APOPTYGMA BERZERK Interview 2009
Stephan Groth - Apoptygma Berzerk im Interview mit HELL-ZONE.de
Februar 2009
"Wir haben uns selbst auch nie wirklich in die Synth-Pop / Future Pop Schublade gesteckt. Das waren die Medien und die Fans. Wir selber machen einfach diese Musik, die wir zu dem Zeitpunkt für richtig halten..."
Gerade haben APOPTYGMA BERZERK, das Projekt von Stephan Groth ihr neues Album "Rocket Science" veröffentlicht und sind zur Tour 2009 durch Deutschland aufgebrochen.
Vor der zweiten Show dieser Konzertreise traf sich HELL-ZONE Redakteur Jay mit dem sympathischen Frontmann in Krefeld.
Jay:
Eines gleich zu Beginn. Für mich persönlich war dieses Interview eines
der Besten, welches ich jemals führen durfte. Mit Stephan Groth hatte ich einen sehr aufgeschlossenen, freundlichen und
angenehmen Gesprächspartner.
Ich konnte ihm viele informative Dinge
entlocken. Aber lest selbst ;)
Hell-Zone (HZ):
Deine erste Show ist vorbei. Bist Du mit dem Start zufrieden? Stephan Groth (SG): Na ja es ist immer schwer beim ersten Konzert einer Tour. Besonders weil wir lange keine Club-Konzerte mehr gespielt haben. Anfangs geht es auch darum herauszufinden welche Songs in welcher Reihenfolge am besten spielbar sind.
Zudem weiß man nie wie Leute reagieren, was durchaus auch regional abhängig ist. Heute in Krefeld zum Beispiel machen wir uns eigentlich nicht so große Sorgen darüber, weil wir hier immer eine sehr gute Fan-Base haben die uns förmlich durch das Konzert getragen hat in der Vergangenheit.
Wir haben auch 6 Songs im Set, die wir zuvor nie live gespielt haben und so müssen wir eben sehen, ob sie wirklich live ankommen oder wir sie ersetzen müssen. Aber alles in allem verlief der Start besser als ich erwartet hab.
Deine erste Show ist vorbei. Bist Du mit dem Start zufrieden? Stephan Groth (SG): Na ja es ist immer schwer beim ersten Konzert einer Tour. Besonders weil wir lange keine Club-Konzerte mehr gespielt haben. Anfangs geht es auch darum herauszufinden welche Songs in welcher Reihenfolge am besten spielbar sind.
Zudem weiß man nie wie Leute reagieren, was durchaus auch regional abhängig ist. Heute in Krefeld zum Beispiel machen wir uns eigentlich nicht so große Sorgen darüber, weil wir hier immer eine sehr gute Fan-Base haben die uns förmlich durch das Konzert getragen hat in der Vergangenheit.
Wir haben auch 6 Songs im Set, die wir zuvor nie live gespielt haben und so müssen wir eben sehen, ob sie wirklich live ankommen oder wir sie ersetzen müssen. Aber alles in allem verlief der Start besser als ich erwartet hab.
SG: Einiges! Bei "Shadow" werden wir keine Live-Drums haben, sondern die kommen vom Band. Frederik (Drummer) wird bei diesem Song Gitarre spielen und ich Synthie, was ich zuvor nie live gemacht habe. Des Weiteren haben wir viele neue Elemente eingebaut und eine neue Lightshow, die sicher ein Highlight wird. Und wie ich bereits sagte, sind Songs in der Setlist die wir noch nie live gespielt haben. Ob alle Sechs bis zum Ende der Tour dabeibleiben werden ist aber eher fraglich. Das werden die kommenden Shows zeigen wie die Akzeptanz der Besucher ist. Wir wollen dem Besucher nichts aufzwängen, sondern ihnen gerecht werden damit sie ein tolles Konzert erleben.
HZ: So viele Jahre auf der Bühne. Ist ein Stephan Groth vorher immer noch nervös? Oder ist es mittlerweile reine Routine? SG: Also es ist definitiv generell keine Routine! Sicher, bei einigen Dingen schon wenn es zum Beispiel um Songs geht, die wir schon so oft gespielt haben. Aber wenn man bedenkt dass sich in der Zeit auch immer wieder die Crew verändert, neue Elemente eingebaut werden, neue Songs da sind oder neue Locations, dann ist das keine Routine mehr und lässt mich selbst nach so vielen Jahren noch nervös sein.
