Interview mit ABSURD MINDS - Interview zum Album Tempus Fugit

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Absurd Minds - Interviem mit HELL-ZONE 2017

Die Zeit flieht, rast davon. Es ist an uns, von ihr getrieben, sie zu nutzen. Uti ad tempus.

Nach einer Schaffenspause melden sich ABSURD MINDS, die Dark-Electro-Band aus Dresden, aktuell mit einem neuen Fulltime-Studioalbum zurück, was bei den Fans auch nach der relativ langen Ruhe um das Projekt für Freude sorgt. In Woche 8 des Jahres 2017 stiegen sie jetzt in der Kategorie "Album", hoch auf Platz 1 der Deutsche Alternative Charts!

Seit 1999 haben Absurd Minds es immer wieder geschafft, durch ihre einzigartige Mischung aus energiegeladenem Electro und melodiösem Pop, Fans über alle musikalischen Grenzen hinweg für sich zu begeistern. Etliche obere Chart-Platzierungen, unzählige Live-Auftritte und die Begeisterung einer stetig wachsenden Fangemeinde unterstützten und bestätigten das Bandprojekt über die Jahre in ihrem Schaffen.

Wir haben ABSURD MINDS ein wenig für euch zu "Tempus Fugit" (lat. für „Die Zeit flieht“) gelöchert.

 

Lange war es doch sehr ruhig um euch. Gab es einfach neue Prioritäten in eurem Leben oder andere Umstände, die euch dazu gezwungen haben, nach 2010 eine größere Pause einzulegen?

Absurd Minds - Tempus Fugit Album - 2017Es ist im Leben halt so, dass sich die Gewichtung verändert. Dinge, die eine Weile im Vordergrund standen, rücken nach hinten. Für uns kam nach „Serve or Suffer“ eine Zeit, in der wir mehr Wert auf die Gestaltung unseres Beziehungslebens gelegten haben: Familie, Heirat, Hausbau, räumliche Veränderung durch Beruf und Liebe. Da gab es für die Musik nicht mehr so viel Freiraum, der nötig gewesen wäre, um das Projekt in der Intensität weiterzuführen.

Rund sieben Jahre sind seit dem letzten Album „Serve Or Suffer“ vergangen und die "Musikwelt" dreht sich verdammt schnell und wirkt teilweise oberflächlicher als noch vor ein paar Jahren.
Was denkt ihr, wie stehen die Fans zu euch? Habt ihr mit der Albumankündigung schon Resonanz erfahren dürfen? „Kennen“ euch die Hörer noch? Was glaubt ihr?

Es war und ist uns durchaus bewusst, dass man heutzutage hart am Ball bleiben muss, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Umso überraschter waren wir über die doch sehr positiven Reaktionen schon im Vorfeld der Veröffentlichung. Seitdem das Album auf dem Markt ist gibt es wahrhaftig keinen Grund zur Klage. Wir freuen uns darüber, dass es eine nicht unbedeutende Zahl von Menschen gibt, denen unsere Musik viel bedeutet und die sich auch ein wenig danach gesehnt haben, mal etwas Neues von uns auf die Ohren zu bekommen.

Wer gehört aktuell zur Besetzung der Band und in welcher Rolle?

An unserer Besetzung hat sich nichts geändert. Wir sind doch ein sehr stabiles Kollektiv. Das findet seine Ursache sicherlich auch darin, dass wir über die Musik hinaus freundschaftliche Bande pflegen. So steht Stefan immer noch für die musikalischen Kreationen und ist die Stimme von Absurd Minds. Tilo trägt die Verantwortung fürs Mastering und für Arrangementfragen, spielt live Keyboard und ist unser „OvD“. Timo spielt Schlagzeug und Bass und Nick leiht ein paar Tracks auf dem Album seine Stimme im Background, wird aber auf Konzerten Stefan komplett gesanglich unterstützen.

Ihr stammt ursprünglich aus Dresden. Habt ihr in der Stadt weiterhin alle euren Lebensmittelpunkt?  Wie funktioniert da die Zusammenarbeit als Band?

Es hat uns mittlerweile doch ein wenig innerhalb Deutschlands versprengt. Tilo lebt seit einiger Zeit im Hochsauerland, Nick in Berlin. Stefan und ich (Timo) leben noch in Dresden und Umgebung. Das heißt natürlich, dass eine regelmäßige Zusammenkunft von Angesicht zu Angesicht unmöglich ist. Wir sind also auf die Kommunikation über den Weg des Internets angewiesen. Das ist aber unkompliziert und heutzutage keine Seltenheit. Es gibt einige Bands, gerade auch in unserem Genre, die auf diese Art zusammenarbeiten. Da werden Dateien hin und her geschickt, Meinungen ausgetauscht und so Stück für Stück etwas zusammengefügt.Absurd Minds Pressefoto 2017 1

In der Unterzeile ist euer Album mit „Time Flies by. Quickly“ bezeichnet. Seid ihr selbst also etwas „erschrocken“, wo die Zeit geblieben ist?
Was genau nimmt das neue Album zum Thema?

