UNHEILIG - Leipzig - 2010 - Bericht

Geschrieben von HELL ZONE am . Veröffentlicht in Photoreports 2010

UNHEILIG auf UNHEILIG auf "Große Freiheit"  Tour
Support: ZEROMANCER ++ DIARY OF DREAMS
 
Leipzig - AGRA-Halle - 16.04.2010
 
 
Der UNHEILIG-Wahnsinn ( Bericht aus Dresden >> ) geht weiter: Ursprüglich wollte ich mir die Band im beschaulichen Felsenkeller anschauen. Daraus wurde nun nix mehr, denn die Leipziger Location war eine der ersten, die zu Beginn des Jahres im Zuge des Erfolges von „Grosse Freiheit“, in eine größere Halle verlegt wurde. Also ging es an diesem Frühlings-Freitag ab auf das AGRA-Gelände im Leipziger Süden.
 

 ... GALERIE mit  Konzertfotos >>

Copyright Fotos: Falk Scheuring


 
UNHEILIG live
Den angestammten UNHEILIG-Fans ist diese Halle auf jeden Fall ein Begriff, denn sie und das umliegende Gelände sind Stammplatz des alljährlichen Wave Gotik Treffens. Das Ambiente dieser ehemaligen Messehalle ist vorsichtig ausgedrückt eher als nüchtern zu bezeichnen.
Scharenweise Schwarzgewandete (edel gekleidete Gothic-Damen, langhaarige Kuttenträger und, kurzhaarige EBMer in hohen Boots sowie „Normalos“ - die sich farblich anzupassen versuchten) vereint diese Band. Sie strömten auf das Gelände, um dem ausverkauften Konzert beizuwohnen. Parkplätze in der Nähe wurden rasch Mangelware und es stellte sich bei mir direkt schon etwas heimliche Vorfreude auf das gut vier Wochen später startende WGT ein, als ich mich durch das Tor mit dem AGRA-Schriftzug bewegte. Oh, der Soundcheck läuft noch denke ich, aber halt, das klingt doch bereits arg nach ZEROMANCER.
Über eine halbe Stunde vor der offiziell angekündigten Zeit hatten die Norweger ihre Show gestartet. So bekam ich wie sehr viele andere, nur noch einen winzigen Teil davon mit. Öfters wurde im Verlauf dieses Abends dann noch von Unwissenden die Frage gestellt, wann denn eigentlich ZEROMANCER an der Reihe sind. Auf die Antwort folgten stets lange Gesichter, denn die energetische Electro-Rock-Band um Alex Moklebust ist weit mehr als nur ein winziger Support-Act.
Nun erst einmal ein Blick in die Runde: Die Stage war mittig in dieser Messehalle errichtet (wie zum WGT, wer es kennt) so das man von vielen Seiten eine gute Sicht auf das Geschehen erhalten konnte. Leider leidet der Sound seitlicher stehend schon sehr. Die Akustik in einer solchen Venue ist eben alles andere als leicht auszusteuern.
Diary Of dreams live in Leipzig
Sehr zügig wurde nun auf der Bühne der Umbau für, sozusagen den Co-Headliner, DIARY OF DREAMS vollzogen. In bestes Licht getaucht, konnte die Band um Adrian Hates ihr Set beginnen. Begeistert wurden sie von den mittlerweile sehr zahlreichen Fans in Empfang genommen. Die Menge jubelte und ging sofort voll mit. Ein klasse Gefühl für die Band, so empfangen zu werden. Heuer hatten sie mehr Platz auf der Bühne einnehmen können, als beim Konzert in Dresden. So bekam insbesondere Gaun: A an seiner Gitarre den nötigen Platz sich auszuleben. Neben Drummer D.N.S ergänzen neuerdings Gitarrist Flex sowie Leandra an den Keyboards die Livecrew. Gemeinsam legten sie ein beeindruckendes düster-rockiges Set hin. Auch bei vielen neuen UH-Fans, schien die Band gut anzukommen und fortan in guter Erinnerung bleiebe.
Ohne Zugabe aber unter riesigem Beifall beendeten DIARY OF DREAMS ihren wie immer zu kurzen Auftritt.
 
 
Auf der Stage wurde der vom Album-Cover bekannte rote Schiffsbug sichtbar. Auch die übergroßen  Kerzenständer bekamen ihren Platz und flankierten den Bug beidseitig. Als Einstimmung, was paßt besser, laufen Songs von Hans Albers & Co. Ein Kino-Gong, ein  lang anhaltendes Schiffs-Horn-Signal ertönte und eine angenehme Stimme des Grafen wies auf den baldigen Beginn der Reise … ähm Show meine ich, hin.
 
