DIORAMA-Even The Devil Doesn´t Know
VÖ - Termin: Januar 2013
Info: Das wirklich Böse verkleidet sich nur allzu gern.
DIORAMA - Even The Devil Doesn´t Know |
Mit so richtigem Durst kommst du in dein Stammlokal, bestellst dein übliches Getränk und bekommst dann deinen Drink, der nur bedingt nach dem bekannten Rezept gemixt wurde, einen Drink, der nicht richtig den Durst stillt und der auf keinen Fall erfrischt! Genau so kam ich mir vor, als ich das neue Album von DIORAMA hörte.
Natürlich weiß ich, dass, wenn ich ein DIORAMA - Album einlege, mir keine aggressiven Beats um die Ohren knallen. Ich weiß, dass eher leisere, mit akzentuierten Rhythmen unterlegte Melodien mit einer zünftigen Synthipopausrichtung zu hören sein werden, und ich weiß, dass DIORAMA eine gehörige Affinität zu den 80ern aufweisen. Doch ein musikalisch so angestaubtes Album konnte ich selbst mit diesem Kenntnisstand nicht erwarten. Ich nähere mich einem Album immer von der musikalischen Seite. Wenn die anmacht, dann kümmere ich mich um die Texte. EVEN THE DEVIL DOESN’T CARE lässt mich aber beängstigend kalt. Auch die guten Texte können an dieser Meinung nur wenig ändern. Unbestritten ist es kein schlechtes DIORAMA-Album. Man spürt an so einigen Stellen wieder die gewohnte Seelenverwandtschaft zu DIARY OF DREAMS und die Stimme von TORBEN WENDT weiß wie immer zu beeindrucken. Dass man Einflüsse auch anderer Künstler (z.B. DEVIANT UK, THE KLOQ, DEINE LAKAIEN) heraushören kann (wenn man will) und sich Torben auf eigene Ideen rückbesinnt, ist für die Beurteilung des Albums unerheblich. Und doch hält sich bei der Bewertung der musikalischen Umsetzung die Begeisterung in Grenzen, weil eben die verwendeten Synthesizer und elektronischen Klangerzeuger an so vielen Stellen irgendwie so retro daherkommen. Meiner Meinung nach ist die Musik für die aus sehr persönlicher Sicht abgehandelten Texte, in denen nach meinem Verständnis viel über die Gleichgültigkeit und Beliebigkeit im Leben der Menschheit philosophiert wird, auch nicht bedrückend genug. Diese Texte hätten mehr Bedrohlichkeit und vielleicht auch Aggressivität vertragen. Aber vielleicht ist die gewählte musikalische Herangehensweise an die Thematik genau so gewollt, ein künstlerisches Mittel. Das wirklich Böse verkleidet sich ja auch nur allzu gern.
Das Album folgt keiner erkennbaren Dramaturgie. Dafür sind die einzelnen Titel vielleicht auch zu unterschiedlich angelegt. Nur Torbens Stimme hält das Album musikalisch zusammen.
Auch wenn die Beurteilung wirklich nicht so euphorisch ausgefallen ist, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte, wollte ich niemanden verschrecken. Ein schlechtes Album klingt wirklich anders. Man höre nur: MY JUSTICE FOR ALL, OVER oder MAISON DU TIGRE. Ich bin gespannt, wie die neuen Titel live umgesetzt werden. Auf der Bühne wurde den Titeln von DIORAMA bisher immer mehr Leben eingehaucht. Am 02. März diesen Jahres werde ich es im ANKER in Leipzig erleben.
Tracklist CD
01 maison du tigre
02 hope
03 the scale
04 my favourite song
05 the expatriate
06 summit
07 weiß und anthrazit
08 when we meet again in hell
09 the long way home from the party
10 hellogoodbye
11 my justice for all
12 over
Foto: Silke Jochum
Natürlich weiß ich, dass, wenn ich ein DIORAMA - Album einlege, mir keine aggressiven Beats um die Ohren knallen. Ich weiß, dass eher leisere, mit akzentuierten Rhythmen unterlegte Melodien mit einer zünftigen Synthipopausrichtung zu hören sein werden, und ich weiß, dass DIORAMA eine gehörige Affinität zu den 80ern aufweisen. Doch ein musikalisch so angestaubtes Album konnte ich selbst mit diesem Kenntnisstand nicht erwarten. Ich nähere mich einem Album immer von der musikalischen Seite. Wenn die anmacht, dann kümmere ich mich um die Texte. EVEN THE DEVIL DOESN’T CARE lässt mich aber beängstigend kalt. Auch die guten Texte können an dieser Meinung nur wenig ändern. Unbestritten ist es kein schlechtes DIORAMA-Album. Man spürt an so einigen Stellen wieder die gewohnte Seelenverwandtschaft zu DIARY OF DREAMS und die Stimme von TORBEN WENDT weiß wie immer zu beeindrucken. Dass man Einflüsse auch anderer Künstler (z.B. DEVIANT UK, THE KLOQ, DEINE LAKAIEN) heraushören kann (wenn man will) und sich Torben auf eigene Ideen rückbesinnt, ist für die Beurteilung des Albums unerheblich. Und doch hält sich bei der Bewertung der musikalischen Umsetzung die Begeisterung in Grenzen, weil eben die verwendeten Synthesizer und elektronischen Klangerzeuger an so vielen Stellen irgendwie so retro daherkommen. Meiner Meinung nach ist die Musik für die aus sehr persönlicher Sicht abgehandelten Texte, in denen nach meinem Verständnis viel über die Gleichgültigkeit und Beliebigkeit im Leben der Menschheit philosophiert wird, auch nicht bedrückend genug. Diese Texte hätten mehr Bedrohlichkeit und vielleicht auch Aggressivität vertragen. Aber vielleicht ist die gewählte musikalische Herangehensweise an die Thematik genau so gewollt, ein künstlerisches Mittel. Das wirklich Böse verkleidet sich ja auch nur allzu gern.
Das Album folgt keiner erkennbaren Dramaturgie. Dafür sind die einzelnen Titel vielleicht auch zu unterschiedlich angelegt. Nur Torbens Stimme hält das Album musikalisch zusammen.
Auch wenn die Beurteilung wirklich nicht so euphorisch ausgefallen ist, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte, wollte ich niemanden verschrecken. Ein schlechtes Album klingt wirklich anders. Man höre nur: MY JUSTICE FOR ALL, OVER oder MAISON DU TIGRE. Ich bin gespannt, wie die neuen Titel live umgesetzt werden. Auf der Bühne wurde den Titeln von DIORAMA bisher immer mehr Leben eingehaucht. Am 02. März diesen Jahres werde ich es im ANKER in Leipzig erleben.
Tracklist CD
01 maison du tigre
02 hope
03 the scale
04 my favourite song
05 the expatriate
06 summit
07 weiß und anthrazit
08 when we meet again in hell
09 the long way home from the party
10 hellogoodbye
11 my justice for all
12 over
Foto: Silke Jochum
Tags: Diorama