Selbst wenn man die feste Setlist schon mehrfach gespielt hat bedeutet es nicht Routine. Sondern es ist auch abhängig von Besuchern. Du weißt vorher nie was dich erwartet und ob es ein guter Abend wird.
HZ: Es hat 3 Jahre gedauert, bis das neue Album „Rocket Science“ veröffentlicht wurde. Wolltest Du ein perfektes Album abliefern? SG: Nun, der eigentliche Hauptgrund ist, dass wir lange auf Tour waren und du während einer Tour eigentlich keine Zeit für das Songwriting hast. Zudem wollte ich mit "Rocket Science" eine Thematik angehen, die einer langen Zeit der Vorbereitung bedarf. Ich wollte dass die Leute merken, dass ich mir mit dem neuen Album extrem viel Mühe gemacht habe.
Perfekt zu sein ist nicht der richtige Ausdruck, aber ich wollte eben das Richtige tun. Der Unterschied zwischen „perfekt“ und „richtig“ liegt hierbei einfach in den Details. Ich habe fast ein Jahr nur allein mit den Texten verbracht. Alles sollte stimmen, die Details, die Formulierungen, die Inhalte. Mit der Musik war es auch so. Sie sollte ebenfalls viele kleine Details enthalten, viele versteckte Elemente die beim ersten Hören vielleicht nicht auffallen. Es war einfach das Ziel ein auf lange Zeit interessantes Album zu machen. Was in meinen Augen nichts mit perfekt zu tun hat. Ein perfektes Album kann schnell langweilig werden. Schon allein das Cover zu bearbeiten dauerte sieben Monate. Nachdem alles soweit fertig war, habe ich noch mal eine ganze Woche intensiv damit verbracht alles noch mal aufs Genaueste zu überprüfen ob alles auch so ist wie ich es mir vorgestellt habe.
HZ: Das neue Album ist wieder elektronischer als der Vorgänger. Gehen Apoptygma Bezerk wieder „back to the roots“? SG: So kann man das nicht sagen. Ich habe einen vielseitigen Musikgeschmack und ich höre von Monat zu Monat immer andere Musik. Demnach richtet sich auch mein Songwriting. Es soll interessant und vielseitig bleiben. Wenn ich einen Monat lang nur Reggae hören würde, dann kämen wohl Reggae Songs dabei raus, was aber nie passieren wird (lacht schelmisch). Also wenn man das neue Album hört, kann man meinen dass ich mehr elektronische Musik gehört habe, was ich im Nachhinein aber nicht mehr nachvollziehen kann. Mir ist es wichtig, dass ich mit den Songs zufrieden sein kann und der Meinung bin, dass es auch bei den Leuten da draußen Anklang findet. Ich will nie mit den Gedanken an ein Album gehen, nun diesen oder diesen Stil zu machen oder einen bestimmten Weg zu gehen.
HZ: Die neue CD ist von der Thematik her sehr dunkel und negativ. Der Sound hingegen eher das Gegenteil. Ist es Dir wichtig, dass die Leute auf die Texte achten? Oder reicht es Dir schon wenn sie zu der Musik feiern? SG: Ich habe in der Tat viel Zeit mit den Texten verbracht und ich glaube aber leider, dass die Leute nicht auf die Texte achten werden.
Ich fühle mich in gewisser Weise dafür verantwortlich den Leuten bestimmte Dinge mitzuteilen. Nachdem die CD aber nun veröffentlicht ist muss ich sagen, dass sie zu kompliziert und eine Spur zu komplex ist um verstanden zu werden.
Um „Rocket Science“ verstehen zu können braucht man Zeit. Es bedarf schon einer gewissen Zeitspanne um sich wirklich intensiv damit beschäftigen zu können und auch den Grund der Thematik zu verstehen.
Und das ist leider das Problem: wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit in der es nur darum geht Musik zu konsumieren und nicht um sich intensiv damit zu beschäftigen. Aber ich hoffe dass es doch hier und da Menschen gibt die diese CD intensiv hören, sich mit dem Inhalt beschäftigen und es auch verstehen. Dann habe ich schon viel erreicht und weiß dass es dann doch richtig war es auf diese Weise zu tun.
