4. NCN FESTIVAL 2009

Geschrieben von Falk und Peggy am . Veröffentlicht in Photoreports 2009

NCN FESTIVAL 2009

Bericht zum 4. NCN - Nocturnal Culture Night Festival 2009

"Ein familiäres, bodenständiges und abwechslungsreiches Festival wie aus den Anfangstagen der Szene...", hörte man die Besucher im  Resumée oft sagen und die Bands waren von der Bühne herunter, selbst oft voll des Lobes über das 4. NOCTURNAL CULTURE NIGHT FESTIVAL in Deutzen bei Leipzig. Die Festivalteilnehmer zeigten sich sich interessiert an den "Neulingen" unter den Künstlern und feierten gebührend mit den Headlinerbands an drei Tagen.
  ...mit Band-Kommentaren und Reisetagebuch JESUS AND THE GURUS
 
Kulturpark Deutzen / Sachsen                                         
04.-06.09.2009
 
 
Konzertfotos: Falk Scheuring und Talecs (Alexander Jung)

   
1.    Tag - Freitag  04.09.2009
 
Vorbei ist es, das wohl charmanteste Indie-Open Air-Festival des Jahres 2009 in angenehmen, scheinbar immergrünen Ambiente des Deutzener Kulturparks. Drei äußerst ereignisreiche und sehr abwechslungsreiche Tage liegen hinter uns. Genau 30 Bands sorgten mit ihren Shows für musikalische Abwechslung auf den zwei Bühnen.
ncn-festival-main-stage-mit-das-ich
Ziemlich gut funktioniert einmal mehr das lobenswerte Konzept, neue Bands mit Potential in das Line Up zu integrieren und so eine Plattform für ihre Präsentationen zu geben. Verwundert die Augen dürfte sich gerieben haben, wer sich in Richtung des angekündigten Mittelaltermarktes bewegte. Dieser bestand aus zwei Ständen für Nahrung, einem trockenen Badezuber, der sich höchstens ein paar Millimeter mit Regenwasser füllte und ein paar kleinen Feuerstellen. Sehr zum Ärger der in dem Moment machtlosen NCN-Veranstalter, denn der ganze "Rest" der Mittelaltertruppe war grundlos nicht angereist... 
 
XP 8 live beim NCNDavon einmal abgesehen, lief fast alles im Programm glatt, bis auf ein paar kleine Verschiebungen am Samstag. Die löste man allerdings sehr professionell und so konnte der Gesamtzeitplan sehr gut eingehalten werden. Wer die sogenannte „Kleine Bühne“ aus den letzten Jahren noch kannte, zeigte sich erstaunt über den Größenzuwachs. Dies gereichte vor allem natürlich den Künstlern zum Vorteil, welche den jetzt wesentlich erweiterten Bewegungsradius zu schätzen wußten.

Verbesserungsvorschläge der Gäste aus den Vorjahren wurden aufgegriffen und umgesetzt, so das sich die Festivalbesucher als sehr entspannend zeigte.
Man könnte auch sagen, NCN-Fans sind die Härtesten! ;-)  Denn just, wie sollte es aus den Wettererfahrungen der Vorjahre anders sein, gab es zum Start einen Umschwung von hochsommerlichen Temperaturen, tief hinunter in den fast einstelligen Bereich. Der Freitag war so ziemlich nasskalt, was dennoch niemanden abzuschrecken schien. Der Zeltplatz im Park füllte sich schnell und musste spontan sogar erweitert werden und ab dem frühen Abend eroberten die bereits zahlreichen Gäste ihr Festival. Wer sich nicht schon vorab mit entsprechender „Schutzkleidung“ ausgestattet hatte, dem bot der Veranstalter in Zusammenarbeit mit dem übrigens ziemlich genialen Info-Stand von DUNKEL-VOLK, gegen einen winzigen Obulus Regencapes an.
 
