VELJANOV - Berlin - 2008 - Review
Berlin - Admiralspalast - 16.10.2008
Bis unters Dach des wunderschön und aufwändig sanierten Admiralspalasts musste man heute klettern, um die live-Premiere des neuen Solo-Werkes „Porta Macedonia“ des DEINE LAKAIEN Sängers Alexander VELJANOV miterleben zu können.
Es hatten sich mit ca. 400 Fans und 200 geladenen Gästen wirklich reichlich Anhänger versammelt, die sich dieses Event – das erste live-Konzert nach sechs Jahren Bühnenabstinenz des Solo-Künstlers – nicht entgehen lassen wollten.
Natürlich bestand das Set vorrangig aus den Titeln des am 07.11.2008 erscheinenden Longplayers „Porta Macedonia“. Dieses Album wurde im übrigen, wie der Name schon vermuten lässt in der Heimat von Alexander Veljanov aufgenommen. Er befand sich eigentlich in dieser Zeit auf einem Urlaubstrip und begann eher fast spielerisch, hier an neuem Material zu arbeiten. Daraus entstand nach und nach dieses Werk, welches gemeinsam mit einheimischen Musikern aufgenommen wurde, die ihm eindeutig hörbar eine ganz speziellen Einfluss mitgaben. Präsentierte sich „The Sweet Life“ noch mit recht unkomplizierten und schnell einprägsamen Melodien, so geht es auf „Porta Macedonia“ ungleich experimenteller zu. Gerade Stücke wie „Der Kongress“, „Lily B“ oder „His Vita“ verwirren doch zugegebener maßen ein wenig beim ersten Hören, textlich wie musikalisch. Etwas eingängiger präsentierten sich Stücke wie „Your House On My Hill“ oder das neben drei anderen Songs dieser Scheibe auch schon auf dem MySpace Profil des Künstlers vorgestellte „We Can’t Turn Back“.
„Königin Aus Eis“ besitzt nach den Beobachtungen beim Konzert wohl die besten Voraussetzungen zum und tanzflächenfüllenden Clubhit zu werden, denn hier war zweifelsohne auch die meiste Bewegung im Zuschauerraum auszumachen.
Begeistert mit Applaus bedacht wurde aber ausnahmslos jedes vorgestellte Stück.
Das ganze Konzert wurde im Übrigen live per Stream in alle Welt übertragen, wie ein gut gelaunter Alexander Veljanov betonte und in diesem Zuge gleich herzliche Grüße in seine Heimat schickte.
Die hin und wieder in den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Songs aufschwallenden Rufe aus dem Publikum nach ältern Sachen wie „Blag Zhivot“ und „Fly Away“ wurden zwar ersteinmal abgeblockt mit den Worten, dass dies hier heute „Porta Macedonia“ sei. Aber man ließ sich dann doch im Zugabenblock noch dazu erweichen, genau diese beiden Songs zu spielen: „Blag Zhivot“ in einer englisch-mazedonischen Mischung mit „The Sweet Life“ und dieses wie auch „Fly Away“ in einem neuen, speziell auf seine ihn unterstützenden Kollegen abgestimmten musikalischen Gewand, welches begeistern konnte.
Alles in allem ein gelungener Konzertabend, der Lust auf die Anfang 2009 stattfindende Tour macht.
Copyright Fotos: Grit R.