DEPECHE MODE Bericht Leipzig 2009

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DEPECHE MODE Bericht Leipzig 2009
DEPECHE MODE Tour-Restart

Support M83 ++ Polarkreis 18
 
Es ist Montag, der 8. Juni 2009, eigentlich das Zusatzkonzert der britischen Elektro-Pop-Legende DEPECHE MODE der laufenden Open Air Tour 2009 in Leipzig.
Doch mit der Erkrankung von Frontmann Dave Gahan und dem damit verbundenen urplötzlichen Abbruch der Tour im Mai direkt vor der Show in Athen, ist alles anders. Dave lässt sich kurze Zeit später in New York, glücklicherweise erfolgreich, behandeln und erhält auf Anraten der Ärzte eine Zwangspause. Geplante Shows vor allem in Südeuropa fallen deshalb aus.

 So kommt es, dass dieser Tag in Leipzig der Ausgangspunkt für den Neustart der Welttour wird und zugleich die erste Show ihrer TOUR OF THE UNIVERSE in Deutschland. Die übrigen deutschen Shows wie Hamburg werden hinten angehangen.


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Copyright: Falk Scheuring
Alle Augen sind an diesem Tag auf Leipzig gerichtet, denn es gab auch für die Fans viele Unsicherheiten. Dazu das Bangen um die Gesundheit sowie spärliche Informationen liessen die Gerüchteküche immer wieder brodeln. Gekürzte Setlist? Noch eine kurzfristige Absage?
Depeche ModeBei unserer Ankunft herrscht vor dem Zentralstadion ein reges Treiben. Hektik oder ein Ansturm auf die Einlässe ist jedoch kaum zu spüren. Lediglich vorm Eingang zum FOS zurück gelassener Müll zeigt, dass die Hardcore-Fans bis zu ihrem Sturm der 1. Reihe im Stadion wohl einige Zeit dort ausgeharrt haben.
Bereits um 17.30 Uhr (Konzertbeginn ist für 21.00 Uhr angesetzt) trifft ein von den meisten unentdeckter Tross, angeführt von einer Polizeieskorte und mehreren VW-Bussen ein und verschwindet in den Katakomben des Stadions – DEPECHE MODE sind also wirklich da!!
Drinnen füllt es sich allmählich, während M83, die erste und von DEPECHE MODE persönlich gewünschte Vorband bereits das Rund mit seinem Sound erfüllt. Die wabernden, atmosphärisch-elektronischen Klänge bilden nach unserem Empfinden einen sehr guten Einstand für den Abend. Dabei ist die Show alles andere als interessant, denn auf der Bühne geschieht nichts Aufregendes und auf den seitlichen Projektionswänden prangt einzig das Band-Logo. Die Musik allerdings ist faszinierend und wir können euch das Projekt deshalb sehr empfehlen!
 
Fotos von M83, wie auch den folgenden POLARKREIS 18 können wir euch an dieser Stelle übrigens nicht zeigen, da offiziell Fotografieren nicht möglich war.

POLARKREIS 18
...hatten die Möglichkeit wahrgenommen, um sich als zweite Vorband vorzustellen, worauf ich mich in diesem Rahmen schon sehr freute. Dabei haben sie dies eigentlich, zumindest bei deutschem Publikum, nach ihren Erfolgen „Allein Allein“ und  „Colour Of Snow“ und dem gleichnamigen Album kaum mehr nötig. In ihren bekannten weißen Anzügen traten die Sechs auf die gigantische Bühne. Zu Beginn kommt die Band nicht so recht in Gang und der Gesang von Frontmann Felix klang teilweise leider etwas schräg. Lag es an der Aufregung vor diesem Publikum? Doch bald ist die Performance stimmig, Felix tanzt und hüpft ausgelassen über die Stage und auch das Publikum geht zaghaft mit. Zum Ende des Auftritts bedankt sich der Sänger bei den DM-Fans für ihre Loyalität :-), denn nicht jede Vorband vergangener DEPECHE MODE-Konzerte wurde so „freundlich“ empfangen.
DEPECHE MODE
Depeche Mode Martin Gore… nun wird der Blick auf die Bühne frei gegeben: Anders als zu „Touring The Angel“ 2006 ist der Aufbau diesmal schlichter gehalten. Keine ufoförmig ausladenden Keyboards. Aber die riesige LED-Kugel und der LED-Background beginnen sich allmählich mit Leben zu füllen. Wabernde, langsam anschwellender Sound dringt aus den Boxentürmen und ein rotes DM-Logo rotiert auf der Kugel. Die Fans „wärmen“ sich mit Laola-Wellen auf, die in den ersten Reihen beginnen und durch das gesamte Stadion wandern. Dann, noch im Dunkel der Bühne nehmen die Musiker Christian Eigner (Drums), Peter Gordeno (Keyboard) und dann Andrew Fletcher ihre Plätze ein. Erst das Erscheinen von Martin Gore im hellen Glitzeranzug-Outfit (und diesmal ohne Kopfbedeckung) wird so richtig wahrgenommen und lautstarker Jubel kommt auf. Fast dezent und ehrerbietig vor dem Publikum schreitet Mastermind Dave Gahan zu seinem mittigen Platz auf der Bühne und begrüßt die Fans mit einer tiefen Verneigung.
Endlich! Alles ist gut! Dave ist zurück, sieht erholt aus und seine Stimme zum ersten Stück klingt bereits fabelhaft!
Einen ruhigen Einstieg verschafft der Song „In Chains“ vom aktuellen Album, und die Menge ist entzückt. „Wrong“ als nächstes Stück ist schon ein Selbstläufer. Depeche ModeMit „Hole To Feed“ wird die erste Runde neuer Stücke abgeschlossen. Es folgt eine ausführliche Tour durch die jüngere und ältere Geschichte der Band. Nach „Walking In My Shoes“ und "It`s No Good“, wird lautstark „Precious“ vom letzten Album mitgesungen.
Der gesamte Bühnenhintegrund wird während der Stücke thematisch abwechselnd mit Effekten und Videos erleuchtet. Die seitlichen Viedeowände sind dabei ebenfalls mit einbezogen. Sie zeigen die Bandmitglieder, oftmals etwas farbig verfremdet, in Großaufnahme. Der Sound im Zentralstadion ist trotz hoher Lautstärke unerwartet gut für eine Fußball-Arena. So kann jeder das Konzerterlebnis richtig geniessen.
Alle Bedenken über den Zustand von Dave Gahan sind in der Runde mittlerweile zerstreut. Dave lässt es diesmal trotzdem etwas ruhiger angehen, gewinnt man den Eindruck. Seine Bewegungen sind etwas sparsamer. Sicher möchte er bei dieser ersten Show auch sich selbst und seine konditionelle Fitness nach seiner Krankheit austesten. Aber auch er scheint sehr froh über die Audience im Stadion zu sein und selbst erleichtert, wieder auf der Bühne zu stehen. Sicher auch ein Druck, der auf seinen Schultern lastete....
Schnell hat er sich von seinem Jacket und dem Tuch um den Hals getrennt und steht in der bekannten Weste am Mikro. Die (weiblichen?) Fans sind entzückt. Einen Ausflug auf dem langen ins Publikum ragenden Steg wagt er erst später im Verlauf des Abends. Da kommt ihm diesmal Martin zuvor, der Dave dann doch eine Verschnaufpause hinter der Bühne läßt und vorn „Jezebel“ zelebriert. Beide Sänger sind heute in Sachen Gesangsleistung in Höchstform. Mit „A Question Of Lust“ spielen sie einen Song, welcher selbst nach den vielen Jahren immer wieder verzaubert.
 