Klangstabil Besonders die Fans elektronischer Klänge wurden an Tag 1 in größtmöglicher Varianz versorgt. Als da wäre Electro-Industrial mit XP8 aus Italien, der bekannte Alex P. aka PAINBASTARD mit einem echten Heimspiel und die Niederländer ANGELS & AGONY mit tanzbaren Stücken plus E-Gitarreneinschlag. Letztere verkündeten übrigens dem Publikum, dass dies ihre vorerst letzte Show sei und anschließend eine längere Pause des Projekts auf unbestimmte Zeit hin, genommen werde. Anschließend zog das Duo Maurizio Blanco und Boris May alias KLANGSTABIL in einer einstündigen Performance die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ihr sehr spezieller, minimalistischer Musikstil wird mit geteiltem Echo aufgenommen, das merkt man auch hier schnell. Einem Teil geht es „zu ruhig" zu bzw. experimentell zu und man verschwindet in den Wegen des NCN-Geländes. Ein anderer großer Teil der Zuhörer lebt jeden Song förmlich mit, genau wie die Musiker, die völlig in ihrem Auftritt versunken sind.
Headliner des Abends auf der Amphibühne sind DIARY OF DREAMS.
diary-of-dreams Die Band selbst hatte sich für einen erneuten Auftritt (nach 2007) in der einmaligen Location angeboten und spielt so bereits zum zweiten Mal auf dem NCN-Festival. Das Rund um die Bühne hat sich zu diesem Zeitpunkt sehr gut gefüllt. Die richtige Audience also für Adrian und seine Musiker, die heute eine Fulltime-Show spielen dürfen. Neben Sänger Adrian Hates, Gitarrist Gaun:A und  D.N.S. am Schlagzeug, steht heute Daniel Myer (HAUJOBB, COVENANT) am Keyboard. – Ein etwas ungewöhnlicher Anblick und man staunt immer wieder, wo er in letzter Zeit überall so präsent ist... Die Vier spielen eine kraftvolle Show, zusätzlich in Szene gesetzt von einer sehr ansprechenden Lichtshow, spielt man sich durch alle Hits der Band und das neue Album. Einige Fans vermissten den musikalischen und gesanglichen Einfluss von Torben Wendt. Die Fans trotzen dem immer wieder einsetzenden Regen, teilweise ist auf den Rängen ein Meer aus Schirmen zu sehen (sehr sarkastisch wirken nun Aufschriften wie „Sonne macht albern“). Die verschwinden aber schnell, als der Regen nachläßt. Jeder möchte natürlich etwas sehen und die Hände für ein gemeinschaftliches Klatschen frei haben.
 

