Laut, lauter, am lautesten: OOMPH! feiern in der Reithalle Dresden
OOMPH! sind aus der deutschen Musikszene schon längst nicht mehr wegzudenken. Nach ihrem riesigen Erfolg mit „Augen Auf“ von 2004 und mehreren Alben und Singles, meldeten sich die Braunschweiger 2015 mit ihrer neuer Scheibe „XXV“ zurück.
Der Titel spricht Bände, denn die Drei können sich über ihr 25. Bandjubiläum freuen. Kein Anschein von Kurzlebigkeit, wie es heute Gang und Gebe ist. Nein. OOMPH! sind sich und ihren Fans mit ihrer wahnsinnigen Liebe zur Musik treu geblieben. Brennende Liebe? Jawoll! Und zwar jede Menge.
"Gebrannt" hat die Reithalle im Dresdner Industriegelände ebenfalls als sich OOMPH! zusammen mit Death Valley High am 03.04.2016 in die sächsische Landeshauptstadt aufmachten. Der riesige Hype von vor zehn Jahren ist vielleicht vorbei, aber dafür konnte man während des Anstehens und Wartens vor der Straße E noch gemütlich ein paar Sonnenstrahlen bei frühlingshaften Temperaturen genießen. Doch zum Einlass 19.30 Uhr lässt sich die mittlerweile ungeduldige Meute doch zu einem kurzen Sprint hinreißen. Fix die Treppe hoch, Karte zeigen und ab in die erste Reihe. Nach wie vor sehr begehrte Plätze!
Pünktlich eine Stunde später starteten die Jungs von Death Valley High ihre „Death Disco“. Das Dresdner Publikum blieb zwar ungewohnt etwas verhalten, doch konnten die Vier mit ihrem außergewöhnlichen Stil dann doch ein paar Tanzbeine und –Arme mitreißen. Die Motivation auf der Bühne war in jedem Fall ungebremst und später gab es auch noch Autogramme am Merchandise-Stand.
Kaum wurde die Bühne umgebaut, machte sich nervöses Zusammen- und vor allem Vorrücken in der Reithalle breit. Die glorreiche Stunde bahnte sich an. OOMPH! waren nur noch ein paar Minütchen entfernt. Nochmal die Extremitäten erwärmt und die Stimme geölt. Hüpfposition eingenommen. Das Licht ging aus. Kreisch. Jubel. Wahnsinn. Endlich geht’s los.
Unter ohrenbetäubendem Jubel von höchster Güte wurden Flux, Crap und Dero von ihrem Dresdner Publikum empfangen. Wow. Die Reithalle war zwar leider nicht ausverkauft, doch in allem Ausmaßen laut, lauter und am lautesten. Das Intro von „Alles aus Liebe“ vom aktuellen Album XXV ertönte und Dero kam frech grinsend auf die Bühne. Das Publikum drehte durch, die Hüpfparade begann. Passend zum Opener wurde die Stage in ein herzliches und fettes Rot getaucht.
Charismatisch wie immer dirigierte und verführte Sänger Dero mit großartiger Stimme und seiner sympathisch und mitreisenden Art sein Publikum. Ob nun ein die Forderung nach einem „Hey Hey“, ein Refraintext, Armen oder einfach nur extrem lauter Jubel. Dero hatte seine Fans im Griff und sie wollten auch in seinem Griff sein. Mit frechen Ansagen wie „Habt ihr Bock auf was Älteres? Ich meine nicht uns!“ wurden viele Lieder wie „Mein Herz“ oder „Der neue Gott“ aus den Anfangsjahren angekündigt. Auf Befehl gingen alle Arme in die Luft. Links, rechts, links, rechts, immer weiter. Einzig die „Wall of Death“ konnte das Publikum spalten. Aber natürlich nur zu einem Zweck: für einen Moshpit. „Mitten ins Herz“ erhitzte die Gemüter und ließ die Hallentemperatur um einige Grad Celsius nach oben schellen. Die Band warf Wasserflaschen ins schwitzende Publikum. Noch mehr Punkte für die Beliebtheits- und Zufriedenheitsskala.
Mit „Unter diesem Mond“ konnte die Band ein sehr kontrastreiches Programm bieten. Allerhand Feuerzeuge und Smartphone-Displays gingen in die Luft. Wirklich schön. Zum Schluss wird zu „Gekreuzigt“ und dem allseits bekannten „Augen Auf“ noch einmal mächtig gemoshpitet bevor es eine kleine Zugabepause gab. Samt neuen Bühnenoutfit und Zylinder wurden mit „Kleinstadtboy“ und „Gott ist ein Popstar“ noch zwei Zugaben gespielt bis dann nach zwei Stunden auch das schönste Konzert leider vorbei war. Dankeschön und auf wiedersehen ... es ist Zeit zum Duschen gehen.
Eins hat man bei diesem OOMPH! Konzert auf jeden Fall gehabt: Spaß. Jede Menge Spaß. Es hat einfach eine riesengroße Freude gemacht, die Band auf der Bühne zu erleben und zu verfolgen. OOMPH! leben und lieben ihre Musik und das hat jeder Zuschauer, ob jung oder alt, groß oder klein, Grufti, Metalhead, Ottonormalbürger oder Fan der ersten Stunde, sofort gemerkt. Die Stimmung war zu 200 % fantastisch und blieb auf einem sehr hohen Level konstant.
OOMPH! haben eine sensationelle Fanbase, die ihrer Band stets treu war und immer treu sein wird. Da kann man sich in Zukunft nur noch auf viele gemeinsame „oomphige“ Jahre freuen. In diesem Sinne: Prost!
Setlist OOMPH!
Alles aus Liebe
Labyrinth
Träumst du
Mein Schatz
Das weiße Licht
Mein Herz
Der neue Gott
Unzerstörbar
Als wärs das letzte Mal
Wunschkind
Jede Reise hat ein Ende
Bis der Spiegel bricht
Jetzt oder nie
Niemand
Mitten ins Herz
Unter diesem Mond
Auf Kurs
Sandmann
Gekreuzigt
Augen Auf
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Kleinstadtboy
Gott ist ein Popstar
Hier geht es zu den Galerien: OOMPH! und Death Valley High live in Dresden 2016