Auensee-Bühne: Hinter einer halbdurchsichtigen weißen Stoffbahn begannen die Jungs den Abend mit „Was ist denn hier nicht los?“. Dieses Schattenspiel durch den weißen Vorhang und das „Fieber“, die Akteure endlich komplett zu erblicken, ließ die Spannung ins Unendliche ansteigen. Beim zweiten Refrain fiel mit den Worten „Jetzt wird’s laut!“ der Vorhang und bot einen wunderbaren freien Blick auf die doch recht große Bühne.
Die Orientierung erschien anfangs vielleicht etwas schwer, denn DER W ist eben anders: Schlagzeug links (und nicht wie in 90% der Fälle mittig im hinteren Teil der Bühne), direkt neben Stephan positioniert war Dirk und alle samt waren umgeben von ziemlich viel Musik-Technik und Lichtanlagetechnik. Mittig und erhaben hinter der Szenerie ist ein alles überstrahlendes Plektron-W zu sehen und erinnerte ein wenig an KISS. Hinter den Musikern waren 4 große Projektionsleinwände aufgebaut und die „im Hintergrund“ agierenden Akteure an Schlagzeug und Gitarren hatten jeder eine Mini-Kamera vor der Nase, welche die links stehenden Künstler auf die rechten Leinwände projizierte und umgekehrt. So konnte jeder Fan von jeder Seite alle Bandmitglieder sehen, entweder real oder auf Leinwand.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es gleich über mit einem weiteren Song des neuen „Autonomie"-Albums mit „Mamas kleines Monster“. Zwischen den einzelnen Songs kamen immer wieder Jubelgesänge aus den Reihen der Fans und man hatte das Gefühl, dass es Stephan Weidner nach einer Weile etwas lästig erschien, immer wieder zu warten bis die Leute sich beruhigt haben und er zum nächsten Programmpunkt übergehen konnte.Der W - Stephan Weidner Allgemein fand ich, das seine Interaktion mit den Fans zu kurz kam. Er lächelte fortwähernd nett, flirtete mit den Augen zum ein oder anderen Fan und hielt so Kontakt. Ein ganz tiefes Interesse an seinen Fans kam allerdings irgendwie nicht rüber.
Doch die mangelnde Aufmerksamkeit gegenüber seinen Fans konnte er durch die wirklich hervorragende Bühnengestaltung, Lichtsetzung und die fabelhaften Songs wieder ausgleichen.
Richtig abgedreht wurden dann gemeinsam beim 3ten Song des Abends: "Machsmaulauf!“ Headbangen und leichtes Pogen war durchaus vertreten, aber alles blieb im Großen und Ganzen gesittet, denn wirklich viel Platz zum Ausflippen gab es bei der ausverauften Location ohnehin (leider) nicht.
Nach all der Euphorie musste man auch mal wieder runterkommen und den Blutdruck auf ein normales Maß herunterbringen. Dazu eignete sich „Schatten“ natürlich hervorragend. Mittels eines Megaphons wurde die charakteristische Akustik des Songs geschaffen und lud zum sanften hin- und herwiegen der Menschenmasse ein.
Wie üblich wurden sämtliche Genre-Landschaften abgedeckt. Sowohl Synthie-Elektro-Rock-Songs, oder Metal-Einflüsse und jazzartige Balladen wie „Schlag mich“  oder typische Rock-Grooves ließen kaum einen Wunsch bei den Besuchern offen.
Der Wechsel zwischen Songs des Erstlingsalbums und den neuen Werken der „Autonomie"-Platte gelang dem W super.  Wirklich jedes Stück wurde mitgesungen und die größtmögliche Aufmerksamkeit galt der gesamten Band . Beim Song „Fleisch“ gab es eine kurze aber durchaus prägnante Ansprache, über die Gründe für den Song, der nun performt werden sollte. Untermalt mit Videosequenzen auf 4 riesigen Beamerprojektionen wurde sicherlich einigen im Saal klar, dass Vegetarismus oder der gedankenlose Umgang mit Tieren durchaus Themen sind, die es zu überdenken gibt. Die Ausleuchtung in blutrot und die Sequenzen von leidenden Schlachttieren drückte einigen aufs Gemüt, denn anschließend wurde es etwas ruhiger aus den Fanreihen.