 
2.    Tag - Sonnabend  05.09.2009 Suicidal Romance live beim NCNDer Festival-Sonnabend begann „wettertechnisch“ so, wie der Vortag aufgehört hatte: Mit einem ergiebigen Landregen!  Die Vorhersagen der größten Optimisten (stand doch tatsächlich auf irgendeinem Online-Klimaportal etwas von sonne geschrieben) trafen tatsächlich fast vollständig ein und so wurde es im Laufe des Tages immer angenehmer und trockener.   Zu ziemlich ungruftiger Spielzeit um 12 Uhr Mittags ging es dunkelromatisch-elektronisch, mit dem Trio SUICIDAL ROMANCE aus Tallin (Estland) und unverkennbarem BLUTENGEL-Einschlag im Stile und Musik los. Die Band macht keinen Hehl aus dieser Vorliebe, versucht jedoch eine gewisse Eigenständigkeit mit ihrer Musik zu erlangen. Gefolgt von MANIPULATION und DIE PERLEN. Die Perlen live 2009
Eine knappe Stunde Spielzeit erhalten die goja Moon ROCKAH aus Dresden auf der großen Bühne für  ihren Auftritt. Das zu dieser frühen Stunde noch relativ übersichtliche Publikum schwankt hinsichtlich der einerseits lockeren Art des Sängers, der nicht uninterssanten Beats und den teils seltsamen Texten zwischen Belustigung, Begeisterung und Gleichgültigkeit hin und her. Das elektronische Fanvolk versammelt sich nun zügig an der zweiten Bühne, denn mit TAMTRUM wird dort laut Zeitplan anschließend ein weiterer Leckerbissen dargeboten. Doch vorgezogen dürfen erst einmal ACCESSORY aus dem nahen Chemnitz die Bühne entern. Sie selbst sprangen für FADERHEAD ein, der wegen Erkrankung seine Teilnahme sehr kurzfristig absagen musste. Uns freute es, denn das Duo ACCESSORY erlebten wir schon sehr lange nicht mehr live. Beeinflusst vom FRONT 242-Sound haben sie längst ihre eigene Linie gefunden und so wurde mächtig getanzt zu den harten rhythmischen Elektro-Klängen. Im Anschluss genügte wieder ein sehr kurzer Fußmarsch um zu der größeren Bühne zu gelangen.
Das ist ebenfalls ein Pluspunkt von diesem Festival! Zudem sind die Spielzeiten so eingeteilt, das es regulär keine Überschneidungen in den Spielzeiten gibt und praktisch nicht gab. Völlig entspannt konnten die Besucher auf diese Weise alle Konzerte vollständig erleben. Pausen wurden auch gern genutzt, um an den Ständen von zum Beispiel Abaddon Mystic Store und EMMO.biz entlang zu schlendern, sich mit Merchandise-Artikeln und CDs einzudecken. Mit bestem Blick auf die Amphibühne ließ sich auch so mancher Drink an der Cocktailbar einnehmen. Zu dieser Bar später im Text übrigens mehr...  ;-) Auf der Hauptbühne frönten jetzt RABENSCHREY dem Mittelalter-Rock. Die Menge der Fans direkt am Bühnenrand gestaltete sich als sehr übersichtlich, während sich die Mehrzahl der Gäste lieber im Hintergrund hielt. Kein Grund für Sänger und Sprecher Donar von Rabenschrey verdrossen zu reagieren. Mit lockeren Sprüchen heimste er Stück für Stück Sympathien ein und konnte am Ende des Sets von allen einen Applause ernten. Tamtrum Jetzt sind endlich TAMTRUM dran, die Bühne entern. Sie kommen aus Südfrankreich, hatten unterwegs schlichtweg im Stau gesteckt und sind froh, noch auftreten zu dürfen.
Dementsprechend geben sie dann auch „Gas“ in ihrer Show. Benoit Sixteen und Sylvicious rockten die kleine Bühne und vermochten an diesem frühen Nachmittag, die zahlreich Anwesenden mit ihrem Brachial-Sound und enormer Bühnenpräsenz problemlos in Verzückung zu versetzen und zum Tanzen zu bewegen. Eine bemerkenswerte Leistung für eine Band, die sich hierzulande bisher noch keinen echten Namen in der Szene erspielen konnte.  
Die Szene scheint mit weiblichen Acts unterbesetzt, bemerken wir, als endlich ein Lichtblick am Horizont, ähm... wir meinen natürlich auf der Hauptbühne erscheint. Dieser erscheint in Form von Elena Alice Fossi.spectra-paris
Die KIRLIAN CAMERA-Frontfrau aus Italien sorgt seit zwei Jahren mit ihrem eigenen Projekt SPECTRA*PARIS musikalisch für Aufsehen.
Und die Sängerin ist nicht alleine gekommen: Zusammen mit ihren drei Musikerinnen Marianna Alfierei (Bass), Alessia Cavalieri (Snthy und Backing Vocals) und Christina Restanti (Gitarre) machen sie sich daran, in den folgenden 45 Minuten Spielzeit die bis jetzt sehr testosterongeschwängerte Luft auf den Bühnen gründlich auszutauschen. Jetzt kommen vor allem die Herren VOR der Bühne ins Schwitzen, angesichts der Performance bzw. schlichtweg dieser Präsenz.
Stilvolle „Noir-Glamour“-Atmosphäre mit Anklängen von Kraftwerk, Roxy Music und Human League, kombiniert mit futuristischem Techno-Rock und röhrenden Tech-Gitarren wabert da durch die Amphi-Arena und zieht die Zuschauer in den Bann. Präsentiert werden von dem Quartett die Stücke des 2007er Debütalbums „Dead Models Society (Young Ladies Homicide Club)“ . JESUS AND THE GURUS Eine 180Grad-Wandlung dann auf der kleineren Bühne: Die drei provokanten Künstler von JESUS AND THE GURUS aus der Schweiz entern die Stage und lassen und gehen ungleich brachialer an ihr Werk. Musikalisch in einem Stilmix aus Gothic, Rock, Electro, Neofolk, Heavymetal. Ihre deutschsprachigen Texte sind vollgetankt mit Zynismus, Sozialkritik und Rebellion gegen die Menschheit. Wir weichen aus Schutzinstinkt einen Schritt zurück, als ihr Sänger Son ov David plötzlich mit einem Dynamitgürtel am Körper bewaffnet und dazu martialischen aufgesetzten Gesichtszügen auf der Bühne erscheint. Aber zum Glück wollen sie ja nur spielen, die Herren....

Mit Einbruch der Dunkelheit ist die rechte Zeit für DAS ICH gekommen.
DAS ICH
Es beginnt gerade einmal wieder zu regnen, aber trotzdem hat sich eine erstaunlich große Menge versammelt, um die Szene-Ikonen aus dem Schloß Kottenau (Bayreuth) wieder einmal live zu erleben. Das Trio betritt bestens gelaunt, was ja eigentlich völlig ungruftig ist ;-) , die Stage und es beginnt eine über einstündige Schwarze Party, bei der kein „Szene-Hit“ aus der langen Band-History ausgelassen wird. Insbesondere „Gottes Tod“ wird gemeinsam mit dem Publikum zelebriert und der Kontakt miteinander, über den Bühnengraben hinweg, gesucht.
Was wir allerdings an Ausstattung vermissen, ist vor allem der extravagante Mikrofonständer von Sänger Stefan Ackermann, an welchem er sich doch sonst so gern präsentierte. Paßte er diesmal etwa nicht mit ins Reisegepäck? ;-)
 
Mit dem Engländer Rodney Orpheus betritt ein charmanter Künstler zu einbrechender Nacht mit seinem Kultprojekt  THE CASSANDRA COMPLEX  die Szenerie. Bereits 1980 gegründet und im Jahr 2007 reanmiert, trat der Künstler heute Abend zusammen mit dem Mitglied der ersten Stunde, Paul Dillion und als Ergänzung mit Volker Zacharias an der Gitarre auf. Gemeinsam spielten sie heute eine Fulltime-Show von 90 Minuten und keiner der großen Erfolge durfte fehlen. So schwelgte die Riege der "älteren" Anwesenden mindestens ab "The War Against Sleep" kollegial in Erinnerungen an längst vergangene Tage....
 