UNHEILIG Fans in Leipzig 5000 Besucher richteten ihren Blick zur Bühne, wo sich zuerst die überdimensionale Leinwand mit Leben füllte. Vergessen ist in diesem Moment die karge Hallenumgebung. Willkommen in der Welt des Grafen heißt es jetzt Es beginnt ein Video, angelehnt an den „Geboren Um Zu Leben“-Clip, in welchem der Graf an Stränden entlangwandelt. Diese Projektionen sollten sich wie ein roter Faden als Zwischeneinspieler durch die Show ziehen.
Wieder ein tiefes Schiffshorn-Signal und es leitet den ersten Song „Das Meer“ ein, welches als Intro dient. Der Graf entert zu "Seenot" im Laufschritt die Bühne, augenblicklich erwachen die Massen und ohrenbetäubender Applause sowie Rufe empfangen UNHEILIG in Leipzig. Das ist schon ein gewaltiges Gefühl. Die Fans hängen an den Lippen des Sängers und den teils choreographisch nicht einwandfreien Tanzschritten. Doch das ist egal. Der Graf ist echt. Nichts wirkt einstudiert, er lebt einfach seine Musik voll mit und man kann ihm diese Haltung ernsthaft abnehmen.
Die deutschen Texte laden zum Mitsingen und Nachdenken gleichermaßen ein und sind für die ein oder andere Gänsehaut gut. Von balladesk über Synth-Rock bis rockig (a`la Neue Deutsche Härte) ist alles dabei und allen Stücken ist eine gewisse Melancholie anhänglich.
Die Songauswahls scheint geschickt gewählt: Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem mittlerweile Platinalbum „Große Freiheit“, doch man kann aus 6 weiteren Alben schöpfen und tut dies mit enormer Hingabe. Frenetisch gefeiert wird das sehr emotionale Stück „An Deiner Seite“. Zum Ende des Stücks kniet er vorn auf dem weit in das Publikum ragenden Laufsteg , das Gesicht in Händen vergraben und in Gedenken an den verstorbenen Freund, welchem das Lied gewidmet ist.
„Freiheit“ ist ein weiteres wichtiges Stück, das eigentlich nie fehlen darf und „Astronaut“ stimmt er einfach an und alle singen geschlossen den Chorus „Ich bin hier...!!“ mit. Der Graf UNHEILIG in Leipzig
Sein Publikum bezieht der Graf durch Ansagen an das Publikum ein und dankt ihm eins ums andere mal. Mit „Unter Feuer“ folgt eine für UNHEILG-Verhältnisse ziemliche Dampframme, die auf CD etwas an RAMMSTEIN erinnern mag. Live von diesem großen Schatten aber völlig losgelöst funktioniert.
Geschickt als letzter Song wird ihr Hit „Geboren Um Zu Leben“ angestimmt und die tausenden Kehlen singen den Refrain mit gläsernen Augen mit. UNHEILIG sind ein Phänomen geworden, die ihre Fans während der Konzerte wie in eine Hypnose versetzen. Doch das kann, das darf noch nicht alles gewesen sein. Schnelle Tränen weg wischen, denn Herr Graf entert nach den Zugaberufen erneut die Bretter und löst die Stimmung mit dem rockigen „Ich gehöre mir“. Schließlich wird die Ballade „Mein Stern“ angestimmt. Dazu vervollständigt der Graf das Bild des Album-Covers und schwingt nun auf dem Schiff stehend, zu dem Song eine Flagge.
Ein ob des Beifalls sichtlich gerührter Graf bedankt sich bei den Fans gemeinsam mit seinen Bandkollegen Licky, Henning Verlage und Drummer „Potti“. Ein atemberaubendes Konzert geht zu Ende und auch ich ziehe mich nun an einen der Bierstände zurück, um den feinen Abend mit einem Kühlen ausklingen zu lassen, während glückliche Gesichter an mir Richtung Ausgang vorbei streifen.....
 
Setlist UNHEILIG:
 
01. Das Meer
02. Seenot
03. Schenk mir ein Wunder
04. Unter deiner Flagge
05. Feuerengel
06. Abwärts
07. Halt mich
08. An Deiner Seite
09. Freiheit
10. Astronaut
11. Große Freiheit
12. Kleine Puppe
13. Unter Feuer
14. Maschine
15. Für Immer
16. Lampenfieber
17. Geboren um zu leben
Zugaben:
18. Ich gehöre mir
19. Mein Stern
 
 
 

 

 
 
 
 

 

 

Tags: Unheilig

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