Zudem kann man „Rocket Science“ auch auf zwei ebenen verstehen. Die Eine ist die musikalische, wo es einfach nur darum geht den Leuten gute Songs zu präsentieren auf denen man tanzen und feiern kann. Die Andere ist die intellektuelle, wo es auf den Inhalt ankommt. Auf das was eigentlich hinter der Thematik steckt.
Zum Beispiel: wenn ich mit meiner Tochter die Simpsons anschaue. Meine Tochter lacht darüber wenn Homer Bart an den Hals geht. Sie lacht über den Cartoon an sich. Ich lache bei den Simpsons über den schon sehr schwarzen Humor und die sozial-kritischen Messages die darin versteckt sind. Das sind eben die zwei Ebenen die ich damit meinte. Die Eine ist die Unterhaltung, die Andere eben der Ernst der Thematik.
HZ: Ist vom aktuellen Album eine weitere Singleauskopplung geplant? Wenn ja, welcher Song wird es werden und warum? SG: Ja definitiv! Es wird eine weitere Auskopplung geben, aber ich weiß nicht welcher Song es sein wird. Ich hab die Verantwortung dessen an die Plattenfirma abgegeben, weil ich mich einfach auf die Tour konzentrieren muss und will. Aber ich hab eine Wunschliste abgegeben, auf der „Asleep or Awake“, „Shadow“ oder „Black vs. White“ stehen. „Shadow“ wäre mein eigentlicher Favorit davon, weil er eben mein persönlicher Lieblingssong des Albums ist.
HZ: Du bezeichnest den Stil von Apoptygma Berzerk als Electro-Rock. Wie siehst Du die Gewichtung zwischen Electro und Rock? SG: Ich versuche den perfekten Mix anzustreben, also 50/50. Aber das ist es nur in der Theorie. In manchen Songs ist es ausgeglichen, aber in manchen Songs ist es anders. Einige sind eher elektronisch mit fast 80% elektronischen Elementen 20% Rock. Andere wiederum kann man als 90% Rock und nur 10% Electro bezeichnen. Aber alles in allem versuche ich die Balance zu halten um nicht zu einseitig zu werden.
Wenn ich Songs schreibe, dann sitz ich in Unterhosen mit einer Akustikgitarre zu Hause und versuche eben meine Vorstellungen umzusetzen (Stephan lacht).
Das hab ich mit von Martin Gore (Depeche Mode) abgeschaut, der mein Vorbild ist in Sachen Songwriting. Also ist im Grunde jeder Song zuerst ein "Rock-Song".
Dann wird er ausgearbeitet und erst dann entscheidet sich in welche Richtung es geht. Bei "Shadow" vom neuen Album zum Beispiel, hatte ich viele Gitarrenparts eingebaut, hab dann aber gemerkt dass es nicht passt. Ich habe dann verstärkt Synthies eingebaut und siehe da, es wurde ein Song der zu 80% Electro ist. Ich muss sagen, dass „Shadow“ auch mein Lieblingssong des neuen Albums ist.
HZ: Wie reagierst Du auf die Kritik von vielen „Old-School-Fans“ ? SG: Ich kann Fans verstehen, die das "You and me against the world" Album kritisiert haben. Aber ich kann nicht verstehen, dass diese Leute nun auch mit der neuen CD nicht zufrieden sind und es immer noch kritisieren. Apoptygma Berzerk waren nie wirklich eine "Gothic Band". Wir haben uns immer als eine Art 80er Band gesehen die einfach nur mit der Zeit geht. Wir haben uns auch nie wirklich in die Synth-Pop / Future Pop Schublade gesteckt. Das waren die Medien und die Fans. Wir selber machen einfach diese Musik, die wir zu dem Zeitpunkt für richtig halten. Aber sicherlich ist auch die Musikindustrie ein kleiner Teil des Ganzen.