IN STRICT CONFIDENCE Keine sehr leichte Aufgabe hatten IN STRICT CONFIDENCE in der Headliner-Position des Tages auf der Hauptbühne zu bewältigen. Immerhin waren ursprünglich für diese Stelle die Electro-Helden SUICE COMMANDO angekündigt, doch alle eventuellen Bedenken verflossen schnell, als Mastermind Dennis Ostermann die Bühne betrat. WOW, was hat sich diese Projekt in den Jahren doch gewandelt: Der Sänger, Oberkörper frei und "rußgeschwärzt" und in einen weiten Hosenrock gekleidet und als i-Tüpfelchen mit einer Melone bemützt, steht unterstützt von einer Band und der neuen Gitarristin Haydee Sparks auf der Bühne. Die Finnin ergänzt die Band live nicht nur am Saiteninstrument sondern sie ist ebenfalls der Eyecatcher mit Feuershow-Einlagen. Fast nicht wiederzuerkennen, wenn man an Auftritte Solo vor einigen Jahren zurückdenkt. Geblieben ist die etwas schüchtern wirkende Art von Dennis, seine einzigartige Stimme und dazu or allem sehr viele eingängige und gefühlvolle Electro-Club-Hymnen, die auch heute beim Publikum ebenfalls wieder bestens ankommen.
In Verlegenheit wird der Sänger zuerst von einem angetrunkenen Fan gebracht, der die Bühne entert und gern mit Dennis "kuscheln" möchte. Das zweite mal fühlt man sich offensichtlich in eine Verlegenheit gebracht, als die Fans am Ende des Sets nach Zugaben verlangen und man diese wohl gar nicht eingeplant hatte. Mit einem zaghaften "Was wollt ihr denn hören, na dann spielen wir Zauberschloss noch einmal", ging die Show zu Ende. 
 

 
3.    Tag - Sonntag  06.09.2009

Camping Im Keller Auch der Sonntag ließ sich erst einmal regnerisch an und der Opener CAMPING IM KELLER ließ sich an, den benachbarten Festival-Zeltplatz zu mittäglicher Stunde aus seiner Ruhe zu reißen. Nach DEATHGRESSION und BATTLE SCREAM folgten JÄGER 90, die bestens gelaunt, das mittlerweile zahlreiche Publikum zum Stiefelstampfen animieren konnten. Das Rad erfinden sie mit ihren EBM-Beats sicherlich nicht neu, aber eine Eigenständigkeit ist spürbar und die Spielfreude ist dem Rostocker Duo anzumerken. Dies steckte die EBM-Fans zum Tanz an.
Den Slot des Mittelalter-Rock erfüllten an diesem Tag NACHTGESCHREI auf der Hauptbühne mit Bravour und definitiv hätten sie mehr Zuschauer für ihr energetisches Set verdient. Mystische Dudelsackklänge mischen sich mit durchtriebenen Drehleiermelodien, während Gitarrenwände auf quirlige Flötenläufe niederstürzen. Die Musik von Nachtgeschrei ist urtümlich, melodisch und doch mit der nötigen Härte versehen und auf jeden Fall sehens- und hörenswert!

Knappe 30 Minuten Spielzeit kamen die Berliner SCREAM SILENCE zuerkannt. Dabei ist die Goth-Rock-Band beileibe keine unbekannte Nummer (mehr) in der Szene und kann mittlerweile 7 Alben und einige Erfolge vorweisen. So waren diesmal Publikum und Band gerade gemeinsam richtig in Fahrt gekommen, als Sänger Hardy Fieting auch schon das letzte Stück angekündigte.
Kloq live beim NCN Für die Überraschung des Tages sorgten bei vielen Gästen das Trio KLOQ mit einem quirligen Frontmann, der zu den groovigen Electrobeats über die Bühne fegte und das Publikum damit ansteckte. Angelockt von dem recht innovativen Sounds, sammelten sich mehr und mehr Festivalbesucher vor der Bühne ein. – Heute hatte man definitiv neue Fans dazu gewonnen, wie uns auch anschließende Gespräche bestätigten. Auf eine zwanzigjährige Geschichte kann die Wave-Formation ESCAPE WITH ROMEO bereits zurück blicken. Mit ihrer Best Of Collection, genannt „History“, hält die Band für die Fans eine Retrospektive über ihr Schaffen auf CD parat und als waschechte Liveband konnten sie in Deutzen ebenfalls punkten.
 