Der W und YEN (Eschenbach)Richtig für Begeisterung hingegen sorgte das kleine „Set im Set“ ein – Akustikteil mit 3 Songs. Unterstützt durch YEN (Eschenbach), welche nur bei wenigen ausgewählten Konzerten der Tour dabei ist, versammelte sich die Band auf Barhockern am Bühnenrand und legte mit leisen Gitarrenklängen und einem sehr klein geratenen und spartanischen Drumkit für JC los.
Das Licht leicht gedämpft und es wurde schon fast ein wenig romantisch. "Sterne", "Zwischen Traum und Paralyse" und das neue "Niemand hier" verhalf den Fans aber auch der Band mal kurz zum Durchatmen. Viel Emotion und noch mehr Gefühl wurde in diese Nummern gesteckt.
Doch zum Ende hin muss der Puls ja noch einmal hochgetrieben werden. Also Schluss mit lustig und gemütlich!
Richtig laut erschallte nach einer kurzen Umbaupause „Gewinnen kann jeder“ und mit „Geschichtenhasser“ erreichte der Abend sein vorläufiges Ende. Die Band ging von der Bühne und der Letzte war noch nicht ganz verschwunden, da ertönten schon die Schlachtrufe nach Zugaben.
Lange haben sich die Jungs nicht bitten lassen und kamen Zurück mit „Nein, Nein, Nein!“ und brachten den Vulkan an Tanzwütigen noch einmal zum Brodeln. Nachdem die Stimmung zum Überkochen ansetzte, gab Stephan den letzten Tropfen damit das Fass überläuft: „Heiß“ wurde schon sehnlichst erwartet und man soll seine Fans ja auch nicht enttäuschen.
 
Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Granaten von 2009 auch bei dieser Tour wieder super funktioniert haben: "Heiß", "Schatten", "Stille Tage...", "Mein bester Feind", "Bitte töte mich", "Gewinnen kann jeder", "Geschichtenhasser" oder "Pass gut auf dich auf" entwickeln sich zu den Dauerbrennern und dem absoluten „Must Have“ eines Weidner-Konzerts.
Nach „Sekte oder Selters“ war das Ende dann wirklich gekommen. Und so verabschiedeten sich alle fein artig mit dem Rausschmeisser–Song  „Pass gut auf dich auf!“, während Stephan zwischendrin noch einmal alle Bandmitglieder persönlich vorstellte. Fazit: Ausnahmslos gutes Set, schöne und vor allem mal etwas neuartige Bühnengestaltung und der Akustikteil brachte noch einmal eine neue Seite zum Vorschein. Wer noch die Chance hat diese Tour zu besuchen wird einen wunderbaren Abend mit viel Mitsingen, rumhopsen und Feiern verbringen. Charisma und Begeisterungsfähigkeit sind definitiv Eigenschaften die Stephan innehat. Setlist Der W Leipzig
1. Was ist denn hier nicht los?
2. Mamas kleines Monster
3. Machsmaulauf
4. SchattenDer W
5. Mein bester Feind
6. Urlaub mit Stalin
7. Tränenmeer
8. Fleisch
9. Leidfiguren
10. Ein Lied für meinen Sohn
11. Stille Tage im Klischee
12. Schlag mich
13. Autonomie des Ichs
14. Bitte töte mich
15. Sterne
16. Zwischen Traum und Paralyse
17. Niemand hier
18. Gewinnen kann jeder
19. Geschichtenhasser
20. Nein nein nein
21. Heiß
22. Passt gut auf Euch auf  

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