Es gibt kein einzelnes Thema. Wir sehen das Album wie ein Kaleidoskop vieler Eindrücke, wobei die einzelnen Songs einem Ausschnitt gleichen und welche zusammen ein Muster formen, welches den Albumtitel repräsentieren könnte. Unabwendbarkeit, Linearität,Verlust, Neuanfang, Zerstörung, Zufall, Bestimmung sind nur einige Begriffe, welche die Songs thematisieren und zum Teil auch unsere Wahrnehmung in unserem momentanen Lebensabschnitt reflektieren. Es ist nicht so, dass diese Tatsachen neu sind, nur treten sie in diesen Zeiten, die allgemein sehr schnelllebig zu sein scheinen, stärker hervor, da sie und aufgrund unseres Alters mehr in unseren Fokus rücken. Also sind wir in der Tat beeindruckt angesichts der dahinrasenden Zeit.

Gibt es einen markanten Unterschied zu euren früheren Werken oder führt ihr die "Tradition" fort?

Wir führen die Tradition fort und streuen noch etwas Zucker obendrauf.

Welches Publikum möchtet ihr als Band 2017 erreichen?

Erstmal hoffen wir natürlich, dass die Menschen, die unsere Musik schon früher mochten, das auch zukünftig tun. Darüber hinaus freuen wir uns über jeden Einzelnen, der uns neu entdeckt. Wir haben uns nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie unsere Zielgruppe auszusehen hat, will sagen: unser Stil wurde nie beeinflusst durch den Wunsch, eine bestimmte Klientel anzusprechen.

Gab es einen entscheidenden Moment, sich an die Arbeit zu einem neuen Album zu machen?

Das war wohl der schlafende Wunsch nach Fortsetzung, der da geweckt wurde. Welcher Impuls dafür ausschlaggebend war, ist nicht mehr nachzuvollziehen.

Welchen Zeitraum hat die Entstehung von Tempus Fugit in Anspruch genommen?

Begonnen haben wir Ende 2015. Man setzt sich hin, sammelt Material und Ideen, fügt alles zusammen, wählt aus und schafft eine Einheit, sprich das Album. Das Mixing und Mastering nimmt dann noch viel Zeit in Anspruch. So vergeht sehr schnell ein Jahr, bzw etwas mehr.

Wie würdet ihr das Album mit euren eigenen Worten beschreiben? Was drückt es für euch aus und ist es für die Tanzflächen ausgelegt? Würdet ihr es von der Gesamtstimmung her als positiv gerichtet bezeichnen?

Das Album ist ein düster melancholisches Gesamtkunstwerk, dass nicht so sehr auf die Tanzflächen abzielt, sondern vielmehr auf die Herzen der Hörer wirkt. Dabei wollten wir die optimistische Traurigkeit der 90iger beschwören, die schon so viele Seelen erquickt hat, jedoch nicht ohne hier und da auch ein wenig lakonisch zu sein.

Welchen Anspruch stellt ihr selbst an euch bzw. an die VÖ vom Album?

In erster Linie wollten wir natürlich eine gute Arbeit abliefern, mit der auch wir zufrieden sind.

Euch gibt es mittlerweile seit über 10 Jahren. Da kann man schon einmal zurück schauen: Was seht ihr rückblickend bisher als Höhepunkt(e) der Bandgeschichte an?

Um das hier, auf diesem Wege, gleich mal zu aktualisieren: Absurd Minds haben mittlerweile schon 22 Jahre auf dem Buckel. In so vielen Jahren passieren viele Dinge, die eine Erwähnung wert wären. Jede CD-Veröffentlichung ist ein Höhepunkt, jedes erfolgreiche Konzert. Da wäre unser Trip nach Sao Paulo/Brasilien hervorzuheben, wo wir auf einem Festival spielen durften und die vielen guten Erinnerungen an die lieben Menschen, die wir trafen.Absurd Minds Pressefoto 2017 2

Wie sieht es mit Liveshows aus? Mindestens ein Festivalauftritt zum MERA LUNA und ein weiterer Auftritt stehen ja fest. Habt ihr Lust auf weitere Shows?

Klar haben wir Lust auf weitere Shows. Das ist ja die Quintessenz der Arbeit an einem Album bzw. allgemein am Thema Musik. Erst beim Face2Face mit unseren Hörern können wir feststellen, ob es gut ist. Wir freuen uns auf die tollen Gespräche, mit Musikerkollegen, Freunden, Fans und auch auf unsere gemeinsame Zeit. Wie Du ja weißt, leben wir alle über Deutschland verstreut und da bietet so ein Konzert eine willkommene Möglichkeit des Wiedersehens.

Was habt ihr sonst für Pläne für 2017 oder darüber hinaus?

Die wiederentdeckte Freude am Musikmachen wird nicht einschlafen.

Ich danke euch und viel Erfolg weiterhin für euch und Absurd Minds!

Wir danken dir und senden viele Grüße an die Menschen, die unser Tun mit Interesse verfolgen.

 

Das Interview führte: Falk Scheuring im Februar 2017

Die Band im Netz:
www.facebook.com/AbsurdMinds/
www.absurdminds.de

bestätigte Shows 2017:

  • 29.04.17 ⋅ DEDresden
  • 12.08.17 ⋅ - 13.08.17 DEHildesheim
  • 19.08.17 ⋅ DEKirchheilingen

 

Absurd Minds Fotos aus dem Archiv: NORDSTERN-Festival 2012:

  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 15
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 1
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 12
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 33
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 20
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 23
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 4
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 32
  • Absurd Minds - Nordstern 2011 - Hamburg 10

 

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