FUNKER VOGT live beim NCN FUNKER VOGT sind ein Phänomen und spielen in einer eigenen Liga. Dies  war schon vor  ihrem Auftritt spürbar, auf welchen eine sehr große Fanschar sehnsüchtig an der Hauptbühne wartete. Und das Trio hatte die Masse ab den ersten Takten mühelos im Griff, auf der Stage angeführt von Jens Kästel, während Mastermind Gerrit Thomas auf erhöhtem und orange gestreiften Podest das Keyboard bediente und Thomas Kroll gut gelaunt die Gitarren zupfte. Oft wurden sie bisher nachgeahmt und kopiert, doch nie erreicht. So gehören FUNKER VOGT seit vielen Jahren zur Speerspitze der deutschen Electro-Szene. Eine musikalische Weiterentwicklung ist dabei kaum zu bemerken, aber sei es drum, das Konzept funktioniert, hat definitiv eine Message zu verbreiten und macht live echt Spaß, sowohl auf der Bühne, als natürlich dem feiernden Publikum davor.
Headliner der kleineren Bühne sind zum 4. NCN 32 CRASH.
32crash live 2009 Sollte es immer noch nicht durchgedrungen sein, dies ist das Projekt von Jean Luc De Meyer von der belgischen Kultformation FRONT 242, welches er im Jahr 2007 kurzerhand auf die Beine stellte und seitdem mit seiner „Spezialeinheit“, bestehend aus Len Lemeire (IMPLANT) und Jan D'Hooge (IMPLANT / ex VIVE LA FETE), für Aufsehen sorgt. Jean-Luc DeMeyer's markante Stimme und die Musik mit Einflüssen von Retro-Elektro, EBM und Punk vermischten sich zu einem ansprechenden und tanzbaren elektronischen Cocktail, der genießerisch von der Menge aufgesogen wurde.
 
  Elektronisch war auch der Headliner auf der Hauptbühne: CREMATORY begrüßte die Goth-Metal-Fans mit dem Ausspruch: Auch wir sind eine Electro-Band, denn unsere Instrumente und Mikrophone laufen ebenfalls mit Strom und unser Gitarrist steht sowieso ständig unter Strom...Crematory beim NCN 2009 Dies führte zu allgemeiner Erheiterung und die Band gab so richtig Gas in ihrem Set. Zwischen den Stücken ging es sehr locker zu, als sich Fans, Sänger Felix und Gitarrist Matze mit Sprüchen einheizten und Letzterer wiederholt die Cocktailbar lobend erwähnte. Dies entwickelte sich spontan zum "Running Gag" des Abends. „Ein Cocktail To Go“ wäre jetzt nicht schlecht ... und schwups .... wurde ihr Wunsch vom Personal erfüllt und die Band stand, jeder mit einem Drink in der Hand da. Ein köstlicher Anblick und so geriet die Musik beinahe zur Nebensache.
Mit diesen metallischen Klängen ging ein tolles Wochenende zu Ende. Allerdings nicht ohne die Ankündigung auf das Festival 2010. Auf Wiedersehen zur 5. NOCTURNAL CULTURE NIGHT im kommenden Jahr! :-)

 
>> GALERIEN mit  Konzertfotos und Impressionen >>

   


 

Wir wollten natürlich ein paar Stimmen der Bands einfangen, was diese zum NCN 2009 zu sagen haben oder dort erlebt haben.

Danke dafür an Crematory, Klangstabil, Jesus and the Gurus, Jäger 90 sowie Nachtgeschrei und hier kommen die Antworten:


 

CrematoryCREMATORY

NCN war supergeil. Nicht nur dass das Festival sehr professionell ausgerichtet war uns wir uns pudelwohl gefühlt haben, sondern dass auch ein hervorragende Stimmung herrschte und die Fans fantastisch mitgemacht haben. Wir kommen gerne wieder, denn dieses Festival hat Zukunft und wird in den nächsten Jahren bestimmt noch so einiges bewegen.