HZ: Was ist in Deinen Augen das Wichtigste für eine Band, um so lange im Musikgeschäft zu bleiben wie Apoptygma Berzerk zum Beispiel. SG: Es muss immer das Ziel einer Band sein interessant zu bleiben. Dabei muss man manchmal eben auch andere Wege einschlagen die vielleicht einigen Leuten nicht gefallen. Das ist leider das Problem in der Musikszene. Es gibt so viele Bands die Potential haben und die mehr erreichen könnten. Aber ihnen fehlt der Mut sich zu verändern und so werden sie irgendwann nicht mehr da sein. Das ist wirklich eine Schande aber leider nun einmal der Lauf der Zeit. Ich habe mir irgendwann gedacht, dass ich was verändern muss um nicht eines Tages auch mal uninteressant für die Musikwelt zu sein.
Aber ich hatte immer mehr Mut in diesen Dingen. Das war schon damals so, als ich anfing mit Apoptygma Berzerk. Damals ging es um „Non Stop Violence“. Ich schickte Torben Schmidt (er arbeitete damals für das Talla2XLC Label) ein Demo und er sagte nein. Es wäre zu technoid für diese Zeit und die Leute würden es nicht wirklich annehmen. Aber ich wollte nicht warten und der Song wurde veröffentlicht. Und meiner Meinung nach ist dieser Song bis heute unser größter Hit.
HZ: Es ist bekannt, dass Du dich sehr für Politik interessierst. Angenommen Du wärst der Weltpräsident für einen Tag und könntest 3 Dinge ändern. Welche Dinge wären das? SG: (schaut mich mit großen Augen an und lacht) 3 Dinge?? Ich würde 3000 ändern!! Nein, mal ernsthaft. Ich denke das Wichtigste ist, dass den Leuten die Wahrheit gesagt wird. Dass all die Lügen aufgedeckt werden unter denen die Leute leiden müssen seit endlosen Zeiten.
All die falsche Propaganda aufdecken, den Leuten aufzeigen was wirklich in dieser Welt abgeht. Alle Politiker sind Lügner, die nur Eines im Sinn haben: nämlich eine privilegierte Elite zu erschaffen und den Rest der Menschen zu kontrollieren. Ich denke dass würde schon reichen, um den Verlauf der Welt und der Menschheit grundlegend zu verändern. Also brauche ich nicht mal 3 Dinge um effektiv einen Einfluss nehmen zu können (lacht wieder zufrieden).
Zudem kann man „Rocket Science“ auch auf zwei ebenen verstehen. Die Eine ist die musikalische, wo es einfach nur darum geht den Leuten gute Songs zu präsentieren auf denen man tanzen und feiern kann. Die Andere ist die intellektuelle, wo es auf den Inhalt ankommt. Auf das was eigentlich hinter der Thematik steckt.
Zum Beispiel: wenn ich mit meiner Tochter die Simpsons anschaue. Meine Tochter lacht darüber wenn Homer Bart an den Hals geht. Sie lacht über den Cartoon an sich. Ich lache bei den Simpsons über den schon sehr schwarzen Humor und die sozial-kritischen Messages die darin versteckt sind. Das sind eben die zwei Ebenen die ich damit meinte. Die Eine ist die Unterhaltung, die Andere eben der Ernst der Thematik.
HZ: Ist vom aktuellen Album eine weitere Singleauskopplung geplant? Wenn ja, welcher Song wird es werden und warum? SG: Ja definitiv! Es wird eine weitere Auskopplung geben, aber ich weiß nicht welcher Song es sein wird. Ich hab die Verantwortung dessen an die Plattenfirma abgegeben, weil ich mich einfach auf die Tour konzentrieren muss und will. Aber ich hab eine Wunschliste abgegeben, auf der „Asleep or Awake“, „Shadow“ oder „Black vs. White“ stehen. „Shadow“ wäre mein eigentlicher Favorit davon, weil er eben mein persönlicher Lieblingssong des Albums ist.
HZ: Du bezeichnest den Stil von Apoptygma Berzerk als Electro-Rock. Wie siehst Du die Gewichtung zwischen Electro und Rock? SG: Ich versuche den perfekten Mix anzustreben, also 50/50. Aber das ist es nur in der Theorie. In manchen Songs ist es ausgeglichen, aber in manchen Songs ist es anders. Einige sind eher elektronisch mit fast 80% elektronischen Elementen 20% Rock. Andere wiederum kann man als 90% Rock und nur 10% Electro bezeichnen. Aber alles in allem versuche ich die Balance zu halten um nicht zu einseitig zu werden.