Depeche ModeAuf den Sitzplätzen der Ränge hat es natürlich schon längst niemanden mehr gehalten. Die Begeisterung der über 40.000 ist förmlich greifbar. Mit „Peace“, einem der eingängigeren Stücke vom neuen Album wird  man weiter mitgerissen und auf den Projektionswänden feiern in einem Video sogar Hippies mit.
Besonders farbenfreudig zeigt sich die Bühne bei "Policy Of Truth". Digitale Bälle lösen sich aus dem Bühnenhintergrund und der riesigen Kugel, um anschließend als Luftballons in der Menge zu landen.
Zu „Enjoy The Silence“ schweben Dave, Martin und Fletch als Kosmonauten über die seitlich der Bühne angebrachten Videowände. Die höchste Stimmung löste wahrnehmungsmäßig wieder „Never Let Me Down Again“ aus. Dave übernimmt die Regie und das Stadion verwandelte sich in ein einziges wogendes Meer aus Händen. Das ist Gänsehautfeeling pur!!
Das reguläre Set wurde damit beschlossen und die Band verließ unter unbändigem Jubel die Bühne. Wieviele Zugaben würden sich Dave und Co. noch herauskitzeln lassen?
Mit „Stripped“ entern sie erneut die Bühne und weiter geht das musikalische Feuerwerk mit „Master & Servant“ und hintenan „Strangelove“. Bei diesem Stück wurde man als Eyecatcher so ziemlich von dem großformatigen Video zweier, sich elegant miteinader vergnügenden, Damen vom Geschehen auf der Bühne abgelenkt. ;-)
Einige Besucher, was ich so gar nicht nachvollziehen kann, verlassen nun bereits ihre Plätze im Glauben an das Ende der Show. Dafür ist uns persönlich soeben ihr Abgang von der Bühne zu schnell vonstatten gegangen. Die Stage präsentiert sich weiterhin in Nebelschwaden und verheißungsvollen Lichtern getaucht.
Depeche ModeUnd richtig, mit „Personal Jesus“ wird noch ein großartiger Hit angestimmt und die Menge so zu Höchstleistungen in chorälen Gesängen angestachelt. Anschließend betreten Martin und Dave gemeinsam den Steg und begeben sich bis ganz nach vorn, mitten in das faszinierte Publikum. Während die Zwei in der Show immer eine gewisse Distanz wahrten und einem fast etwas die Interaktion der Beiden fehlte, zelebrierten sie nun zusammen und sehr gefühlvoll „Waiting Fot The Night“.
 
Was für ein Abschluss!!!
Die gesamte Band, auch Fletch, der immer so unauffällig an seinem Keyboard agiert, treten danach vor an den Bühnenrand und gemeinsam verneigt man sich dankbar vor dem Leipziger Publikum. Die Geste kommt großartig an und Dave verabschiedet sich mit den Worten: „See You Next Time....!“
Setlist 08.06.2009
Intro (In Chains)
In Chains
Wrong
Hole to feed
Walking in my shoes
It´s no good
a question of time
Precious
fly on the windscreen
jezebel
a question of lust
come back
peace
in your room
i feel you
policy of thruth
enjoy the silence
never let me down again
stripped
master & servant
strangelove
personal jesus
waiting for the night - bare -
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