Markus / CREMATORY


KLANGSTABIL

Das NCN Festival in Deutzen hat uns sehr gut gefallen. Die Organisation, die Location und vor allem das Publikum waren große Klasse. Ganz besonders ein riesen Dankeschön an die "Hardcore-Fans" die dem Regen getrotzt haben. Grazie! You may start, we make the sequel. Grüße
Maurizio und Boris


 

JESUS AND THE GURUS

Reise, Reise (oder ... eine Anfrage auf Myspace...)

jesus_and_the_gurus ... und ausnahmsweise hatte ich Rotwein zuhause (Wodka auch...)
Jesus and the Gurus hatten eine Schreibblockade (na ja, so anspruchsvolle Texte wie bei uns schüttelt man nicht jeden Tag aus dem Ärmel. Hier unser Partei-Bericht:

Fr. 04.09.09. / 05:45 Uhr

  Frisch und munter stehen wir auf (oder versuchen uns das zumindest einzureden) Schlaf hatten wir nur ein paar Stunden – wir sind halt nicht so gut organisiert. Tom ist auch auf („frisch und munter“) 06:50 Uhr

Unser Fahrer Robot Rolf ist angekommen. Er ist verkatert, hinkt leicht und hat frische, leicht blutende Narben auf dem Kinn und  am Knie. Sonst top fit (nach eigener Aussage). Son of David beginnt ladet immer noch fleissig ein.

07:10 Uhr

Abfahrt zum Übungsraum, um Instrumente und unseren Drummer Jan zu holen. Der Jägermeister ist neben dem Wodka, alles in der Kühlbox und diese neben mir. Deutzen wir kommen!

07:33 Uhr

„Panzer, wir reisen mit dem Panzer“. Nö, aber wir hätten gerne einen Panzer J S.o.D. würde länger Tetris spielen mit unserem Equipment bis alles Platz hat. Dafür hätten wir kein Problem mit Staus – und ein Panzer zu haben ist cool in unserer Szene 09:07 Uhr
Stpü am der Tankstelle. Sandwich-Kauf und Toiletten-Besuch. Ja, sie sind sauber die Toiletten (wir sind in Deutschland). Es ist schön, ein Navi-Gerät zu haben.

09:29 Uhr
Der Jägermeister wird geöffnet, dazu dröhnt laute Musik.
Playlist:
ministry
hanzel und grety
kmfdm
tyske ludder
bloodstar
blutengel (nö,  das war eine witzJ)
und viele andere auch ganz gute bands.

10:20 Uhr
Stop an der Tankstelle. Tolietten-Kontrolle, Bier kaufen, Fahrer wechseln (weil Robot Rolf Schmerzen im Kniebereich hat)

11:11 Uhr

S.o.D. ist am Fluchen (er führt das Lenkrad). Das Navigerät zeigt nur noch ein schwarzes Loch – die Batterie ist leer.
Robot Rolf ist am schnarchen – aber sonst top fit.  Unsere Kühlbox funktioniert super und wir geniessen hinten das  +--*+*--+* und die Musik ist immer noch sehr laut.

11:17 Uhr

Die deutschen Landstrassen sind wunderschön. Laute Diskussion vorne über das Navi-Gerät und lautes Schnarchen. Wir hinten schnarchen nicht – NIEMALS J


11:56 Uhr
STOP Deutsche Autobahn ... STOP an der Tankstelle ... STOP McDonalds. Die Hamburger sind immer noch widerlich (lang lebe Burger King) .... STOP das Bier ist gut ... STOP wir haben noch Jägermeister ... STOP Driver wechseln ... STOP wir rasen ... STOP ... Robot Rolf ist fit

13:10 Uhr

Wir sind im Zug, oder Polen. Ach nö.. Nach dem Navigerät sind wir in der ehemaligen DDR auf der Autobahn nach Leipzig.

jesus-and-the-gurus13:23 Uhr
Wir schauen hinten den Film „Operation Walküre“ (mit Tom Cruise). Ja, wir wissen, das ist uncool. Der Wodka ist fein, Bier haben wir genug und der Jägermeister wird nur geschnüffelt, weil er bedrohlicherweise verdampft.


15:07:22 Uhr

Ankunft im Hotel in Leipzig. Zimmer-Einteilung. Fast alle sind zufrieden...
Die Jägermeister-Flasche ist leer... R.I.P.. Bier kaufen im Automat... das windige Wetter geniessen mit einer Zigarette draussen.