Wenn ich Songs schreibe, dann sitz ich in Unterhosen mit einer Akustikgitarre zu Hause und versuche eben meine Vorstellungen umzusetzen (Stephan lacht).
Das hab ich mit von Martin Gore (Depeche Mode) abgeschaut, der mein Vorbild ist in Sachen Songwriting. Also ist im Grunde jeder Song zuerst ein "Rock-Song".
Dann wird er ausgearbeitet und erst dann entscheidet sich in welche Richtung es geht. Bei "Shadow" vom neuen Album zum Beispiel, hatte ich viele Gitarrenparts eingebaut, hab dann aber gemerkt dass es nicht passt. Ich habe dann verstärkt Synthies eingebaut und siehe da, es wurde ein Song der zu 80% Electro ist. Ich muss sagen, dass „Shadow“ auch mein Lieblingssong des neuen Albums ist.
HZ: Wie reagierst Du auf die Kritik von vielen „Old-School-Fans“ ? SG: Ich kann Fans verstehen, die das "You and me against the world" Album kritisiert haben. Aber ich kann nicht verstehen, dass diese Leute nun auch mit der neuen CD nicht zufrieden sind und es immer noch kritisieren. Apoptygma Berzerk waren nie wirklich eine "Gothic Band". Wir haben uns immer als eine Art 80er Band gesehen die einfach nur mit der Zeit geht. Wir haben uns auch nie wirklich in die Synth-Pop / Future Pop Schublade gesteckt. Das waren die Medien und die Fans. Wir selber machen einfach diese Musik, die wir zu dem Zeitpunkt für richtig halten. Aber sicherlich ist auch die Musikindustrie ein kleiner Teil des Ganzen.
HZ: Was ist in Deinen Augen das Wichtigste für eine Band, um so lange im Musikgeschäft zu bleiben wie Apoptygma Berzerk zum Beispiel. SG: Es muss immer das Ziel einer Band sein interessant zu bleiben. Dabei muss man manchmal eben auch andere Wege einschlagen die vielleicht einigen Leuten nicht gefallen. Das ist leider das Problem in der Musikszene. Es gibt so viele Bands die Potential haben und die mehr erreichen könnten. Aber ihnen fehlt der Mut sich zu verändern und so werden sie irgendwann nicht mehr da sein. Das ist wirklich eine Schande aber leider nun einmal der Lauf der Zeit. Ich habe mir irgendwann gedacht, dass ich was verändern muss um nicht eines Tages auch mal uninteressant für die Musikwelt zu sein.
Aber ich hatte immer mehr Mut in diesen Dingen. Das war schon damals so, als ich anfing mit Apoptygma Berzerk. Damals ging es um „Non Stop Violence“. Ich schickte Torben Schmidt (er arbeitete damals für das Talla2XLC Label) ein Demo und er sagte nein. Es wäre zu technoid für diese Zeit und die Leute würden es nicht wirklich annehmen. Aber ich wollte nicht warten und der Song wurde veröffentlicht. Und meiner Meinung nach ist dieser Song bis heute unser größter Hit.
HZ: Es ist bekannt, dass Du dich sehr für Politik interessierst. Angenommen Du wärst der Weltpräsident für einen Tag und könntest 3 Dinge ändern. Welche Dinge wären das? SG: (schaut mich mit großen Augen an und lacht) 3 Dinge?? Ich würde 3000 ändern!! Nein, mal ernsthaft. Ich denke das Wichtigste ist, dass den Leuten die Wahrheit gesagt wird. Dass all die Lügen aufgedeckt werden unter denen die Leute leiden müssen seit endlosen Zeiten.
All die falsche Propaganda aufdecken, den Leuten aufzeigen was wirklich in dieser Welt abgeht. Alle Politiker sind Lügner, die nur Eines im Sinn haben: nämlich eine privilegierte Elite zu erschaffen und den Rest der Menschen zu kontrollieren. Ich denke dass würde schon reichen, um den Verlauf der Welt und der Menschheit grundlegend zu verändern. Also brauche ich nicht mal 3 Dinge um effektiv einen Einfluss nehmen zu können (lacht wieder zufrieden).
HZ: Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview!
Livephotos: Stefanie Rux @ Kulturfabrik Krefeld
Informationen zur Band im Netz:
Apoptygma Berzerk auf HELL-ZONE:
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