18:30 Uhr
Ankunft in der Wolfsschanze, äh nein J NCN-Gelände. Eben, zu viel Tom Cruise. 18:35:03 Uhr
Produktions-Büro gefunden, wir haben alle unsere Backstage-Pässe und es ist kein Missverständnis, dass wir auf dem Festival spielen werden (oder versuchen so zu tun). Unser erstes Backstage-Bier ist auch schon da... zwischen 18:35:04 Uhr und sehr spät: Die Wodka-Flasche ist leer – aber es hat zum Glück genug Bier. Wir treffen die Promofabrik-Chemiker mit ihrer grünen Bowle. Es ist trinkbar, nur vom Alkohol merken wir nichts (für den Moment). Agentur Dark Illusion, Seelenmassaker-Midgard und viele andere nette Leute. Jan hat *ZENSUR* gefunden. Bla bla bla bla bis ganz spät bla bla bla.. Oh, fast vergessen: Jan hat sein Territorium markiert (gekotzt) rund um den Bus. Natürlich hat er das vergessen (und viele andere Sachen auch noch). Die anderen auch... Kotzen mussten wir nicht, obwohl das auch sehr gesund ist - am nächsten Tag hat man einen schwächeren Kater J. Bei Magenproblemen gibt es Medizin – für alle anderen Probleme empfehlen wir einen Sprengstoffgürtel.
Randaliert hat von uns auch niemand... Samstag 05.09.09 / 08:35 Uhr
Ich (Gabriell) werde telefonisch geweckt (nicht von der Rezeption). Bin nicht frisch und munter und will mir das um diese Zeit auch gar nicht einreden. Jean-Claude ist auf dem Leipziger Bahnhof und fragt mich, ob unser Hotel neben der Autobahn liegt. Ich schaue ich aus dem Fenster: „Nein Jean-Claude, ich sehe nur ein Pärchen-Club. A propos, wir sind im Hotel und nicht im Klub – nur so als Info. Um 12 Uhr treffen wir uns an der Rezeption“. Jean-Claude schämt sich nicht wegen Jesus and the Gurus. Der Grund, warum er mit der Bahn reist: Er hat Rücken-Probleme und muss darum immer mit dem Zug reisen, wo er Zeit zum Aufstehen und sich Bewegen hat.

12:00:00:00:00:00 Uhr

Schweizer Pünktlichkeit (Swatch) ... Rezeption ... alle ... Frisch und munter ... Fast alle

12:25 Uhr

Wir sind wieder auf dem Festival-Gelände. Frühstück. Natürlich etwas vom Grill – wir sind sicher keine Vegetarier (das musste ich niederschreiben wegen der vielen Gerüchte, sonst kriegen wir Backstage bis zu unserem Lebensende Spaghetti). ... Besuch bei den Chemikern. Jetzt merken wir, dass man die Bowle von der Farbe her an die Iraner als radioaktives Wasser verkaufen könnte.

Nachmitag vor 17:45 Uhr

Alle sind leicht alkoholisiert ... und wir werden auf dem NCN4-Festival speilen, das ist kein Gerücht.
jesus-and-the-gurus zwischen 17:45 und 18:27 Uhr
Aufbau, Soundcheck.
Wir merken, dass der Tontechniker nur zum Bewachen des Mischpults angestellt ist. Ja, der Junge wusste, welchen Knopf man in welche Richtung drehen muss – und farbenblind ist er auch nicht

18:30 Uhr

Eine nette Dame fragt, wie sie uns ansagen soll. Wir antworten: „Jetzt spielen Jesus and the Gurus – Die Schande der Schweiz“. Wir waren ehrlich – und sie wollte uns nicht glauben und hat uns als nette Schweizer angekündigt. Wir sind wirklich nett, aber ... das ruiniert unseren Ruf. Zum Glück können wir auf der Bühne ganz böse aussehen. Dies war fast unser Karrierebruch.

19:35 Uhr

Und dann war es fertig, das beste Konzert unseres Lebens. Also haben wir gespielt... Als Musiker erlebt man das Konzert natürlich ganz anders auf der Bühne. Wir wussten nicht, ob es gut war oder schlecht, auf jeden Fall gaben wir uns Mühe. Übrigens, wenn ein Musiker nach einem Konzert sagt, es sei das beste seines Lebens gewesen, dann gibt es drei Möglichkeiten:
1. Er lügt
2. Er hatte zu viele Drogen oder Alkohol oder gar nichts (Entzug ist auch Scheisse) oder alles zusammen
3. Er ist gar kein Musiker, sondern ein Psychiatrie-Patient auf der Flucht, der sich als Musiker zu tarnen versucht, um im Backstage ein bisschen herumzuhängen ... und saufen und Groupies abschleppen Das ist unsere Meinung.
ca. 20:09:22 Uhr
Backstage Abend essen. Wieder Fleisch ... Bier... eigener Wodka und radioaktive Bowle von der Promofabrik. Wir sind zufrieden

20:24:54 Uhr

Finanz-Transaktion zwischen Deutschland und der Schweiz abgewickelt. Wir sind immer mehr zufrieden ... und die Schweizer Banken auch ...  Die Schweizer Steuerbehörden werden im nächsten Jahr auch Freude haben. Nahher bis sehr spät, bis zum Weltuntergang oder der Ende der Zeit
Wir besuchten Blackrain-Gerald, bei Promofabrik Bowle-Nachschub organisiert, Dmitry von Suicidal Romance getroffen und  kleine, breite Deutsche schockiert (nicht wir sonder er J). Nochmals Bier organisiert vom Backstage.
Aufgewacht sind wir wieder im Hotelzimmer ... keine hat gekotzt.

Sonntag 06.09.09 / 11:10 Uhr

Aufstehen, Duschen, Aspirin C suchen 12:07 Uhr
Abfahrt . *ZENSUR*. Anhalten. Weiterfahren... Zwischen 12:08 und 21:20 passierte folgendes
- Jägermeister kaufen
- Burger King
- Stop an der Tankstelle zur Toiletten-Kontrolle (50 Cents mussten wir bezahlen. Wir dachten erst, wir sind im Museum gelandet, aber die Bilder waren bloss billige Reklame, Nestle ect...)
- Bier kaufen
- Laute Musik
- Stop an der Tankstelle (Schon wieder 5x 50 Cents und sicher nicht für das Benzin J)
- vorne laute Musik , hinten schauten wir uns einen Dokumentarfilm mit Tom Hanks an –The Da Vinci Code – über die sexuellen Abenteuer von Jesus Christus
- Bier kaufen
- Der Jägermeister wird weniger!
- Stop an der Tankstelle... das Übliche bitte...
- Vorne laute Musik, hinten der nächste Dokumentarfilm... Silent Hill... Was haben wir daraus gelernt? Fick die Schwächste nicht an, weil das nicht gut kommt... Siehe der Film „Bowling for Columbine“ (mit viel bla bla bla) oder eben die Super-Hollywood-Produktion „Silent Hill“ (mit viel Action)
- Grenze ... Trotz Schengen, die Schweizer Grenzwächter sind auf ihrem Posten. Für uns ein Rätsel – ob sie die Bordsteine bewachen? Oder haben sie Kommunikationsprobleme und haben noch nichts davon gehört, dass die Schweiz zum Schengen-Raum gehört? Vielleicht verbringen Sie ihre Freizeit mit Nostalgie; „Früher war alles besser...“  Na ja, auf jeden Fall smilen wir (oh ja, wir sind ganz nett). Und wir sind ganz froh, dass wir den Bus aus- und wieder einladen durften. 21:20 Uhr
Wir sind zuhause!!! Zürich!!!:


Resumée
- Wir sind alle nach Hause gekommen und keiner ist verloren gegangen
- es hat Spass gemacht
- Tantrum sind gut
- Deutsche Toiletten sind teuer P.S. an alle:
Das ist die zensurierte Version, wir wollen *ZENSUR* *ZENSUR* ... *ZENSUR* verherlichen *ZENSUR*....*ZENSUR*... Na ja,  ich habe mir Mühe gegeben das niederzuschreiben

Feldmarschall Gabriell


jaeger 90 JÄGER 90

war alles super für uns. gute organisation und das essen hat geschmeckt.
gerne wieder. aber dann auf der richitgen bühne im dunkeln ;) bis bald und vielen dank für alles noch mal. thoralf & vigo

 


 
 
NachtgeschreiNACHTGESCHREI

gern schreiben wir dir ein paar zeilen zum ncn:)
zunaechst einmal ist es schade das der andrang nicht allzu gross war - noch 4 mal so viele leute haetten da gut reingepasst;) und schön genug wars aufgezogen!! schieben wir es mal aufs wetter - denn da hatten wir ja wirklich nicht allzuviel glueck!
ein besonders grosses lob von uns geht definitiv an die sympathische, motivierte crew die sich ja anscheinend auch voellig kostenlos den arsch aufgerissen hat! respekt! wie du vielleicht mitbekommen hast hatten wir ja ein paar technische probleme bei dem gig - das publikum hat das sehr cool aufgenommen und uns hats die spiel-laune nicht getruebt;)
lg, sane
NG


 

Es spielten 2009 auf dem 4. NCN (alphabetische Reihenfolge)

32 Crash ++ Angels & Agony ++ Battle Scream ++ Camping im Keller ++ Crematory ++ Das Ich ++ Deathgression ++ Diary Of Dreams ++ Die Perlen ++ Escape With Romeo ++ Funker Vogt ++ goJa moon ROCKAH ++ In Strict Confidence ++ Jäger 90 ++ Jesus And The Gurus ++ Klangstabil ++ Kloq ++ Manipulation ++ Mantus ++ Nachtgeschrei ++ Painbastard ++ Rabenschrey ++ Rome ++ Scream Silence ++ Spectra * Paris ++ Suicidal Romance ++ Tamtrum ++ The Cassandra Complex ++ XP 8